29.8.2020
Im tschechischen Havlíčkův Brod wurde ein Fußballspiel besucht. 23.300 Menschen leben hier.
Bahnhof
Straßenszenen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung infolge der Nazi-Verbrechen hieß die Stadt Deutsch-Brod bzw. tschechisch Německý Brod. Die Ortsbezeichnung Broda Theutunicalis (Latein für „Deutsch-Brod“) ist erstmals für das Jahr 1308 nachgewiesen. Da die deutschsprachige Oberschicht der Stadt auf Seiten des (katholischen) Königs stand, kam es im Zuge der Hussitenkriege zu national-religiös-sozial motivierten Spannungen mit der tschechischen Handwerkerschicht, 1422 wurde die Stadt von einem hussitischen Heer erobert und zerstört. Erst 1429 wurde sie wieder besiedelt.
Das Alte Rathaus. Ursprünglich ein spätgotischer Bau, nach einem Brand im Jahre 1662 umgebaut.
Das Neue Rathaus, ursprünglich ein Gebäude aus dem 13.Jh., das im 15.Jh. im Renaissancestil umgestaltet wurde. 1891 wurde es umgebaut und 1913 mit neobarocker Fassade versehen.
Marktplatz mit zahlreichen gotischen, Renaissance- und Barockhäusern.
Die ursprünglich frühgotische katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (kostel Nanebevzetí Panny Marie aus dem 13.Jh. wurde in den Hussitenkriegen 1422 zerstört. Zunächst provisorisch wiederhergestellt, wurde sie zwischen 1633 und 1637 im Barockstil aus- und umgebaut. Der 1570 erhöhte Turm bietet eine Aussichtsgalerie.
Park mit Wasser und Tieren
Reste der auf das 13.Jh. zurückgehenden Befestigungsanlagen für Kriege.
Der jüdische Friedhof wurde 1888 eröffnet. Rund 200 Grabsteine sind erhalten und 260 Gräber erkennbar. 1930 hatten in der Stadt 146 Jüdinnen und Juden gelebt. Nach der deutschen Besetzung und Nazi-Machtübernahme wurden jüdische Familien im August 1939 aus Deutsch-Brod nach Prag ausgewiesen. Im Juni 1942 wurden 129 hier noch wohnhafte Jüdinnen und Juden und solche aus den umliegenden Ortschaften ins KZ Theresienstadt deportiert. Man muss davon ausgehen, dass die meisten ermordet wurden.
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