Dienstag, 24. Januar 2023

Lara

24.1.2023

In Antalya wurde ein Fußballspiel besucht. Davor wurde am Lara Plajı, einem Strand der Stadt Antalya spaziert.

Die Ruinen der antiken Stadt Magydos und ihres Hafens. Die Stadt existierte vom 4.Jh.v.u.Z. bis ins 7.Jh.u.Z. und ihr Hafen war der zweite Hafen von Attaleia, dem heutigen Antalya. Die Ruinen befinden sich heute auf einem Militärgelände und sind daher abgesperrt.


Am Strand von Lara

Sonntag, 22. Januar 2023

Kayseri

22.1.2023

Im türkischen Kayseri wurde das eine und das andere Fußballspiel besucht. 1,5 Mio. Menschen leben hier.

Kayseri liegt in 1.054 Meter Seehöhe am 3.916 Meter hohen erloschenen Vulkan Erciyes, der die Landschaft Kappadokiens hier durch Tuffsteinschichten prägte und im Stadtwappen abgebildet ist.


Straßenszenen. Der Name Kayseri kommt vom lateinischen Stadtnamen Caesarea (in etwa „Kaiserstadt“). So wurde die Stadt mit der Eingliederung Kappadokiens unter römische Herrschaft im Jahr 17 zu Ehren des damaligen römischen Kaisers Tiberius benannt. Caesar wurde im antiken Latein „Kaisar“ ausgesprochen. In den Sprachen der hiesigen Bevölkerung hieß Caesarea griechisch Καισάρεια (Kaisareia) und armenisch Կեսարիա (Kesaria). Zuvor hatte die Stadt Mazaka (armenisch Մաժաք Mazhak’, griechisch Μαζάκα) oder mit griechischer Bezeichnung Eusebeia (Ἐυσεβεία) geheißen.


Hunat Camii (Hunat-Moschee) auf dem 13.Jh., benannt nach der Auftraggeberin Mahperi Hunad Hatun, der Ehefrau des seldschukischen Sultans Alâeddin Keykubad I.


Grabmal des Şah Kutluğ Hatun für sich und zwei Söhne aus dem Jahr 1349.


Straßenszenen. Um 1077 verlor das Byzantinische Reich die Herrschaft über Kaisareia. Es gab viele Kriege, Eroberungen, viel Leid und Tod. 1082 herrschten hier die Danischmenden, im ersten Kreuzzug (1096 bis 1099) kurz auch die Kreuzritter, im 12./13.Jh gab es unter den Seldschuken eine Blütezeit, bis wieder Kriege und Zerstörungen kamen. Mongolische und osmanische Herrschaft lösten sich im 14./15.Jh. zweimal ab. Ab 1468 war Kayseri dann wieder osmanisch.


Bürüngüz-Moschee (Bürüngüz Camii) aus dem Jahr 1977. Anhand der im osmanischen Stil errichteten Moschee sieht man, dass man diese religiösen Gebäude rein aufgrund ihres Baustils keiner Errichtungszeit zuordnen kann. Ob 16. oder 20.Jh., sie schauen gleich aus.


Atatürk-Denkmal


Die Burg von Kayseri (türkisch Kayseri Kalesi) wurde ursprünglich mitsamt einer Stadtmauer in römischer Zeit im 3.Jh. errichtet und in byzantinischer Zeit im 6.Jh. ausgebaut. Die heutige Ansicht stammt im wesentlichen aus dem 13.Jh. und wurde im 15.Jh. verstärkt. Es gab einen äußeren Mauerring, von dem heute nur mehr wenig zu sehen ist und die innere Burg, deren massive Mauern erhalten sind.


Löwentor der Burg mit Löwenfiguren


Im Innenhof der Burg sind u.a. antike römische Fundstücke ausgestellt.


Ein archäologisches Museum informiert über die Geschichte von Region, Stadt und Burg.


Die Burg wurde im Lauf der Jahrhunderte oftmals verändert. Ab Mitte des 18.Jh. wurde der Innenhof mit Wohnhäusern verbaut. 1925 wurde die Wohnsiedlung mitsamt zahlreicher historischer Gebäude abgerissen und der Hof bliebt zunächst leer bis in den 1930er Jahren hier ein Bazar und Markt entstand. Die Burg mit Markt im Inneren ist auf einer Luftaufnahme auf einer Informationstafel beim Burgeingang zu sehen. In den 1970er Jahren wurde der alte Bazar abgerissen. Es wurde ein neuer Goldschmiede-Markt daraus, der bis 2013 bestand. Dann machte man erneut tabula rasa und errichtete das Museum mit Kunsthandwerksmarkt und Café hier.

Samstag, 21. Januar 2023

Evdir Han

21.1.2023

Evdir Han, rund 18 Kilometer nördlich von Antalya, wo danach ein Fußballspiel besucht wurde, in der heutigen Ortschaft Düzlerçami, war eine seldschukische Karawanserei, die laut einer im letzten Jahrhundert verlorengegangenen Inschriftentafel in den Jahren 1215 bis 1219 erbaut wurde. Einen offenen Innenhof umgaben wie in vielen seldschukischen Karawansereien Arkaden und Gewölbe, in denen die verschiedenen Einrichtungen für die Reisenden untergebracht waren. Nur auf der West- und Südseite ist das noch zu sehen. Der Rest ist leider verfallen, abgerissen, verschwunden. Einen Eindruck hatte ich voriges Jahr in der vergleichsweise sehr gut erhaltenen Karawanserei-Ruine Kargı Han erhalten. Karawansereien gab es ab dem 10.Jh. Im 13.Jh. ließen die seldschukischen Sultane in ihrem Herrschaftsgebiet in Anatolien ein Netz von Karawansereien errichten, deren Abstand 30 bis 40 Kilometer ausmachte und damit dem Tagespensum einer Karawane auf Reisen entsprach. Karawansereien waren massive Wehranlagen, welche die Reisegesellschaft und die transportierten Waren Schutz vor Überfällen bot. Die Tiere konnten in Ställen untergebracht werden, für die Menschen gab es Unterkünfte. Versorgung boten Lokale, Geschäfte und Werkstätten etc. Die Dienstleistungen an den Karawanenstraßen waren kostenfrei. Nur in den Städten mussten Gebühren entrichtet werden. Im Dorf Düzlerçami liegen auch die Ruinen der antiken Stadt Anydros-Eudokias. Über die Stadt ist nicht viel bekannt. Sie pflegte gute Beziehungen zum zehn Kilometer entfernten Termessos. Nach der Antike dienten die Gebäude aus Steinbruch für neue Bauten. So wurde auch die Karawanserei Evdir Han mit Steinen aus dafür abgerissenen Bauten der antiken Stadt errichtet.

Mittwoch, 18. Januar 2023

Ankara

18.1.2023

In der türkischen Hauptstadt Ankara wurde ein Fußballspiel besucht. 5,7 Mio. Menschen leben hier.

Ankara Kalesi oder Akkale, die Zitadelle von Ankara. Das heutige Ankara war in der Antike ursprünglich eine phrygische Siedlung an der persischen Königsstraße. Ab 268 v.u.Z. wurden hier im Inneren Anatoliens keltische Galater angesiedelt, die im 3.Jh. als Söldner in die Region gekommen waren und sich dann durch Raub und Plünderung finanziert hatten. Das damalige Ancyra macht sie 278 v.u.Z.zu ihrem Zentrum. In römischer Zeit war es dann die Hauptstadt der römischen Provinz Galatien. Die Burganlage auf einem 978 m hohen Hügel im Stadtzentrum wurde in der Antike im 8.Jh. erstmals errichtet und im Laufe der Jahrhunderte in unterschiedlichen Epochen umgebaut. Unter den keltischen Galatern wurde die Zitadelle auf zwei Teile (Innen- und Außenstadt) erweitert. Von den ehemals zwanzig Türmen der Außenstadt sind heute nur noch wenige erhalten. Die Mauern der Innenstadt hingegen sind bis heute gut zu sehen.


Auf dem Hügel Anıttepe steht das Mausoleum des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk, das nach seinem Tod 1938 in neoklassizistischem Stil als Nationaldenkmal errichtet wurde. Aus Zeitgründen wurde es an diesem Tag nicht besucht (hier daher nur ein Bild eines Bilds). Aber man wird ja wahrscheinlich noch einmal nach Ankara kommen (ein neues Fußballstadion ist in Bau ...).


Ruinen der römischen Caracalla-Thermen, ein unter der Regierungszeit des Kaisers Caracalla (211 bis 217) erbauter antiker römischer Badekomplex aus der römischen Kaiserzeit in der türkischen Hauptstadt Ankara, dem antiken Ancyra in Galatien. . Der Bau des Bades wird nach Münzfunden in die Zeit des römischen Kaisers Caracalla (reg. 211–217) datiert. Etwa ein halbes Jahrtausend lang, rund 500 Jahre, war die Thermenanlage in Verwendung und wurde wahrscheinlich im Krieg während der persischen Angriffe im 7.Jh. bei einem Brand zerstört. Bis ins 19.Jh. waren laut den Berichten französischer Forschungsreisender große Teile der Bauten erhalten und wurden im Volksmund als Timerlane Sarayı (türkisch für Tamerlans Palast) bezeichnet, da sich nach lokaler Überlieferung Tamerlan während der mongolischen Angriffe 1402 hier aufgehalten haben sollte. Bis zum Anfang des 20.Jh. waren die Ruinen verschwunden und wurden 1931 beim Bau der Çankırı Caddesi wiederentdeckt.


Der Tempel der Roma und des Augustus (türkisch Ogüst ve Roma Mabedi), oft auch kurz Augustustempel genannt, ist durch die einzige weitgehend vollständig erhaltene Inschrift der Res gestae divi Augusti, des die Taten seiner Regierungszeit rühmenden, aber dadurch auch auflistenden Rechenschaftsberichtes des ersten römischen Kaisers Augustus. Ein Lehrstück an Staatspropaganda, aber auch eine wichtige historische Quelle. Nach dem Standort des Tempels in der antiken Stadt Ancyra wird die Inschrift auch Monumentum Ancyranum genannt. Der Tempel wurde ursprünglich im 2.Jh.v.u.Z. als Tempel der hiesigen phrygischen Gottheiten Men und Kybele errichtet. Nach der Umwandlung von Ancyra im Jahr 25 v.u.Z. zur Hauptstadt der römischen Provinz Galatien, wurde der Tempel umgebaut und dem Kult der römischen Stadtgöttin Roma und des zum Augustus geweiht. Im 6. Jahrhundert n. Chr. wurde er von den Byzantinern zur Kirche umgewidmet. Dabei wurden der Fußboden des Innenraums abgesenkt, die Wand zwischen Cella und Rückhalle durch eine Apsis ersetzt und in die Südostwand drei Fenster eingebaut. 1427/28 wurde an der Nordwestecke des Tempels die Hacıbayram-Moschee erbaut, woraufhin das antike Tempelgebäude als Medrese genutzt wurde und dadurch großteils erhalten.


Antike Säule des Julianus, römischer Kaiser 331 bis 336. Da er die alte Religion stattlich wieder durchsetzen wollten und nicht dem christlichen Glauben anhing, wurde er in christlichen Quellen Julian Apostata (Julian, der Abtrünnige) genannt.


Straßenszenen sichtlich neuer im Stil von Altbauten errichteter Gebäude


Stadtansichten. In den 19230/30er Jahren wurde Ankara, das nach einem Großbrand 1917 zerstört war und in sumpfiger, malariaverseuchter Gegend lag, zu einer repräsentativen Hauptstadt ausgebaut. Noch in den 1920er Jahren vervierfachte sich die Bevölkerung von 25.000 auf 100.000. Größtenteils deutsche Architekten wurden zur Planung hierher geholt. Der österreichische Architekt Clemens Holzmeister plante das Parlamentsgebäude, mehrere Ministerien und Gerichtsgebäude sowie eine Villa für Staatschef Mustafa Kemal Atatürk.


Atatürk-Denkmal. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde die Hauptstadt des Osmanische Reichs İstanbul von allierten Soldaten besetzt, das osmanische Parlament von der britischen Besatzungsmacht aufgelöst, viele seiner Abgeordneten verhaftet und weit weg nach Malta gebracht. Ankara war 1919 nur kurz von britischen Soldaten besetzt gewesen, sodass hier ein neues türkisches Parlament gebildet wurde und nach den Kriegen gegen die britischen und französischen Besatzungsmächte sowie dem großen Krieg mit Griechenland, dessen Armee 1921 bis 60km vor Ankara vordrang, sodass hier schon der Donner der griechische Artillerie zu hören gewesen war, wurde 1923 mit der Republik Türkei ein neuer Staat gegründet und Ankara zu seiner Hauptstadt gemacht. Als Abgrenzung zur Vergangenheit von İstanbul als Hauptstadt des bisherigen osmanischen Staats.


Miras, Skulptur des türkischen Künstlers Metin Yurdanur aus dem Jahr 1979, die mit Nasreddin Hodja auf einer hethitischen Chimaira zwei anatolische Sagenfiguren verbindet.


Ankara Garı. Den erste Bahnhof gab es hier 1892. Das heutige Empfangsgebäude im Stil des Art déco wurde 1935 bis 1937 gebaut.