Sonntag, 30. Oktober 2022

Garchinger See

30.10.2022

Am Garchinger See in Garching bei München wurde ein Fußballspiel besucht. Der heutige See wurde durch Kiesabbau für die nahe Autobahn in den Jahren 1936 bis 1938 als Grube ausgebaggert und hatte sich mit Grundwasser gefüllt.

Freitag, 28. Oktober 2022

Wil

28.10.2022

In der Schweizer Stadt Wil wurde ein Fußballspiel besucht. 24.000 Menschen leben hier.

Wil liegt im Ostschweizer Kanton St. Gallen. 1226 schenkten die Grafen von Toggenburg die Stadt mit ihrer Bevölkerung dem Kloster St. Gallen. Unter dessen Herrschaft stand Wil mit Ausnahme der Jahre 1292 bis 1301, als die Habsburger ihre Soldaten Wil überfallen, niederbrennen und die Bevölkerung aus der Stadt vertreiben ließen, wonach es erst wiederaufgebaut werden musste, und der Herrschaft der aufständischen Appenzeller 1407, bis zum Ende der alten Schweizer Eidgenossenschaft durch die Besetzung des Landes durch französische Revolutionsarmeen.


Wil wird Äbtestadt genannt, da über 500 Jahre lang die Fürstäbte von St. Gallen hier in ihrem Hof zu Wil residierten, da es hier für sie sicherer und ruhiger war als im zwischen Kloster und Stadt geteilten St. Gallen. Der Hof selbst wurde 1302 zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Nach der Aufhebung der Fürstabtei St. Gallen 1805, kaufte die Stadt Wil die Anlage, verkaufte es aber gleich weiter. 1815 bis 1982 bestand hier eine Brauerei. Später kaufte die Stadt Wil das Gebäude wieder an. Heute sind hier u.a. das Stadtmuseum und die Stadtbibliothek.


Ausblick auf die Altstadt über den Stadtweier


Ententeich


Straßenszene

Sonntag, 23. Oktober 2022

Sassari

23.10.2022

In der Stadt Sassari, auf Sardisch Tàttari, auf der Insel Sardinien wurde ein Fußballspiel besucht. 122.000 Menschen leben hier.

Die Cattedrale di San Nicola stammt aus dem 13.Jh. (pisanisch-romanischer Stil), wurde von 1435 und 1518 in katalanisch-gotischem Stil grundlegend umgebaut und erhielt, nachdem im 17.Jh. Teile aufgrund von statischen Problemen angerissen werden mussten, im 18.Jh. ihr heutiges Aussehen mit Barockfassade.


Straßenszene. Das im Landesinnere der Insel liegende Sassari wurde im Mittelalter von den Einwohnerinnen und Einwohnern der antiken Hafenstadt Turris Libisonis, dem heutigen Porto Torres, gegründet, die im 11./12.Jh. nach und nach hierher ins Landesinnere flohen, um den häufigen Überfällen sarazenischer Piraten auf Küstenstädte zu entfliehen. 1131 wird die Stadt Sassari erstmals schriftlich erwähnt.


Straßenszene. Neben dem lokalen Dialekt der italienischen Sprache und der Insel-Sprache Sardisch gibt es in Sassari und drei Nachbargemeinden auch die eigene Sprache Sassaresisch, die eine Übergangssprache zwischen Sardisch und Korsisch (die Insel Korsika im Norden ist nah) ist, die mit beiden verwandt aber jeweils eigenständig ist.


Die Herrschaft über das Gebiet wechselte 1288 zwischen den zahlreiche Kriege gegeneinander führenden Seemächten Pisa und Genua. 1294 wurde Sassari zur ersten freien Stadt der Insel, mit eigener Verfassung, den sowohl in Latein als auch in Sardisch verfassten Statuti Sassaresi, die bis 1771 in Kraft waren. Die im 13.Jh. erbauten Stadtmauern umgaben Sassari mit 36 Türmen, von denen noch sechs erhalten sind.


Straßenszenen


Bahnhof. Über Jahrhunderte war Sassari im Norden der Insel mit Cagliari im Süden im Wettstreit um die Rolle der Hauptstadt der Insel, dem lotta per il primato.


Straßenszenen


Der Brunnen fontana di Rosello (italienisch) bzw. Funtana di Ruseddu (sardisch) stammt aus genuesischer Zeit aus dem Jahr 1295 und wurde 1605 im Stil der Spätrenaissance zur heutigen Ansicht umgestaltet.
Piazza d'Italia mit Statue des ersten italienischen und vorherigen sardinischen König Umberto I. 1720 kam das mit dem Aufgehen Aragons in Spanien 1479 spanische Sardinien an die Herzöge von Savoyen, die das Königreich Sardinien mit ihrem Herzogtum zu einem neuen Königreich (Sardinien-Piemont) vereinigten. Eineinhalb Jahrhunderte später nutzten sie dieses als Ausgangsbasis, um über die italienische Nationalbewegung und mehrere Kriege 1861 Könige des neuen Nationalstaates Italien werden zu können. Als 1946 Italien in einer Volksabstimmung die durch die Unterstützung der Verbrechensherrschaft des Faschismus diskreditierte Monarchie abschaffte, stimmte hier eine Mehrheit dafür, weiter Untertaninnen und Untertane eines Königs zu bleiben und nicht Bürgerinnen und Bürger einer Republik werden zu wollen.


Mit der Eroberung Sardiniens durch Aragon 1325 kam die Stadt unter die Herrschaft der Krone von Aragon, die nach einer Reihe von durch Genua unerstützter Aufstände erst 1410 endgültig den Besitz festigen konnte. Unter aragonesischer Herrschaft wurde eine Festung gebaut, um von hier aus mit Truppen Aufständische töten und Aufstände niederschlagen zu können. Sie wurde auch Sitz der Inquisition, mit welcher durch Folter und Töten die Lehre der katholischen Kirche durchgesetzt wurde. 1877 ließ die Stadt Sassari das mittelalterliche Castello als Symbol der Unterdrückung abreißen. Ausgegrabene Reste sind auf der Piazza Castello unter Glas ausgestellt.

Porto Torres

23.10.2022

In der Stadt Porto Torres, auf Sardisch Portu Tùrre, auf der Insel Sardinien wurde ein Fußballspiel besucht. 21.000 Menschen leben hier.

Antike römische Ruinen gegenüber des Hafenbahnhofs Porto Torres Marittima. Die Stadt wurde in der römischen Antike im 1.Jh.v.u.Z. als erste römische Kolonie namens Colonia Iulia Turris Libisonis auf der Insel Sardinien gegründet. Das lateinische Wort turris für „Turm“ prägte den Namen der Stadt, die dann in nachrömischer Stadt nur mehr Turris und im Mittelalter dann Torres hieß. Sie war Bischofsstadt und regionales Zentrum im Norden der Insel, wurde dann aber in diesen Funktionen von Sassari abgelöst. Aufgrund andauernder Piratenüberfälle war das Leben in Küstenstädten lebensgefährlich und große Teile der Bevölkerung siedelten ins Landesinnere um.


Wehrturm am Hafen aus dem Jahr 1325, aus der Zeit der aragonesischen Herrschaft über Sardinien. Unter der Herrschaft von Aragon (und dann Spanien) wurde die Stadt aufgrund ihrer Hafenfunktion für Sassari in altkatalanischer Sprache schlicht Port genannt. Im 19.Jh. vermischten sich die beiden Namen zu Portotorres und 1960 wurde die bis heute gültige Schreibweise Porto Torres eingeführt.


Porto Torres ist wie der Name schon sagt eine Hafenstadt. Sowohl für den Warenverkehr als auch für die Personenschifffahrt. Im Ersten Weltkrieg wurde eine 1885 auf der Insel Asinara gegenüber von Porto Torres angelegte Strafkolonie, die bis 1998 als Militärgefängnis in Betrieb war, als Kriegsgefangenenlager genutzt. 23.861 hauptsächlich österreichisch-ungarische Kriegsgefangene wurden dorthin 1915 und 1916 gebracht, wobei 23.339 den Schiffstransport überlebten. Vor Ort starben elendiglich, hauptsächlich an Infektionskrankheiten, fast 8.000 Kriegsgefangene, davon 7.048 Soldaten der Habsburgermonarchie.


Die Basilika San Gavino wurde ab 1065 nach Anleitung von Baumeistern aus Pisa im romanischen Stil errichtet. Zuvor stand hier eine ältere byzantinische Vorgängerkirche auf dem Gebiet einer antiken römischen Nekropole. Im 12.Jh. erhielt die Basilika ihr heutiges Aussehen. Sie ist der größte romanische Kirchenbau Sardiniens. Bis 1441 war Porto Torres ein Bischofssitz und die nachmalige Basilika die Kathedrale des Bistums.


In der Krypta unterhalb der Kirche.


Straßenszenen

Dienstag, 18. Oktober 2022

Wattens

18.10.2022

In der Tiroler Marktgemeinde Wattens wurde ein Fußballspiel besucht. 8.100 Menschen leben hier.

Die Innenraumgestaltung des Wartesaals des Bahnhofs Fritzens-Wattens aus dem Jahr 1967 stellt dar, welche Industrien Leben und Arbeit der Menschen hier seit Jahrhunderten (Papierfabrik 1559) bzw. über 125 Jahren (Swarovski 1895) prägen. Der Bahnhof selbst liegt in der Gemeinde Fritzens.


Der Inntal. Der Inn fließt zwischen Fritzens und Wattens.


Die Papierfabrik Wattens entstand aus einer 1559 gegründeten Papiermühle und stellt seit den 1880er Jahren vor allem Spezialpapiere für Zigaretten und Filter her, die heute mit der Marke Wattenspapier weltweit vertrieben werden.


Neben der Papierfabrik prägte die Industrieansiedlung von Swarovski 1895 den Industriestandort Wattens. Der aus Böhmen eingewanderte Glasschleifer Daniel Swarovski wurde zum Gründer eines heute Milliardenkonzerns.


Straßenszenen

Das Museum bietet nicht nur eine Dauerausstellung zur Industriegeschichte von Wattens sondern derzeit auch eine Sonderausstellung zur Geschichte der WSG Wattens. Allerdings waren die Museumsöffnungszeiten Donnerstag bis Sonntag nicht mit dem Aufenthalt am Dienstag kompatibel.