Dienstag, 30. Mai 2023

Albrechtsberg an der Großen Krems

30.5.2023

In Albrechtsberg an der Großen Krems im Waldviertel Niederösterreichs wurde ein Fußballspiel besucht. 1.000 Menschen leben in der aus zehn Ortschaften bestehenden Gemeinde, wobei es im Hauptort selbst 290 sind.

Der Ort liegt zu Füßen einer einer hoch oben auf einem steilen Hügel stehenden Burg, die im Jahr 1230 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Die heute zu sehende Festung stammt im wesentlichen aus Bauten des 16.Jh. Im Dreißigjährigen Krieg griff 1619 ein Heer des katholischen Kaisers Albrechtsberg an, da die hier über die Bevölkerung herrschenden Burgherren protestantisch waren. Es gab schwere Kämpfe, Tote und Zerstörungen. Der Burgherr starb im folgenden Jahr an den Folgen einer Verwundung.


Die Pfarrkirche steht innerhalb der Burgmauern und ist an den nordöstlichen Teil der Burg angebaut. Es ist eine ursprünglich in gotischem Stil gehaltene Kirche aus dem Mittelalter, die im 18.Jh. in barockem Stil komplett neu gestaltet wurde. In der Krypta im Untergeschoss liegen die mumifizierten Leichen der einstigen Schlossherren in offenen Särgen ausgestellt.

Montag, 29. Mai 2023

St. Agatha

29.5.2023

Im oberösterreichischen St. Agatha wurde ein Fußballspiel besucht. 2.100 Menschen leben in der aus 40 Ortschaften bestehenden Gemeinde St. Agatha, wobei es im Hauptort St. Agatha selbst 800 sind.

Stefan-Fadinger-Museum im Gemeindezentrum (2009 eröffnet) und Stefan-Fadinger-Denkmal davor. Stefan Fadinger wurde um 1585 in Parz, heute eine Ortschaft der Gemeinde St. Agatha, geboren. Er war im Jahr 1626 Anführer der aufständischen Bauern des Traun- und Hausruckviertels im oberösterreichischen Bauernkrieg jenen Jahres. 1620 hatten die Habsburgerkaiser Oberösterreich (das damalige „Land ob der Enns“) aus finanziellen Gründen an Bayern verpfändet. Aufgrund der hohen Steuern und Zehente, die der bayrische Statthalter verlangte, und dem religiösen Druck zur Annahme des katholischen Glaubens anstelle der weitverbreiteten protestantischen Konfession nach gewaltsamer Einsetzung eines ktaholsichen anstelle eines evangelischen Pfarrers gab es 1625 einen ersten Aufstand der oberösterreichischen Bevölkerung. Der Statthalter, ein Graf Herberstorff, lud die Anführer für „friedliche Gespräche“ am 15. Mai 1625 auf das Haushamerfeld bei Frankenburg ein. Dort ließ er sie von Soldaten umzingeln und eins gegen eins um ihr Leben würfeln. Die Verlierer des Würfelspiels wurden an Ort und Stelle hingerichtet. Dieses historische Ereignis ging als Frankenburger Würfelspiel in die Geschichte ein. Damit wurde der Aufstand aber nicht besänftigt sondern entwickelte sich im Mai 1626 zumm großen oberösterreichischen Bauernkrieg. Stefan Fadinger wurde zum Oberhauptmann gewählt, konnte mit seinem Heer aus Bauern in kurzer Zeit große Teile des Landes mit Eferding, Wels, Kremsmünster und Steyr erobern und besetzen und ließ Linz belagern. Dabei wurde er im Juli 1626 vor der Linzer Stadtmauer durch Scharfschützen tödlich verwunden. Der Krieg ging noch bis in den November weiter und endete im Zusammenwirken der Armeen Bayerns und Habsburgs mit dem gewaltsamen Tod tausender Bauern und Wiederherstellung der Adelsherrschaft. Den Leichnam Stefan Fadingers ließ der bayrische Statthalter am Eferdinger Friedhof ausgraben, nachträglich enthaupten und mitsamt anderen außerhalb verscharren. Darüber wurde ein Galgen „zu ihrem ewigen schändlichen Nachgedenken“. Der Bauernhof Fadingers wurde niergebrannt und seine Familie aus dem Land ausgewiesen. Oberösterreich wurden von bayrischen Soldaten militärisch besetzt, für deren Unterhalt die Bevölkerung zu bezahlten hatte.
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Skulpturengruppe von vier zeitgenössischen Bauernkriegern vor der Raiffeisenbank.


Straßenszene


Kirche

Donnerstag, 25. Mai 2023

Ternitz

25.5.2023

In der niederösterreichischen Stadt Ternitz wurde ein Fußballspiel. besucht. 14.700 Menschen leben hier.
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie der Südbahn (Bahnhof Ternitz 1847) wurde die Gegend für Industrieansiedlungen interessant. 1846 wurde ein Hammerwerk gegründet. 1866 wurden daraus die Ternitzer Eisen- und Stahlwerke, die später als Schoeller-Bleckmann Stahlwerke ein international bedeutendes Unternehmen waren. Mit der Stahlindustrie wuchs die zu den Arbeitsplätzen zuwandernde Bevölkerung. Es entstanden Arbeitersiedlungen ringsum auf den Gebieten der Gemeinden St. Johann am Steinfeld, Dunkelstein und Rohrbach am Steinfeld, die 1923 schließlich zur neuen Gemeinde Ternitz fusioniert wurden. 1948 wurde Ternitz zur Stadt erhoben. Die Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung entwickelte sich und kämpfte für menschenwürdiges Leben und Arbeiten. Am 12. Februar 1934 beteiligte man sich auch in Ternitz am bewaffneten Kampf gegen den Faschismus. In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1934 errichteten etwa fünfzig Mitglieder des Republikanischen Schutzbunds eine Stellung im Kinderfreundeheim am Kindlwald. Eine strategische Position, da man von hier die Südbahnstrecke einsah. Das Ternitzer Stahlwerk wurde bestreikt. Im Lauf des 13. Februar 1934 griffen Bundesheer, Gendarmerie und austrofaschistische Heimwehr die Stellung am Kindlwald von drei Seiten her an. Die mit zwei Maschinengewehren und Gewehren Bewaffneten hatten gegen den Artilleriebeschuss durch das Bundesheer keine Chance und flüchteten am Abend bei Einbruch der Dunkelheit. Die Gendarmerie verhaftete in den folgenden Tagen einige Leute. Manche wurden vor Gericht für die Beteilung am Versuch zur Rettung der Demokratie angeklagt, andere ohne Anklage auf unbestimmte Zeit ins Anhaltelager Wöllersdorf eingesperrt.
Unter der Leitung von Philipp Alois Schoeller (1892–1977), einem engagierten Nazi mit hohen Funktionen 1938 bis 1945, waren die Stahlwerke von Bedeutung in der Rüstungsindustrie des Zweiten Weltkriegs. Nach der Befreiung wurden sie 1946 verstaatlicht und 1975 in die VEW fusioniert, die 1988 aufgelöst wurden.

Freitag, 19. Mai 2023

Kołobrzeg

19.5.2023

In der polnischen Stadt Kołobrzeg (deutsch früher Kolberg) wurde ein Fußballspiel besucht. 46.000 Menschen leben hier.

Eisenbahn


Mitte des 13.Jh. entstand hier eine deutsche Stadt in der Nähe einer älteren slawischen Ortschaft. Das Rathaus wurde 1829 bis 1831 unter Einbeziehung der Reste des 1807 im Krieg zerstörten gotischen Vorgängerbaus erbaut. Bis 1945 stand davor ab 1860 eine Statue des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.


Ab 1530 wurde in Kolberg die Reformation eingeführt und 1534 die katholischen Einrichtungen durch Beschluss des Stadtrates aufgelöst. In der heute polnischen Stadt Kołobrzeg ist man katholisch.


Wasserturm aus dem 19.Jh.


Das Postamt wurde 1883 bis 1884 im neugotischen Stil errichtet.


Als gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in ihrem Gegenschlag die sowjetische Armee und polnische Truppen der Berling-Armee heranrückten, verboten die deutschen Behörden der verbliebenen die Evakuierung. Vom 4. März bis 18. März 1945 wurde die Stadt belagert und in schweren Kämpfen erobert. Es gab viele Tote und 90% der Gebäude waren zerstört. Nur wenige öffentliche Gebäude wurden wiederaufgebaut, die ehemalige Altstadt dominierend Wohnbauten der Nachkriegsjahrzehnte. Nach Kriegsende im Mai 1945 lebten noch etwa 2.200 Deutsche in der Stadt, die vertrieben wurden. Aus dem deutschen Kolberg wurde das polnische Kołobrzeg. In die Wohnungen und Häuser zogen polnische Vertriebene aus den polnischen Ostgiebieten, die nun an die Sowjetunion angegliedert wurden.


Der alte jüdische Friedhof befand sich von 1812 bis zu seiner Zerstörung durch die Nazis in der Reichspogromnacht im November 1938, in der auch die 1899 eröffnete Synagoge sowie Geschäfte und Wohnungen von Jüdinnen und Juden verwüstet und geplündert wurden, 1938 im heutigen Park Teatralny. Einige wenige erhaltene Grabsteine erinnern an ihn. Ein Gedenkstein erinnert an die ehemalige jüdische Gemeinde, welche die Nazis 1942 in das Vernichtungslager Bełżec deportierten und ermordeten.


An der Ostsee. Bis 1872 war Kolberg eine preußische Festungsstadt und in diversen Kriegen Kriegsschauplatz. Im 19.Jh. entwickelte sich der Tourismus und Kolberg wurde zum Badeort, wobei es neben dem Seebad auch Heilbäder für Kurgäste gab, die v.a. aus Berlin kamen.


Der Leuchtturm wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als eines der ersten Gebäude neu erbaut. Er befindet sich auf den Resten eines alten Forts zur Verteidigung des Kolberger Hafens


Am Meer