22.8.2020
Im ostslowakischen Trebišov (deutsch Trebischau, ungarisch Tőketerebes) wurde ein Fußballspiel besucht. 25.000 Menschen leben hier.
Das Schloss Trebišov wurde 1786 mit den Steinen der älteren Burg als Adelssitz neu errichtet. 1819 gingen Schloss und Gutsherrschaft durch Heirat in das Eigentum der ungarischen Magnaten Andrássy über, die zu den bedeutendsten Adeligen Ungarns gehörten. Nach dem Ende der Hahsburgermonarchie und der Gründung der Tscheochoslowakei 1918 und damit dem Ende der ungarischen Herrschaft wurde der Andrássy-Besitz verstaatlicht. Im Schloss wurde zunächst ein Krankenhaus und später ein Landwirtschaftsmuseum betrieben. Heute ist hier ein Naturhistorisches Museum.
Ehemalige Pferdeställe des Schlosses
Schlosspark
Die auf das 13.Jh. zurückgehende alte Burg Párics Hrad Parič sprengten 1684 österreichische Truppen der Habsburgermonarchie nachdem ihr Besitzer Imre Thököly einen Aufstand angeführt hatte. Ruinen sind davon heute im Schlosspark zu sehen.
Der 1823 geborene Gyula Andrássy (der Ältere) nahm 1848/49 aktiv an der ungarischen Revolution gegen die Habsburgerherrschaft teil, die in einem blutigen Krieg niedergeschlagen wurde. Im Rahmen der Repressionsmaßnahmen mit Massenhinrichtungen wurde auch er 1850 in Abwesenheit zum Tode verurteilt, durfte aber 1860 aus dem Exil wieder nach Ungarn zurückkehren und wurde mit dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 einer der wichtigsten ungarischen Politiker, vertrat die entschiedene Magyarisierungspolitik gegen andere Nationen in der ungarischen Reichshälfte und stieg 1871 bis 1879 zum Außenminister Österreich-Ungarns auf. Nach seinem Tod 1890 wurde er hier im Schlosspark in einem 1893 fertiggestellten Mausoleum bestattet.
Die römisch-katholische Marienkirche stammt aus dem Jahr 1404. Vom alten Bau ist noch der Turm erhalten. Die heutige Kirche stammt von barockem Umbau in den 1770er Jahren. 53% der Bevölkerung sind heute römisch-katholisch.
Das 1502 erbaute und seit 1504 vom römisch-katholischen Pauliner-Orden betriebene Pauliner-Kloster (1760 und 1876 umgebaut).
Die griechisch-katholische Marienkirche aus dem Jahr 1826 steht neben der römisch-katholischen Kirche. 25% der Bevölkerung sind heute griechisch-katholisch.
Zwischen den beiden Marienkirchen steht eine Marienstatue. Welcher der beiden Konfessionen sie angehört, weiß ich nicht.
Straßenszenen. 1910 war die Bevölkerung etwa zur Hälfte ungarisch (49%) und slowakisch (46%). Heute ist es eine fast ausschließlich slowakisch bewohnte Stadt mit starker Roma-Minderheit (9%) und nur kleiner ungarischer Minderheit (2%). 1941 lebten hier noch 650 Jüdinnen und Juden, denen nach Gründung des slowakischen faschistischen Staats 1939 durch Ausschluss aus dem Wirtschafts- udn Gesellschaftsleben schrittweise die Lebensgrundlage entzogen wurde. 1942 wurde sie zur Ermordung in die deutschen VBernichtungslager in Auschwitz-Birkenau udn Majdanek deportiert. Diejenigen, die teils versteckt geblieben waren, wurden zumeist bei den Repressionen von deutschen Soldaten und slowakischen Faschisten nach der Niederschlagung des Slowakischen Nationalaufstands 1944 aufgegriffen und ermordet. Die ehemalige Synagoge wurde in der Nachkriegszeit zu einem Kaufhaus umgebaut. In den 1970er Jahren ließ die Gemeinde das Gebäude abreißen und die Fläche neu bebauen.
Am städtischen Friedhof sind 258 Soldaten der sowjetischen Armee bestattet, die hier im Zweiten Weltkrieg 1944 getötet wurden, sowie auch 29 Tote des Ersten Weltkriegs.
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