Samstag, 31. Dezember 2022

Vila Nova de Gaia

31.12.2022

In der portugiesischen Stadt Vila Nova de Gaia wurde ein Fußballspiel besucht. 180.000 Menschen leben hier.

Hoch über dem Fluss Douro steht das Kloster Mosteiro da Serra do Pilar auf der Anhöhe der Serra do Pilar. Markant am Klosterbau aus dem 16.Jh. ist die runde Klosterkirche.


Vila Nova de Gaia liegt am Südufer des Douro und bietet vom Jardim do Morro und der Terrasse des Mosteiro da Serra do Pilar schöne Panoramablicke auf die gegenüber liegende Stadt Porto, die Brücke Ponte Luís I aus dem Jahr 1886 und über den Flusslauf des Douro.


Man kann vom Flussufer auch mit Gondeln über die Dächer von Vila Nova de Gaia hinauf zum Jardim do Morro fahren.


Vila Nova de Gaia, kurz auch nur schlicht Gaia genannt, bildet gemeinsam mit Porto selbst and zwölf weiteren zusammengewachsenen Gemeinden die Área Metropolitana do Porto mit 1,8 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern.


Streetart


Das Rathaus (Câmara Municipal) von Vila Nova de Gaia.


Straßenszene

Freitag, 30. Dezember 2022

Vizela

30.12.2022

In der portugiesischen Stadt Vizela wurde ein Fußballspiel besucht. 24.000 Menschen leben hier.


Straßenszenen


Die bis zu 65°C warmen Thermalquellen in Vizela waren schon in der Antike bekannt und wurden seit dem 3.Jh.v.u.Z. genutzt. Im Mittelalter gerieten sie aber in Vergessenheit und wurden erst im 18.Jh. wiederentdeckt. In den 1870er Jahren wurde Vizela zum Kurort ausgebaut.


Die alte Brücke (ponte velha) über den Fluss Vizela ist ein mittelalterlicher Bau, der aber wahrscheinlich auf einer antiken römischen Brücke fußt und daher gelegentlich auch ponte romana genannt wird. Erstmals wurde die Brücke im 13.Jh. schriftlich erwähnt.


Hochwasser des Rio Vizela

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Barletta

28.12.2022

Im italienischen Barletta wurde ein Fußballspiel besucht. 93.000 Menschen leben hier.

Am Meer. Die heutige Stadt war in der Antike zunächst nur der Hafen der einige Kilometer im Landesinneren liegenden Stadt Canusium (heute Canosa). Die Kriegszerstörung von Cannae (heute Canne) im Jahr 547 und die Kriegszerstörung von Canusium im Jahr 875 durch Sarazenen ließ aber viele Menschen von dort flüchten, die sich hier ansiedelten.


Das Castello di Barletta geht auf eine normannische Burg des 12.Jh. zurück, wurde in verschiedenen Epochen um- und ausgebaut und erhielt sein heutiges Aussehen im wesentlichen unter spanischer Herrschaft 1504 bis 1707.


Am frühen Morgen nach der italienischen Kriegserklärung gegen Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 im Ersten Weltkrieg bombardierte die österreichisch-ungarische Kriegsmarine am 24. Mai 1925 Barletta und eine Reihe von italienischen Städten an der Adriaküste. Der Hafen von Barletta wurde von See aus vom Kriegsschiff SMS Helgoland beschossen, die Festung und einige andere Gebäude beschädigt und in einem anschließenden Seegefecht ein dagegen vorgehendes italienisches Schiff versenkt (10 Tote von 53 Mann Besatzung). Eine Gedenktafel erinnert an die Ereignisse von 1915.


Bei der Besetzung Italiens durch die deutsche Wehrmacht nach der Kapitulation Italiens gegenüber den Alliierten wehrte sich die Garnison der italienischen Armee in der Festung Barlettas dagegen. Die deutschen Soldaten begannen am 8. September 1943 mit ihrem Angriff auf Barletta, das sie erst nach einigen Tagen italienischem Widerstand erobern konnten. Eine Gedenktafel am Castello erinnert daran.


Der Dom wurde ab 1126 errichtet, im Jahr 1267 geweiht und im 14.Jh. fertiggestellt.


Straßenszenen. Im Mittelalter wuchs die Bedeutung Barlettas durch die normannische Festung und die Nutzung des Hafens für die Verschiffung von Kreuzritterheeren und Nachschub für die religiös angestifteten Kriege um die Herrschaft über Palästina sowie als Umschlagplatz für die Handelsschiffahrt dorthin. 1194 lösten Staufer als Herrscher die vorherigen normannischen Herrscher ab. Kaiser Friedrich II. ließ sich ab 1224 eine Residenz (domus) in der Burg bauen, ließ hier 1228 einen Reichstag abhalten und verkündete dort den Beginn seines Kreuzzugunternehmens. Auf die Schwaben folgten 1266 die Anjou aus Frankreich und 1442 aragonesische Herrscher aus Spanien. Festungsanlagen wurden unter Aragon ausgebaut und modernisiert. 1528 eroberte ein französisches Heer dennoch die Stadt, verwüstete sie großflächig, plünderte die Gebäude und steckte sie in Brand. Davon erholte sich Barletta lange nicht. Dazu kamen 1627, 1629, 1689, 1731 und 1743 Zerstörungen durch Erdbeben. Die Pest reduzierte die Stadtbevölkerung von 20.000 bei Ausbruch der Infektionskrankheit 1656 auf 8.000 im Jahr 1657.


Porta Marina, das einzige erhaltene Stadttor aus dem 18.Jh.


Bäume


Am Meer.


Denkmal für die Disfida a Barletta, das Duell von Barletta im Jahr 1503. Im Jahr 1501 war eine französische Armee von Norden und eine spanische Armee des Königs von Aragon von Süden aus in das Königreich Neapel eingedrungen, um dieses im Krieg gemeinsam zu besiegen und untereinander aufzuteilen. Ersteres gelang. Bei zweiterem war man sich uneinig, sodass der Krieg 1502 in einen Kampf der beiden Invasionsheere untereinander überging. Während eines Banketts in einem Weinkeller in Barletta zwischen spanischen Rittern und gefangengenommenen französischen Rittern am 15.1.1503, beschuldigte der Franzose Guy de la Motte die für Aragon kämpfenden italienischen Ritter der Feigheit, was der spanische Ritter Íñigo López de Ayala bestritt. So vereinbarte man ein Duell zwischen je 13 französischen und italienischen Rittern auf einem Feld außerhalb der Stadt. Dazu wurden vier Kampfrichter und je zwei Geiseln nominiert, um die Einhaltung der ausgemachten Bedingungen zu garantieren. Am 13.2.1503 kämpften die beiden Rittergruppen in einem abgesteckten Kampfort gegeneinander. Die französischen Ritter unterlagen beim erst zu Pferd und dann zu Fuß mit Schwertern und Äxten ausgetragenen Kampf auf Leben und Tod, mussten ihre Waffen ausliefern und Lösegeld zahlen. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Ritterduelll immer wieder herangezogen, um italienische Kriegstüchtigkeit zu belegen und Gegenstand von Büchern, Filmen etc.


Der Koloss von Barletta (Colosso di Barletta) ist eine viereinhalb Meter hohe antike Bronzestatue aus dem 5.Jh. Die Statue stellt wahrscheinlich den 408 bis 450 regierenden byzantinischen Kaiser Theodosius II. dar. Traditionell wird das Standbild als Kaiser Heraclius I. bezeichnet, was aber nicht stimmen kann. Die Herkunft ist unklar. Ebenso wenig stimmt aller Wahrscheinlichkeit nach die traditierte Erzählung, dass das oströmische Kunstwerk nach der Eroberung und Plünderung des christlich-orthodoxen Konstantinopel 1204 durch einen westchristlichen Kreuzzug im Auftrag Venedigs als Beutestück verschifft und durch ein Schiff verloren worden wäre. Wahrscheinlicher ist, dass die Statue 1231 oder 1232 bei Grabungen in Ravenna gefunden worden war und wohl unter Kaiser Friedrich II. hierher gebracht wurde. In seiner Regierungszeit wurden antike Kunstwerke gesammelt.


Straßenszenen


Gedenktafel für den sozialistischen Parlamentsabgeordneten Giuseppe di Vagno aus Apulien. Er wurde, im Zuge des faschistischen Terrors im Vorfeld ihrer Machtübernahme, im September 1921 bei einem Attentat von Faschisten ermordet, die nach einer Rede auf ihn schossen und eine Bombe auf ihn warfen.


Nachdem die deutsche Wehrmacht Barletta im September 1943 gegen Widerstand besetzen hatte können, ermordeten deutsche Soldaten aus Rache dafür insgesamt 32 italienische Zivilistinnen und Zivilisten. Am 12. September 1943 erschossen deutsche Soldaten hier am Postgebäude elf Verkehrspolizisten und zwei Müllabfuhrarbeiter als Rache für einen am Vortag vom italienischen Widerstand getöteten deutschen Besatzungssoldaten. Eine Gedenktafel erinnert daran.


Am Meer.