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Freitag, 16. Januar 2015

Für die Eltern was Perverses




Für die Eltern was Perverses
Christoph Grissemann, Dirk Stermann, Oliver Welter
Rabenhof Theater, 15.1.2015




Stermann/Grissemann führen ihre seit den letzten Stücken betriebene Hybridform von Theater mit anarchischen Zügen und Kabarettelementen fort. Als Dritter im Bunde fungiert diesmal Oliver Welter, der als Musiker prädestiniert als „menschlicher Plattenspieler“ auftritt, schließlich aber zum gleichwertigen dritten Akteur auf der Bühne wird. In bewährter Weise wird u.a. einer der wunderschönen verqueren Texte aus der besten literarischen Phase von Stermann/Grissemann in der entschlafenen Radiosendung Salon Helga vor etwa eineinhalb Jahrzehnten zitiert (Pudelarschloch). Als Rahmenhandlung fungiert ein loses Zitat einer früher schon auf die Bühne gebrachten Szene (Muttertag), dazu gibt es wie auch in ihren vorigen Stücken Videoeinspielungen aus ihren Fernseharbeiten der letzten Jahre. Mit Welter kommt als neues Element die Musik hinzu. Der Abend endet nicht mit dem Gute-Nacht-Dialog sondern in einem Monolog Welters.

Freitag, 18. November 2011

Die Ente bleibt draußen!


Die Ente bleibt draußen!
Stermann und Grissemann lesen Loriot

Lesung: Dirk Stermann und Christoph Grissemann
Klavier: Phillipine Duchateau

Theater Akzent
Wien, 17.11.2011




Bereits vor Victor von Bülows Tod in hohem Alter im August dieses Jahres begannen Christoph Grissemann und Dirk Stermann mit Lesungen aus seinen Texten als Hommage an den großen deutschen Humoristen. Nach seinem Tod umso aktueller. Loriots Werk ist einzigartig in seinem präzisen Aufzeigen der Brüche bürgerlicher Betulichkeit.

Der Abend beginnt gleich mit zwei Highlights, wahren Kleinodien des Fernsehens, dem Sketch über den Lottogewinner und dem namensgebenden Stück Herren im Bad. Stermann und Grissemann präsentieren eine Auswahl an Texten von Loriot in szenischer Lesung. Klavierstücke unterteilen das ganze, nehmen Tempo heraus und lassen eine etwas elegische Stimmung aufkommen.

Es ist eine gelungene Auswahl von meist aus Loriots Fernseharbeit bekannten Texten, die durch interessante zumindest mir unbekannte Stücke ergänzt werden. Der Vortrag der Klassiker Loriots läßt die Fernsehbilder vor dem geistigen Auge auftauchen. Das macht Freude.

Grissemann und Stermann lassen im ersten Teil vor allem die großartigen Texte für sich sprechen. Nach der Pause legen sie sich bei den Szenen einer Ehe mit verstellten Stimmen mehr ins Zeug. Angesichts des in die 60er/70er Jahren gerichteten, heute antiquierten Altherrenhumors über Mann/Frau-Rollenbilder ist dieser Abschnitt ein Schwachpunkt. Dirk Stermann nannte den folgenden outrierenden Vortrag zu recht im Vorfeld „albern“. Die gelungene Journalistenparodie Der Astronaut zum Schluß versöhnt wieder ein wenig.

In Summe bleiben zwei Stunden große Unterhaltung.

Donnerstag, 3. November 2011

Stermann


Stermann

von und mit
Christoph Grissemann
und Dirk Stermann

Rabenhof Theater
Wien, 2.11.2011






Ein Witzfeuerwerk in hohem Tempo, in typischer Manier mit mal mehr und mal auch weniger gelungenem Schmäh, prägt zunächst das neue Programm von Dirk Stermann und Christoph Grissemann. Ihr bekanntes und beliebtes überhöhtes tiefes Niveau. Das altersweise relaxte Schmunzeln weitete sich das eine oder andere Mal zum kleineren Lachanfall aus, auch wenn man die Pointe noch so sehr kannte. Man entkommt ihnen nicht.

Die dramaturgische Klammer als Lebensgeschichte des Entertainers Stermann von Kindesbeinen an („ich war sehr jung als Kind“) bis zur höhnischen Grabrede durch Grissemann („sagen wir so, es trifft nie Unschuldige“) bot das Gerüst des Stücks, engte die beiden Humoristen in ihrem Tun aber nicht zu sehr ein. Wie früher Radiobeiträge wurde auch diesmal wie zuletzt ein Best of vergangener TV-Beiträge eingespielt und bereits in Funk und Fernsehen erprobte Witze ins Stück eingebaut. War im letzten Programm der körperliche Einsatz Dirk Stermanns als Ausdruckstänzer bemerkenswert, glänzt diesmal Christoph Grissemann mit einer Tanz- und Gesangsperformance.

Nach der Pause gibt es wieder vorgetragene „Tagebücher“, die literarischen Glanzstücken von Stermann/Grissemann. Der beste Teil des Abends.
Nunmehr sind es mehr als fünfzehn Jahre nachdem ich die beiden erstmals auf der Bühne gesehen und bald zwanzig Jahre, nachdem ich sie zum ersten Mal im Radio gehört habe.

Als Gimmick bekommt man einen Ohrwurm mit.

Freitag, 24. Oktober 2008

Irre



Werbeplakat in den Straßen Berlins, aufgenommen von meiner Schwester vorige Woche - bei dem Fotocasting mit Model Christoph Grissemann als "Irrem" wär' ich dabei gern gewesen ;-)

Freitag, 22. August 2008

Immer nie am Meer


Immer nie am Meer
Österreich 2007
Regie: Antonin Svoboda
u.a. mit: Christoph Grissemann, Dirk Stermann, Heinz Strunk
DVD (Hoanzl)
88 Min. + 61 Min. Specials





Das Wiedersehen nachdem ich den Film schon voriges Jahr im Kino gesehen hab'. Die DVD hab' ich auch schon vor fast einem halben Jahr gekriegt.
Der Film wirkt am kleinen Fernsehbildschirm atmosphärisch nicht ganz so gut, paradoxerweise ist die klaustrophobische Stimmung auf der großen Leinwand (in der Rückerinnerung) besser gekommen. Dennoch bleibt der Eindruck eines, durch die Präsenz der so wohlbekannten Humoristen Grissemann, Stermann und Strunk etwas versüßten, aber eigentlich sehr harten, nicht leichten Films. Natürlich schau' ich mir das wegen ersteren an, schließlich mag ich deren Schmähs wie "Rauchen kann täglich sein". Aber eigentlich zeigt der Film eine Hochschaubahn der Gefühle, ein faszinierendes Kammerspiel auf dem engsten Raum des eingeklemmten Autos in der Abgeschiedenheit des Waldes.

Ich bin ja immer wieder verwundert über so DVD-Extras. Was es da alles gibt. Das hat es ja früher alles nicht gegeben. So erfährt man in einem Making of einiges an Hintergrund zum Film und rausgeschnittenen Szenen zeigen, wie gute Einfälle dann doch nicht ganz so gut ausschauen und drum zu Recht nicht im Film sind. Und - Trommelwirbel! - es gibt den Kurzfilm Mah Jong aus dem Jahr 1996, die erste Zusammenarbeit des Regisseurs mit Grissemann und Stermann. Mah, ist das lang her seit ich den zum letzten Mal gesehen hab'! Ein Low-Budget-Ding, das Svoboda laut Making of an der Filmakademie gemacht hat. Ein Mafiafilm im Milieu von Wiens Chinatown. :-)
Grissemann und Stermann haben zwar selbst mal in Salon Helga über den Film gesagt (oder jemand zitiert?), daß der Film für seine Kürze unglaubliche Längen hat. Das stimmt auch. Für mich aber war's jetzt v.a. ein Wiedersehen mit dem 90er-Jahre-Klobrillenbart von Stermann (und da kenn ich wen, der damals kein Ziegenbarterl, sondern auch sowas im Gesicht gehabt hat...) und mit einer ganzen Parade klassischer Salon-Helga-Schmähs dieser Zeit Mitte der 90er ("seit ich draufgekommen bin, daß die Worte im Wörterbuch alphabetisch geordnet sind, find' ich sie viel schneller"). Wobei diese Schaffensperiode von Stermann und Grissemann, für mich v.a. deshalb "klassisch" ist, weil sie die Zeit meiner größten Salon-Helga-Verehrung war. Aber ich knie ja jetzt auch noch vor ihnen, bin nur des fortgeschrittenen Alters wegen nicht mehr ganz so adorierensfähig.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Die Deutsche Kochschau



Christoph Grissemann
Dirk Stermann

Die Deutsche Kochschau








Gestern endlich das aktuelle Programm von Grissemann und Stermann im Rabenhof gesehen. Die Maria als erfahrene Rezensentin hat ja damals im Oktober gemeint, sie hätten bewiesen, daß Witzlosigkeit abendfüllend sein kann und den zweiten Teil des Programms gelobt, während ihr der erste nicht so gefallen hat. Bei mir war's umgekehrt. Der zweite Teil besteht im wesentlichen aus der Lesung aus den Stermann-Grissemann-typischen, hochkomischen Tagebüchern, diesmal aus dem aktuellen Buch Debilenmilch und der namensgebenden Kochshow. Der erste Teil mit den beiden als "Tini" und "Manu" hat für mich durch seinen theaterhaften Stil irgendwie an den Schluß des letzten Programms Harte Hasen angeknüpft, mir hat das Anarchische dieses Elements schon sehr gefallen. Ihr anarchischer Stil ist es ja, den ich so an ihnen mag seit ich vor auch schon wieder gut 15 Jahren Salon Helga verfallen bin. Jetzt werden Videos aus ihrer Fernsehproduktion bei Dorfers Donnerstalk eingespielt, früher waren das Ausschnitte aus der Radiosendung. Der Effekt ist im wesentlichen derselbe, das Hör-Erlebnis ist halt ein anderes und mag ich eigentlich lieber, aber daß die beiden ihre Programme ja auch als "Best of" verstehen, ist ja nicht neu und auch gar nichts Schlechtes. "Klatschen Sie nicht, wir wissen, daß das gut ist, was wir sagen" hat Stermann gestern gesagt. Und womit? Mit Recht.

Montag, 17. Dezember 2007

Debilenmilch



Christoph Grissemann / Dirk Stermann
Debilenmilch
Auf den Spuren des legendären Kaffeerösters Bruno A. Sauermann
Berlin 2007 (Tropen Verlag)
223 S.






Das neue Buch von Stermann/Grissemann besticht durch die neue "große" Form einer Erzählung, einer Art Roman. Die literarischsten Stücke ihres humoristischen Werks waren ja bisher im Wortsinn Kleinodien, nämlich Miniaturen. Jetzt haben sie auch eine längere Erzählung veröffentlicht: In ihrem herrlichen Stil und Witz erzählen sie eine wunderschön abstruse Biographie. Das ganze auch noch in der Anmutung einer geschichtswissenschaftlichen Arbeit, versehen mit Nachweisen und Literaturverzeichnis. Als Adorant von Anmerkungsapparaten finde ich diese Verarschung ganz großartig. Auch wenn ich fast alles schon durch die Lesungen in Salon Helga gekannt habe, auch sehr nett zu lesen, einfach gut, einfach gut.

Leider haben sie es bei dieser in sich geschlossenen Geschichte nicht belassen, sondern bieten im letzten Drittel des Buchs eine weitere Ausgabe ihres grandiosen und erfolgreichen Genres "Tagebücher", und zwar die von Juli bis September 2006 in der FM4 Morning Show zu hören gewesene Serie Sonne, Strand und Darmstillstand. Postkarten an die Senderchefin, leicht verändert, um einen Bezug zu Bruno A. Sauermann zu schaffen. Die Tagebücher sind zwar wunderbar und auch diesmal höchst amüsant, als bloßes Anhängsel eines auch ohne sie funktionierenden Buchs werden sie aber unter Wert verkauft und brechen Stil und Stimmigkeit der Debilenmilch-Geschichte. Es sind zwei Bücher in einem - man hätte besser auch zwei Bücher daraus machen sollen.

Unterm Strich bleibt natürlich aber, daß sie ein weiteres Meisterwerk des Humors abgeliefert haben. Ich freu mich schon sehr auf den längst fälligen Besuch der deutschen Kochschau im Februar.

Mittwoch, 21. November 2007

das Supatopcheckerbunny

Sie ist so großartig. Ich hab' sie schon in Salon Helga immer genossen, aber sie ist auch im Fernsehen in Willkommen Österreich genial: