Mittwoch, 12. August 2020

Bad Erlach

12.8.2020

In Bad Erlach im niederösterreichischen Industrieviertel wurde ein Fußballspiel besucht. 3.100 Menschen leben in der aus vier Ortschaften bestehenden Marktgemeinde Bad Erlach, im eigentlichen Ort Bad Erlach selbst sind es 2.700.

Erlach wurde im Jahr 987 erstmals in einer in der Schlosskirche von Ebenfurth aufliegenden Urkunde erwähnt. 2004 wurde in Linsberg nach Thermalwasser gebohrt und 2007 eine Therme eröffnet. 2007 erhielt die bis dahin Erlach benannte Gemeinde von der Landesregierung den Titel „Bad“ verliehen und heißt seither Bad Erlach.


Bahnhof. Seit 1881 ist Erlach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Aspangbahn war Teil einer geplanten Eisenbahnstrecke von Wien nach Thessaloniki. Noch heute findet man entlang der Strecke Kilometersteine mit den Initialen „WSB“ für „Wien-Saloniki-Bahn“. Diese war Teil der Großmachtpolitik der Habsburgermonarchie der 1870er Jahre. Die Eisenbahnlinie sollte von Wien über das kroatische Bahnnetz (damals Ungarn) und die seit 1872 bestehende Bahn Banja Luka–Bosanski Novi–Dobrljin in Bosnien (damals Osmanisches Reich, 1878 von Österreich-Ungarn nach blutigen Kämpfen militärisch besetzt) durch den Sandschak Novi Pazar und dann über die im osmanischen Gebiet bereits gebaute Bahn von Mitrovica nach Saloniki führen. Damit wäre eine wirtschaftlich bedeutende Direktverbindung Wien–Zagreb–Saloniki unter der Umgehung Serbiens möglich gewesen wäre. Die Finanz- und Wirtschaftskrise 1873 machte das großräumige Projekt illusorisch und somit wurde der Bau auf den Abschnitt Wien–Pitten–Aspang beschränkt.


Die 1916 in München für die Alpine Montan AG (Donawitz) gebaute Lokomotive Rosy.


Wachturm in Linsberg


Das Schloss Linsberg bzw. Schloss Thurnhof zu Linsberg ist eine mittelalterliche Gründung aus dem 12.Jh., die im 15., 16., 18. und 19.Jh. umgebaut und erweitert wurde. Das Hauptschloss ist eine dreiflügelige Anlage in Hufeisenform.


Schlosskapelle und Glockenturm sind durch die Straße getrennt.


In historistischem Stil gestaltetes Wirtschaftsgebäude des Schlosses, das 1856/57 aus der einstigen Schlossmühle entstanden ist.


Die Ulrichskirche wurde im 13.Jh. auf einem Hügel vor Bad Erlach erbaut. Man vermutet aber, dass sich hier schon weit früher Mönche angesiedelt hatten, da eine Kirche auch schon im Jahr 987 schriftlich erwähnt wurde. 1994 fanden archäologische Grabungen heraus, dass die Kirche im Bereich eines noch viele Jahrhunderte älteren antiken römischen Gebäudes steht. Die Kirche steht heute inmitten eines Waldfriedhofs.


Grabstätte von 14 im Ortsgebiet von Bad Erlach und sechs in der Umgebung 1945 im Zweiten Weltkrieg bei der Befreiung Österreichs getöteten sowjetischen Soldaten. Ihre Namen wurden 2012 durch Öffnung russischer Archive herausgefunden und danach ergänzt.

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