Dienstag, 28. Juli 2020

Lilienfeld

28.7.2020

Im niederösterreichischen Lilienfeld wurde ein Fußballspiel besucht. 2.800 Menschen leben in der aus neun Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde Lilienfeld; im eigentlichen Ort Lilienfeld selbst sind es 430.

Das Bahnhofsgebäude wurde 1892 erbaut.


Denkmal für Mathias Zdarsky. Der in Mähren geborene Zdarsky arbeitete als Lehrer und entwickelte das Schilaufen entscheidend weiter (Lilienfelder Schilauf-Technik).


Die beiden Portentürme (16.Jh.). waren früher durch Wehrmauern mit dem mittelalterlichen Portengebäude verbunden und bildeten eine Verteidigungsanlage für Kriege. Der dahinterliegende Gebäudekomplex Porten aus dem 13.Jh. war eine Herberge für Pilger am Weg nach Mariazell.


Straßenszenen


Das Stift Lilienfeld ließ im Jahr 1202 Leopold VI., Herzog von Österreich und der Steiermark, als Tochterkloster von Stift Heiligenkreuz an der Wallfahrtsstraße nach Mariazell gründen. Das mittelalterliche Kloster wurde im 17./18.Jh. durch frühbarocke Anbautenund Umbauten erweitert. In der ersten Hälfte des 18.Jh. wurden der Kirchturm und die Kircheninneneinrichtung im Barockstil errichtet. 1789 ließ Kaiser Joseph II. das Stift Lilienfeld aufgrund seiner großen Schulden aufheben. Sein Nachfolger Kaiser Leopold II. stellte es jedoch 1790 wieder her. Während dieses einen Jahres der Aufhebung verlor das Stift wertvolle Kunstgegenstände und Schriften. 1810 verheerte ein großer Brand fast das ganze Stift. Das Stift Lilienfeld besitzt riesige Waldflächen (11.000 Hektar) und ist als Großgrundbesitzer die zweitreichste religiöse Organisation Österreichs.


Der Dienerturm. Der spätgotische Torturm im Vorort Dörfl sicherte als Teil der Wehranlagen die Brücke über den Fluss Traisen zur gegenüber liegenden Stadt. Bis 1789 führte die Straße durch den Turm.


Straßenszene. Lilienfeld ist Bezirkshauptstadt des Bezirks Lilienfeld.


Das Stadtamt bzw. Gemeindehaus wurde 1888 an der Stelle eines ehemaligen Armenhauses errichtet.


Der Name Lilienfeld hat nichts mit Lilien zu tun sondern geht auf mittelhochdeutsche Wort liele zurück, was die Pflanze Waldrebe bezeichnete.


Am Fluss Traisen.

Montag, 27. Juli 2020

Gaweinstal

27.7.2020

Im niederösterreichischen Gaweinstal wurde ein Fußballspiel besucht. 4.000 Menschen leben in der seit 1972 aus sechs Orten bestehenden Gemeinde Gaweinstal; in der Ortschaft Gaweinstal selbst sind es 1.600.

Das Schloss Pellendorf in Pellendorf wurde 1319 als Herrschaftssitz von Adeligen über die hier lebenden Menschen erbaut. Nach der Kriegszerstörung durch schwedische Soldaten 1645 wurde das Schloss 1670 im Barockstil neuerrichtet.


Die Ortschaft Gaweinstal wurde um das Jahr 1050 gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1207. 1917 wurde der bis dahin Gaunersdorf genannte Ort in Gaweinstal umbenannt. Bereits zuvor waren 1901 die Orte Markt-Gaunersdorf (an der Brünner Straße), Wieden-Gaunersdorf (rund um die Kirche) und Aigen-Gaunersdorf (im Süden) zu einer Marktgemeinde zusammengeschlossen worden.


Der große, vierflügelige, Pfarrhof wurde 1731 bis 1744 neu errichtet nachdem der Vorgänger im Großbrand von 1704 abgebrannt war.


Die Pfarrkirche wurde 1668 neu errichtet nachdem die Vorgängerkriche mitsamt dem ganzen Ort 1645 im Krieg von schwedischen Soldaten geplündert und niedergebrannt (und etwa die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner getötet) worden war. Bereits 1668 war der Bau aber baufällig und brannte 1702. Von 1702 bis 1706 wurden der Chor der Kirche und der Turm gebaut. 1760 erhielt der Turm das Zwiebeldach.


Die bei der Befreiung Gaweinstals 1945 getöteten sowjetischen Soldaten wurden ursprünglich in einer kleinen Grünanlage am Hauptplatz vor den Häusern Nr. 6 und 8 bestattet und darüber ein Denkmal errichtet. 1958 wurden die Toten auf dem sowjetischen Friedhof in Mistelbach neu bestattet. 1961 wurde das Denkmal nach einem Straßenumbau auf den heutigen Standort versetzt. Die Inschrift auf der Marmortafel lautet übersetzt: Den Kämpfern und Offizieren der sowjetischen Armee, die in Kämpfen im Bereich Gaweinstal im Zeitraum zwischen 17. – 20. April 1945 gefallen sind.


Straßenszene. Im religiös turbulenten 16.Jh. war hier viel los, Orte und Ortsteile waren einmal katholisch und einmal protestantisch, was auch gewechselt wurde, und es kam zu gegenseitigen Gewaltaktionen und Überfällen. 1571 raubten der Richter und andere protestantische Bürger dem katholischen Pfarrer das für ihn vorgesehene Getreide vom Feld. Wenige Jahre später war der Pfarrer nunmehr protestantisch. Pfarrer, Richter und einige protestantische Bauern organisierten einen Raubüberfall auf einen durchreisenden Transport jüdischer Tuchhändler – in Tradition der antijüdischen Haltung Martin Luthers. Nach einer Beschwerde der Beraubten bei den landesherrlichen Behörden in Wien kam es 1574 zu einem Prozess, bei dem Pfarrer und Richter zu einer Strafzahlung an die Staatskasse verurteilt wurden und den Ort verlassen mussten. Die jüdischen Verbrechensopfer aber erhielten weder das geraubte Gut zurück noch eine Entschädigung.


Im Park an der Bahnstraße wurde 1908 von der Gemeinde ein Denkmal zur Feier des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef erreichtet. Dieser hatte 1848 mittels Krieg, zehntausenden Toten und Erschießungskommandos sein Kaiseramt angetreten und erhalten.


Der ehemalige Bahnhof. 1903 wurde die Eisenbahnverbindung von Mistelbach nach Gänserndorf eröffnet. 1988 wurde die Strecke von Gaweinstal nach Mistelbach eingestellt und 2004 der Personenverkehr von Gaweinstal nach Bad Pirawarth. Das Bahnhofsgebäude ist heute das Klubhaus einer Tennisanlage.