Donnerstag, 8. Juli 2021

Gastern

8.7.2021

In Gastern im niederösterreichischen Waldviertel wurde ein Fußballspiel besucht. 1.200 Menschen leben in der aus zwölf Ortschaften bestehenden Gemeinde Gastern, wobei es im Ort Gastern selbst 330 sind.

Gastern wurde im Jahr 1177 erstmals schriftlich erwähnt. Es ist nach dem 1082 gegründeten und 1787 im Zuge der Kirchenreform von Kaiser Joseph II. aufgelösten Stift Garsten in Oberösterreich benannt. Die Grafen von Raabs hatten dem Stift Garsten hier Wald und Land für eine Siedlung geschenkt, da der erste Abt von Garsten mit ihnen verwandt war.


Die Pfarrkirche von Gastern wurde in den Jahren 1904 und 1905 im neoromanischen Stil anstelle einer abgerissenen, baufällig gewordenen Vorgängerkirche aus dem 17.Jh. neu gebaut.


Im 19./20.Jh. prägte die Textilindustrie und die Weberei, teils in Heimarbeit, das Arbeitsleben im Waldviertel. In der Pfarrchronik von Gastern ist 1842 eingetragen, dass es in Gastern Bauern und Weber gibt. Einer der Standorte ist das 1924 als Seidenweberei Gebrüder Liebhart in Betrieb genommene Produktionsgebäude in der Gasterner Fabrikstraße 2. Der Betrieb wurde 1960 stillgelegt und das Fabriksgebäude von einem anderen Unternehmen übernommen.


Die Wehrkirche Kleinzwettl. Der heute zu Gastern gehörende Ort Kleinzwettl entstand im 12. Jh. durch Ansiedlungen des Stifts Zwettl und hieß ursprünglich Münichreith. Im 13.Jh. wurde er als Zwetlarn schriftlich erwähnt und seit 1780 heißt die Ortschaft Kleinzwettl. Zur Verteidigung in Kriegen und bei Überfällen wurde die Anlage rund um die Kirche mit Mauern zu einer Fluchtburg ausgebaut. Am Tor sind auch noch die Rollen einer einstigen Zugbrücke über einen mittlerweile zugeschüttenen Graben erhalten. Vor der Mauer und dem Graben gab es als erste Verteidigungslinie noch einen Erdwall. Es gab auch einen heute verfallenen unterirdischen Gang, der von der Kirche nach außen führte.

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