Freitag, 9. Juli 2021

Mariasdorf

9.7.2021

Im südburgenländischen Mariasdorf wurde ein Fußballspiel besucht. 1.100 Menschen leben in der aus fünf Ortschaften bestehenden Gemeinde Mariasdorf, wobei es im Ort Mariasdorf selbst 430 sind.

Vom 14.Jh. bis ins 20.Jh. war die Gegend eine Bergbauregion, in der zunächst Eisen, Kupfer und Schwefelkies und zuletzt von cirva 1870 bis 1967 Braunkohle abgebaut wurde.


In der ersten schriftlichen Erwähnung des Ortes aus dem Jahr 1388 heißt er aber auch Menhard, was vom deutschen Vornamen Meginhard oder Meinhard abzuleiten ist. Im Lauf der Jahrhunderte sprachlicher Entwicklung wurde dataus 1392 Menhart, 1569 Marchersdorff, 1609 Moresdarff, 1615 Morusdarff, 1645 Mahrestorff, 1698 Mariestorff, 1711 Moresdorf und 1770 Mariasdorf.


Das Evangelische Schul- und Bethaus. Der Ortsname Mariasdorf und die Sehenswürigkeit der katholischen Marienkirche sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrheit der christlichen Bevölkerung hier evangelisch ist (ca. 50%) und nur zur Minderheit katholisch (35%), wo ja der Marienkult im Unterschied zum Protestantismus von hoher Bedeutung ist. Als Teil Ungarns breitete sich hier auch im westungarischen Landstrich, der 1921 das Burgenland werden sollte, wie im Rest des Landes im 16. und 17.Jh. evangelische Glaubensrichtungen aus. Auch in Opposition zur drückenden Dominanz der vom Habsburgerstaat unterstützten katholischen Kirche und aus Widerstandshaltung dagegen. Der ungarische Landtag erlaubte 1681 den Bau evangelischer Kirchen, wenn sie keinen Turm, keine Glocken, keine Steine oder Ziegel als Baumaterial hatten. Aufgrund der zahlreichen, langandauernden, blutigen und teuren Kriege mit dem Osmanischen Reich war der Habsburgerstaat gezwungen, hier kleine religiöse Freiheit einzuräumen, um Unterstützung im Krieg zu erhaltren. Außerhalb Ungarns wurden äußerliche nicht als solche zu erkennende evangelische Kirchen im Habsburgerreich erst 1781 ermöglicht.


Von 1388 an gehörte das Land mit den darauf lebenden Menschen den ungarischen Grafen Kanizsai (zunächst als Pfand, ab 1392 als Besitz). Für die hier mit harter Arbeit den Reichtum der Adeligen schaffenden Bergleute ließen sie die große gotische Marienkirche errichten. Der Kirchenbau wurde um 1400 am Standort einer früheren Kirche begonnen. Das Westportal wurde 1490 fertiggestellt. Im 17. und 18.Jh. wurde die Kirche im zeitgenössischen Geschmack des Barockstil wurde die Kirche umgebaut, 1882 bis 1899 aber wieder in der heutigen Ansicht in (neo-)gotischem Stil neu gestaltet.


Straßenszenen

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