29.5.2023
Im oberösterreichischen St. Agatha wurde ein Fußballspiel besucht. 2.100 Menschen leben in der aus 40 Ortschaften bestehenden Gemeinde St. Agatha, wobei es im Hauptort St. Agatha selbst 800 sind.
Stefan-Fadinger-Museum im Gemeindezentrum (2009 eröffnet) und Stefan-Fadinger-Denkmal davor. Stefan Fadinger wurde um 1585 in Parz, heute eine Ortschaft der Gemeinde St. Agatha, geboren. Er war im Jahr 1626 Anführer der aufständischen Bauern des Traun- und Hausruckviertels im oberösterreichischen Bauernkrieg jenen Jahres. 1620 hatten die Habsburgerkaiser Oberösterreich (das damalige „Land ob der Enns“) aus finanziellen Gründen an Bayern verpfändet. Aufgrund der hohen Steuern und Zehente, die der bayrische Statthalter verlangte, und dem religiösen Druck zur Annahme des katholischen Glaubens anstelle der weitverbreiteten protestantischen Konfession nach gewaltsamer Einsetzung eines katholischen anstelle eines evangelischen Pfarrers gab es 1625 einen ersten Aufstand der oberösterreichischen Bevölkerung. Der Statthalter, ein Graf Herberstorff, lud die Anführer für „friedliche Gespräche“ am 15. Mai 1625 auf das Haushamerfeld bei Frankenburg ein. Dort ließ er sie von Soldaten umzingeln und eins gegen eins um ihr Leben würfeln. Die Verlierer des Würfelspiels wurden an Ort und Stelle hingerichtet. Dieses historische Ereignis ging als Frankenburger Würfelspiel in die Geschichte ein. Damit wurde der Aufstand aber nicht besänftigt, sondern entwickelte sich im Mai 1626 zum großen oberösterreichischen Bauernkrieg. Stefan Fadinger wurde zum Oberhauptmann gewählt, konnte mit seinem Heer aus Bauern in kurzer Zeit große Teile des Landes mit Eferding, Wels, Kremsmünster und Steyr erobern und besetzen und ließ Linz belagern. Dabei wurde er im Juli 1626 vor der Linzer Stadtmauer durch Scharfschützen tödlich verwunden. Der Krieg ging noch bis in den November weiter und endete im Zusammenwirken der Armeen Bayerns und Habsburgs mit der gewaltsamen Tötung tausender Bauern und Wiederherstellung der Adelsherrschaft. Den Leichnam Stefan Fadingers ließ der bayrische Statthalter am Eferdinger Friedhof ausgraben, nachträglich enthaupten und mitsamt anderen außerhalb verscharren. Darüber wurde ein Galgen „zu ihrem ewigen schändlichen Nachgedenken“. Der Bauernhof Fadingers wurde niedergebrannt und seine Familie aus dem Land ausgewiesen. Oberösterreich wurden von bayrischen Soldaten militärisch besetzt, für deren Unterhalt die Bevölkerung zu bezahlten hatte.
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Skulpturengruppe von vier zeitgenössischen Bauernkriegern vor der Raiffeisenbank.
Straßenszene
Kirche
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