Samstag, 6. Mai 2023
Delémont
6.5.2023
In der Schweizer Stadt Delémont (deutsch Delsberg) wurde ein Fußballspiel besucht. 12.500 Menschen leben hier.
Verlauf der ehemaligen Stadtmauer mit dem Pruntruter Stadttor (Porte de Porrentruy)
Das Schloss (Château de Delémont) aus dem 18.Jh. ist die ehemalige Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Basel. Nachdem Delémont 1271 mitsamt der Herrschaft Ferrette (deutsch Pfirt) von den Basler Bischöfen gekauft worden war, hatten die Fürstbischöfe von Basel hier jahrhundertelang ihre Sommerresidenz.
katholische Kirche Église Saint-Marcel aus den Jahren 1762 bis 1767
Delémont ist Kantonshauptort des Kantons Jura. 1793 eroberte die französische Armee Stadt und Land und gliederte die zu Basel gehörende Region schließlich in Frankreich ein. Im Zuge der neuen Grenzziehungen nach dem Ende der napoleonischen Kriege im Wiener Kongress 1815 kam Delémont an den Schweizer Kanton Bern. Im 19.Jh. wurde die französisch geprägte Stadt im Zuge der Industrialisierung durch Zuwanderung zu den neuen Arbeitsplätzen vorübergehend zweisprachig. Die Bevölkerung war 1880 zu 40% deutschsprachig. Im Zeitalter des Nationalismus war ein Kulturkampf die Folge. Durch Abwanderung und Assimilation gab es im 20.Jh. wieder eine gegenteilige Entwicklung. Heute ist die Bevölkerung zu 84% französischsprachig. Es entstand eine separatistische Bewegung, die eine Abspaltung des französischsprachigen (und großteils katholischen) Jura vom deutschsprachigen (und großteils evangelischen) Kanton Bern forderte. Delémont war Zentrum der Bewegung, seit 1948 wird hier jedes Jahr das Fête du peuple jurassien (Fest des jurassischen Volkes) gefeiert. Es gab in den 1960er Jahren und 1970er Jahren teils gewalttätige Unruhen samt Sprengstoffanschlägen. Drei Volksabstimmungen in den Jahren 1974 und 1975 führten zur Abspaltung von Bern und Gründung des Kantons Jura als mit Abstand jüngstem Kanton der Schweiz im Jahr 1979.
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