Mittwoch, 17. Mai 2023

Toruń

17.5.2023

In der polnischen Stadt Toruń (deutsch früher Thorn) wurde ein Fußballspiel besucht. 198.000 Menschen leben hier.

Stadtmauern, Stadttore aus dem 13./14.Jh.


Der Schiefe Turm wurde im 13.Jh. errichtet und begann sich bald zu neigen.


Das „Nikolaus-Kopernikus-Museum“, im Stil der Backsteingotik im 14.Jh. erbautes Giebelhaus, in dem 1473 Kopernikus geboren wurde.


Kopernikus-Statue


Straßenszenen. Im Rahmen der Aufteilungen des polnischen Staats durch die angrenzenden Großmächte Preußen, das Habsburgerreich und Russland kam die Stadt 1793 an Preußen. Vor dem Ersten Weltkrieg war die Bevölkerung der Stadt zu etwa zwei Dritteln deutsch und einem Drittel polnisch. Nach Kriegsende 1918 und dem im Versailler Vertrag von 1920 enthaltenen Gebietsabtretungen Deutschlands an den 1918 wiedergegründeten Staat Polen wurde Thorn als nunmehr Toruń polnisch. Binnen zweier Jahrzehnte veränderte sich die Bevölkerungszusammensetzung durch Abwanderung und nationalen Druck, sodaß vor dem Zweiten Weltkrieg die Stadt schon fast ausschließlich polnisch und nur mehr zu vier Prozent deutsch war.


Die Marienkirche aus dem 13.Jh. Im Jahr 1557 beschloss der Rat der Stadt den Übertritt zur evangelischen Religion. Ein Teil der Bevölkerung blieb aber katholisch. 1724 wich die katholische Fronleichnamsprozession vom genehmigten Weg ab, um erfolgreich zu provozieren. Es entwickelte sich ein Tumult zwischen katholischen Jesuiten-Schülern und Schülern des protestantischen Gymnasiums. Nach der Gefangennahme eines protestantischen Schülers wurde das Jesuitenkloster gestürmt und verwüstetet. Der polnische König August der Starke (der als Kurfürst von Sachsen evangelisch gewesen war, aber für die Übernahme der polnischen Krone zum Katholiken konvertiert war) ließ die Stadt Thorn von einem Gericht dafür verurteilen und den Bürgermeister und neun weitere prominente Bürger öffentlich durch Enthaupten hinrichten. Die bis dahin evangelische Kirche wurde als katholische Marienkirche am Tag der Hinrichtungen feierlich als katholische Kirche mit einer Messe eingeweiht.


Der zwei katholische Heiligen namens Johannes geweihte Dom St. Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist (Bazylika katedralna Świętych Jana Chrzciciela i Jana Ewangelisty) stammt im wesentlichen aus dem Nebau des 15.Jh. einer im 14.Jh durch Brand zerstörten Kirche.


Altes Lagerhaus


Ruine der Ordensburg Thorn des Deutschen Ritterordens aus dem 14.Jh. Im Mittelalter gab es vom 9. bis ins 13.Jh. eine slawische Siedlung namens Toruń, die mit ihrer Festung einen Flussübergang über die Weichsel überwachte und zum polnischen Königreich gehörte. Die von einem polnischen Herzog zur Unterwerfung der baltischen Pruzzen und Bekehrung der Überlebenden zur christlichen Religion gerufenen Ritter des Deutschen Ordens gründeten im Zuge der Eroberung und Festigung ihrens eigenen Ordensstaats im Jahr 1231 die Siedlung Thorn. Aufgrund der Überschwemmungsgefahr wurde die Stadt 1236 aber fast acht Kilometer nach Osten an den heutigen Standort verlegt. Als Bevölkerung holten sie Einwandererinnen und Einwanderer aus Westfalen. 1233 erhielt Thorn Stadtrechte, womit es die älteste Stadt im historischen Preußen war. Die Burg des Deutschen Ordens wurde im Zuge eines Kriegs mit dem Preußischen Bund von Adeligen und Städten der Region von deren Soldaten 1454 erobert und von den Bürgern der Stadt zerstört. Nach dem Ende des dreizehnjährigen Kriegs 1466 kam die Stadt mit weiteren Teilen Preußens unter Hoheit des polnischen Königreichs.


Straßenszene

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