Donnerstag, 25. Mai 2023

Ternitz

25.5.2023

In der niederösterreichischen Stadt Ternitz wurde ein Fußballspiel. besucht. 14.700 Menschen leben hier.
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie der Südbahn (Bahnhof Ternitz 1847) wurde die Gegend für Industrieansiedlungen interessant. 1846 wurde ein Hammerwerk gegründet. 1866 wurden daraus die Ternitzer Eisen- und Stahlwerke, die später als Schoeller-Bleckmann Stahlwerke ein international bedeutendes Unternehmen waren. Mit der Stahlindustrie wuchs die zu den Arbeitsplätzen zuwandernde Bevölkerung. Es entstanden Arbeitersiedlungen ringsum auf den Gebieten der Gemeinden St. Johann am Steinfeld, Dunkelstein und Rohrbach am Steinfeld, die 1923 schließlich zur neuen Gemeinde Ternitz fusioniert wurden. 1948 wurde Ternitz zur Stadt erhoben. Die Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung entwickelte sich und kämpfte für menschenwürdiges Leben und Arbeiten. Am 12. Februar 1934 beteiligte man sich auch in Ternitz am bewaffneten Kampf gegen den Faschismus. In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1934 errichteten etwa fünfzig Mitglieder des Republikanischen Schutzbunds eine Stellung im Kinderfreundeheim am Kindlwald. Eine strategische Position, da man von hier die Südbahnstrecke einsah. Das Ternitzer Stahlwerk wurde bestreikt. Im Lauf des 13. Februar 1934 griffen Bundesheer, Gendarmerie und austrofaschistische Heimwehr die Stellung am Kindlwald von drei Seiten her an. Die mit zwei Maschinengewehren und Gewehren Bewaffneten hatten gegen den Artilleriebeschuss durch das Bundesheer keine Chance und flüchteten am Abend bei Einbruch der Dunkelheit. Die Gendarmerie verhaftete in den folgenden Tagen einige Leute. Manche wurden vor Gericht für die Beteilung am Versuch zur Rettung der Demokratie angeklagt, andere ohne Anklage auf unbestimmte Zeit ins Anhaltelager Wöllersdorf eingesperrt.
Unter der Leitung von Philipp Alois Schoeller (1892–1977), einem engagierten Nazi mit hohen Funktionen 1938 bis 1945, waren die Stahlwerke von Bedeutung in der Rüstungsindustrie des Zweiten Weltkriegs. Nach der Befreiung wurden sie 1946 verstaatlicht und 1975 in die VEW fusioniert, die 1988 aufgelöst wurden.

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