Samstag, 7. August 2021
Legnica
7.8.2021
Im polnischen Legnica (deutsch früher Liegnitz) wurde ein Fußballspiel besucht. 98.000 Menschen leben in der niederschlesischen Stadt.
Das zwischen 1902 und 1906 unweit des alten Rathauses erbaute Neue Rathaus (Nowy ratusz).
Das Alte Rathaus (Stary Ratusz) am Hauptplatz (Rynek). Im barocken Stil zwischen 1737 und 1741 gebaut. Im Zweiten Weltkrieg blieb das alte Rathaus nahezu unbeschädigt. Es wurde zwischen 1945 und 1965 von der Sowjetunion genutzt. Zur Zeit des Ostblocks war Legnica der wichtigste Standort der Sowjetarmee in Polen, was die Verwandlung größerer Teile des Stadtgebiets zur Sperrzone für die polnische Bevölkerung zur Folge hatte. Nach Rückgabe des Alten Rathauses an die Stadt wurde das Gebäude saniert. Heute wird das Gebäude von einem Theater genutzt. Im Untergeschoß befindet sich ein Restaurant.
Die Heringsbuden (polnisch Kramy Śledziowe) sind eine Häusergruppe aus acht Häusern. Diese Häuser liegen im inneren Block des Rings, neben dem Alten Rathaus. Die Häusergruppe entstand im 16.Jh. anstelle von mittelalterlichen Fischständen.
Die gotische Kathedrale St. Peter und Paul (Kościół ŚŚ Piotra i Pawła), auch „Oberkirche“ genannt, wurde von 1329 bis 1390 errichtet, mehrmals nach Brandschäden wieder instand gesetzt, wie etwa 1835.
In den 1960er Jahren wurde die gut erhaltene mittelalterliche Altstadt mit ihrer kleinteiligen Bebauung großflächig abgerissen. Nur Kirchen , öffentliche Bauten wie die beiden Rathäuser und wenige Bürgerhäuser, wie die Heringsbuden blieben als Fragmente der Altstadt bestehen. Anstelle der Altbauten und engene Gasse wurden moderne Wohnbauten und ein vereinfachtes Straßennetz gebaut.
Das Piastenschloss (polnisch Zamek Piastowski) entstand am Ende des 11.Jh. und war zwischen 1248 und 1675 Hauptsitz der Herzöge von Liegnitz und Brieg. Nach dem Tod des letzten Piasten fiel der Besitz als erledigtes Lehen an den böjmischen König Böhmen und damit die Habsburger. 1740 eroberte ein preußisches Heer die Stadt mit Schlesien. Der preußische König Friedrich II. ließ er das Schloss umbauen. Verteidigungsanlagen wie Wassergraben oder Zugbrücke wurden entfernt. 1835 und 1840 zerstörten zwei Feuer das alte Piastenschloss. 1840 wurde es wiederaufgebaut, wobei das Schloss durch Ornamente im Stil der Gotik und Renaissance ergänzt wurde. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Schloss 1945 wiederum vollkommen aus und wurde erst in den 1960er Jahren wieder aufgebaut. 2009 wurde das Schloss saniert und beide Türme als Aussichtsplattform für die Öffentlichkeit freigegeben.
1241 fand im Umland die Schlacht bei Liegnitz statt, in der ein deutsch-polnisches Ritterheer von den Tataren der Goldenen Horde besiegt wurde. Auch die damals um die Burg liegende Marktsiedlung wurde durch die Kriegshandlungen zerstört. Im Siebenjährigen Krieg, dem dritten Krieg um die Herrschaft über Schlesien zwischen Preußen und Habsburgerreich, kam es 1760 zu einer erneuten Schlacht bei Liegnitz, bei der im tausendfachen gegenseitigen Töten von Menschen nach dem Willen der Herrscher ein preußisches Heer unter Friedrich II. ein österreichisches Heer unter Feldmarschall Daun besiegte und die preußische Eroberung Schlesiens bestätigte. Bei der Volkszählung von 1910 gaben in Liegnitz 96 Prozent der Stadtbevölkerung Deutsch als Muttersprache an. Im Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl infolge der Verlagerung deutscher Betriebe nach Niederschlesien auf rund 90.000 an. Am 9. Februar 1945 eroberte die sowjetische Armee Liegnitz und setzte Teile der Altstadt sowie das Schloss in Brand. Im April 1945 etablierte sich im Zuge der Westverschiebung des wiedererrichteten Staats Polen die polnische Verwaltung Stadt. Der Ortsname wurde zunächst zu Lignica polonisiert und später in Legnica abgeändert. Die vorherige Bevölkerung wurde fast vollständige aus der Stadt vertrieben und es begann die Besiedlung mit Polinnen und Polen, die vorwiegend aus den an die Sowjetunion angegliederten, zuvor polnischen Ostgebieten gefallenen Gebieten vertrieben worden oder geflüchtet waren.
Die Marienkirche (Kościół Marii Panny), aus dem 12.Jh. zählt als älteste Kirche der Stadt. Stärker noch als der Dom wurde ihre ursprüngliche gotische, mehrfach umgebaute Gestalt nach einem Brand von 1824 bis 1829 neugotisch gestaltet und zur Hallenkirche verändert.
Alte Brauerei
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen