Samstag, 21. August 2021

Garsten

21.8.2021

Im oberösterreichischen Garsten wurde ein Fußballspiel besucht. 6.603 Menschen leben in der 20 Ortschaften umfassenden Marktgemeinde, wobei es im Ort Garsten selbst 2.185 sind.

Das ehemalige Sift Garsten ließ im Jahr 1082 der Traungauer Herzog Otakar II. als Kloster und Grabstätte gründen, wurde ab 1107 vom Orden der Benediktiner geführt und im Jahr 1787 durch die Kirchenreformen von kaiser Jospeh II. aufgelöst und sein besitz verstaatlicht. Die barocke Klosteranlage war da erst 1708 bis 1726 neu gebaut worden. Seit 1851 ist hier ein Gefängnis untergebracht. Die Justizanstalt Garsten beherbergt in ihren Zellen Verurteilte ab einer Haftstrafe von eineinhalb Jahren bis lebenslang. Der letzte Gefängnisdirektor der austrofaschistischen Diktatur, Othmar Bereiter, wurde 1938 ebenso wie einer seiner Vorgänger, Ludwig Bernegger, der staatspolizeilicher Referent für die Verfolgung der illegalen Nazis in Österreich war, noch am Tag der Machtübernahme der Nazis am 13. März verhaftet und Stunden später von ihnen ermordet. Die Nazis sperrten in den Jahren ihrer Herrschaft 1938 bis 1945 hier Menschen, die gegen ihre Verbrechen waren, und von ihnen Verfolgte ein. Die Gefangenen wurden als Zwangsarbeiter in der Kriegsproduktion für u.a. Steyr Daimler Puch eingesetzt. Zum Kriegsende 1945 gab der Gauleiter von Oberdonau (= Oberösterreich) den Befehl, noch schnell alle eingesperrten Nazi-Gegner zu erschießen. Dazu kam es aber nicht.


Die ehemalige Stiftskirche wurde ab 1677 im Barockstil neu gebaut. Seit der Auflösung des Stifts 1787 dient die Kirche als Pfarrkirche von Garsten. Die ursprüngliche Pfarrkirche an einer anderen Stelle, 985 erstmals schriftlich erwähnt, wurde in Folge 1792 abgerissen.


Straßenszene

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