Freitag, 3. Juni 2022

Kirchschlag in der Buckligen Welt

3.6.2022

In Kirchschlag in der Buckligen Welt im Südosten Niederösterreichs wurde ein Fußballspiel besucht. 2.800 Menschen leben in der aus sieben Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde, wobei es im Ort Kirchschlag selbst 1.500 sind. Kirchschlag wurde im Jahr 1246 erstmals schriftlich erwähnt. Genannt wurde damals schon die Burg. Aufgrund der Grenzlage zu Ungarn (heute die niederösterreichisch-burgenländische Grenze) wurde die Gegend jahrhundertelang im Brennpunkt zahlreicher Kriege. Die im 17.Jh. zur Ruine verfallene Burg war davor in Mittelalter und früher Neuzeit durch eine Verbindung mit der Ringmauer rund um die Ortschaft zu ihren Füßen eine mächtige Festung. Um den Ort gekämpft wurde u.a. in den Jahren 1250, 1254, 1271 und 1482 von ungarischen Heeren, 1532 und 1683 von osmanischen Soldaten, 1605, 1621 und 1703 von ungarischen Aufständischen gegen die Habsburgerherrschaft, 1805 und 1809 von französischen Soldaten und 1921 von ungarischen Kriegsfreiwilligen, die gegen die Abtretung des Burgenlands an Österreich kämpften.
Kirche
Hofhaus aus dem Jahr 1651, heute Stadtamt. 2002 wurde die Marktgemeinde Kirchschlag zur Stadtgemeinde erhoben.
Eine beachtliche Büstenwand schmückt die Fassade des Festsaaltrakt des Hofhauses aus den Jahren 1653/54. Gezeigt werden hier diverse Habsburgerherrscher.
Straßenszenen
Blicke auf die Burgruine
Nachdem im August 1921 der erste Versuch der österreichischen Inbesitznahme des Burgenlands durch 2.000 Gendarmerie- und Zollwache-Beamte am Beschuss und bewaffneten ungarischen Widerstand mit Verletzten und Toten gescheitert war, wurde Bundesheer in der Grenzregion stationiert. Eine Einheit von etwa 290 ungarischen Kriegsfreiwilligen traf dabei am 5. September 1921 in Kirchschlag bei der Verfolgung vertriebener Gendarmeriebeamter auf eine aus circa 270 Mann bestehende Bundesheer-Infanterieeinheit, die ihre Stellung in Kirchschlag unter Verlust von sieben Toten und 15 Verletzten halten konnte. Insgesamt wurden auf österreichischer Seite bei der Eingliederung des Burgenlands 34 Bundesheersoldaten, drei Gendarmeriebeamte und 15 Zivilistinnen und Zivilisten bei den Kämpfen getötet. Auf ungarischer Seite soll es 24 Tote gegeben haben.

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