Freitag, 21. Januar 2022

Olympos

21.1.2022

Eine Besichtigung der Ruinen der antiken Stadt Olympos (griechisch Ὄλυμπος, lateinisch Olympus) an der Ostküste Lykiens in Kleinasien. Der Stadtname Olympos kommt vom Berg Olympos, heute türkisch Tahtalı Dağı, zu dessen Füßen die Stadt lag.


Vor dem nordwestlichen Eingang zur Stadt stand seit dem 5./6.Jh. eine christliche Kirche. Vor der Auslöschung der alten Religion durch das Christentum war Olympos wegen seines Kultes für Hephaistos (Ἥφαιστος), dem Gott des Feuers in der griechischen Mythologie, bekannt gewesen. Das stand in Zusammenhang mit den nahe gelegenen Feuer-Naturphänomen der Chimaira.


Vor der Stadt standen einst wie in der Antike üblich große Nekropolen als Bestattungsorte wohlhabender Verstorbener.


Straßenszenen. Die antike Stadt wurde wohl in hellenistischer Zeit gegründet. Lange war Olympos ein wichtiges Mitglied des Lykischen Bundes, ein Zusammenschluss (Koinon) von Städten der kleinasiatischen Landschaft Lykien, der vermutlich seit dem frühen 3.Jh.v.u.Z. bis in die Spätantike hinein bestand. Früher ein Bündnis, in dem über Krieg und Frieden entschieden wurde, war es nach der Umwandlung der Region in eine römische Provinz ab 43 eine Organisation, über die u.a. die religiöse Verehrung der Kaiser und Kommunikation zwischen den lykischen Städten und der römischen Provinzadministration abgewickelt wurden.


In den Jahren 141 und 240 wurden Olympos und andere Städte der Region von starken Erdbeben getroffen. Im Jahr 542 gab es erneut ein schweres Erdbeben. Die Beben wiederholten sich unregelmäßig bis ins 8. Jh. und zogen die Stadt in Mitleidenschaft. Krieg gab es auch immer wieder. Während der Kreuzzüge des westlichen Christentums im Auftrag des Papstes im 11. und 12.Jh. griffen Soldaten von Venedig, Genua und Rhodos die Stadt an und eroberten sie. Die Kreuzzüge hatten ja die Eroberung Palästinas und Jerusalems als Auftrag. Dafür nahm man um Beute zu machen aber hie und da auch Umwege wie die Eroberung Lissabons von den muslimischen Mauren 1147 für den portugiesischen König für die Plünderung der Stadt als Bezahlung oder die Eroberung und reiche Beute versprechende Plünderung des ostchristlichen Byzanz 1204, was das Byzantinische Reich nachhaltig schwächte, sodass es schließlich in den jahrhundertlangen Kriegen gegen das Osmanische Reich unterlang und muslimische İstanbul wurde. 1346 und 1347 wurde neben mehreren Städten der Region auch Olympos von Pest-Epidemien heimgesucht, die teilweise die Hälfte der Bevölkerung töteten. Nach der letzten Eroberung der Stadt durch die Osmanen im 15.Jh. blieb die Stadt leer und verlassen. Im 18. und 19.Jh., sowie am Anfang des 20.Jh. wurden die Gebäude von nomadischen Yörüken als Winterquartier benutzt.


Die Bischofskirche. Im 3.Jh. wird Olympos als Bischofssitz erwähnt.


Bischofspalast


Der monumentale Mauerrest eines vermutlichen römischen Tempels. Beeindruckend ist das fünf Meter hohe Tor. Die Inschrift an den Resten einer Statue vor dem Gebäude deutet auf ein Erbauungsjahr um 175 v.u.Z. hin., gewidmet war sie dem Kaiser Mark Aurel.


Immer wieder faszinierend in antiken Ruinenstädten sind die Millionen an Tonscherben. Ton war das Material, aus dem die Alltagsgegenstände waren. Wie heute Plastik.


Olympos liegt zu beiden Seiten eines Flusses, den in der Antike eine Brücke überspann. Reste der Brückenpfeiler sind zu sehen.


Straßenszenen


Grab der Familie des Marus Aurelius Arkhepolis, der Lykiarch, also Vorsitzender des Lykischen Bundes, war.


Die Stadt öffnet sich zum Meer


Katze

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