Mittwoch, 19. Januar 2022

Kargı Han

19.1.2022

Die Ruine der Karawanserei Kargı Han nahe dem heutigen Dorf Beydiğin im Bezirk Manavgat der türkischen Provinz Antalya wurde besichtigt bevor in Belek ein Fußballspiel besucht wurde.

Das Steingebäude ist 46 Meter breit und 50 Meter lang. In der römischen Antike verlief hier schon die alte Handelsstraße zwischen Attaleia (Antalya) am Mittelmeer und Ikonion (Konya) in Zentralanatolien, ebensowie in seldschukischer und osmanischer Zeit in Mittelalter und Neuzeit.


Die übliche Inschriftentafel mit dem Baujahr ist leider nicht erhalten, aufgrund von Stilelementen wird die Anlage in die Jahre 1237 bis 1246 unter dem seldschukischen Sultan Kai Chosrau II. datiert. Also acht Jahrhunderte alt.


Karawansereien waren mit heutigen Autobahnraststätten vergleichbare Stationen an den Karawanenstraßen. Allerdings waren sie nicht kommerziell. Hier übernachteten Reisende mit ihren Tieren kostenlos, konnten sich für die Weiterreise mit Lebensmitteln eindecken und deponierten für diese Zeit ihre mit den Tieren transportierten Handelswaren sicher. Mit ihren Steinmauern waren die Karawansereien Wehranlagen, die bei Überfällen verteidigt werden konnten. Die Sultane der Rum-Seldschuken ließen vor allem im 13.Jh. in Anatolien ein Netz von Karawansereien bauen, der Tagesreichweite einer Karawane entsprechend im Abstand von von 30 bis 40 Kilometern. Bis ins 20.Jh. funktionierte dieses System im Osmanischen Reich und in Persien. Gasthöfe mit Gastzimmern hießen im osmanischen Machtbereich Han. Hane wurden entweder von privaten Betreibern unterhalten oder gehörten zu einer islamischen Stiftung (Külliye oder Vakıf).


Offene Bögen an der Süd- und Westseite des Hofs beherbergten früher verschiedene Einrichtungen und Dienstleistungen.


Eine große, zweischiffige Halle befindet sich an an der Nordseite des Hofs.


Zimmer an der Ostseite, darunter ein Gebetsraum.


Neben dem Eingang steht außerhalb der Mauern zum Fluss Kargi Cay hin die Ruine eines 6 mal 10 Meter großen Badehauses.

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