17.−19.8.2011
In die britische Hauptstadt London führte der Fußball zu zwei Spielen an Mittwoch und Donnerstag. Die (teils erneute) Besichtigung der Sehenswürdigkeiten kam dabei aber natürlich auch nicht zu kurz. Ein ganzer Tag war dabei der Erkundung des British Museum gewidmet.
In Inner London leben 2,8 Mio. und im ganzen im Großraum 7,5 Mio. Menschen.
Falls es jemand entfallen sein sollte, in welchem Land er sich befindet, wurde der Weg zum Buckingham Palace durch den St James's Park ausgeflaggt.
Die Westminster Abbey, als Krönungskirche aller (bis auf zwei) englischer und britischer Könige und Königinnen seit 1066, also beinahe tausend Jahren, die historisch bedeutendste Kirche des Landes. Eine große Kirche wurde hier 1065 eingeweiht und in praktisch jedem Jahrhundert erweitert und umgebaut. Der gotische Stil wurde dabei beibehalten. Die hier zu sehende Westansicht stammt aus dem Jahr 1745, also lange Zeit nach der Epoche der Gotik.
Eine bemerkenswerte Volte der Geschichte ist, daß vor dem neben der Westminister Abbey liegenden Parlament, mit dem Rücken dazu und Blick auf die Apsis der königlichen Kathedrale, die Statue von Oliver Cromwell steht. Immerhin führte dieser England im Bürgerkrieg in seine einzige Phase als Republik 1649 bis 1660, in der König Charles I. abgesetzt und 1649 hingerichtet wurde.
Das prächtige Parlament von Westminster am Ufer der Themse. Ab 1840 wurde das Parlamentsgebäude in neugotisch-viktorianischem Stil errichtet, nachdem der 800 Jahre alte, einstige köngliche Westminister-Palast 1834 weitgehend abgebrannt war.
Im Sommer ist es mit Führungen möglich, das Parlamentsgebäude samt königlichen Gemächern und den Sitzungssälen von House of Lords und House of Commons zu besichtigen. Überbordend prunkvoll ausgestattete Räume im königlichen Bereich und im Trakt der Lords und Ladies und viele historische Fresken und Gemälde im Geschmack des 19.Jhs. sind zu sehen, ebenso der 1941 bei einem deutsche Luftangriff zerstörte Trakt der Abgeordneten samt dem Sitzungssaal des Unterhauses, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Neu-Neogotik wiedererichtet wurde. Leider herrscht striktes Fotografierverbot. Es war überaus spannend, zwischen den roten Sitzreihen im Oberhaus und den grünen Bänken im Unterhaus zu stehen (niedersetzen war ebenfalls strikt verboten) oder, die für die Abstimmungen dienenden Lobbys zu besuchen. Das Bild des britischen Parlamentarismus wurde durch den Augenschein greifbarer.
Während 1834 der Großteil des Westminister-Palast abbrannte, wurde die Westminister Hall gerettet. Der 1097 bis 1099 errichtete, beeindruckend große Saal muß für die Menschen des Mittelalters überwältigend gewirkt haben. 1394 bis 1401 wurde das heutige Dach erbaut, das ohne tragende Säulen auskommt und den Raum so noch größer macht. Hier fanden seit über neun Jahrhunderten königliche Feste, wichtige Staatsakte, Trauerfeiern und immer wieder große Gerichtsverhandlungen statt. Hier in diesem Saal wurden 1305 William Wallace (Braveheart), 1535 Thomas Morus, 1606 Guy Fawkes und 1649 König Charles I. zum Tod verurteilt.
Seit 2001 hat sich gegenüber des Parlaments eine zähe Gruppe häuslich eingerichtet, die gegen die Kriege der britischen Außenpolitik protestiert und für die Beendigung des Tötens eintritt.
Am Südufer der Themse, Blick über den Fluß auf die St Paul's Cathedral und die Wolkenkratzer der Finanzhöhle und Finanzhölle City of London.
Den Fluß Themse säumten in früheren Jahrhunderten bis in die 1960er Jahre zahlreiche Hafenanlagen. Viele Gebäude sind heute umfunktioniert, so etwa die ehemalige Werft Hay's Wharf aus den 1850er Jahren, die mit ihrer schönen Überdachung heute als Einkaufszentrum namens Hay's Galleria dient. In der Mitte standen hier einst Schiffe.
Die 1894 eröffnete Tower Bridge. In altertümlicher Verkleidung ein damaliges technisches Wunderwerk einer Zugbrücke.
Daneben der namensgebende Tower. Der älteste Teil der normannischen Burganlage aus dem 11.Jh. mit den vier Türmen ist inmitten der äußeren Mauern aus dem 13.Jh. schön zu sehen. Links im Vordergrund am Flußufer das sogenannte Traitor's Gate, durch das die Gefangenen nach der Umfunktionierung des vormals königlichen Schlosses zum Gefängnis vom Boot oder Schiff in Haft oder zur Hinrichtung geführt wurden.
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