Montag, 15. Juni 2009
Adiós Sabata
Adiós Sabata
(Indio Black, sai che ti dico: sei un gran figlio di...)
Italien 1970
Regie: Frank Kramer (Gianfranco Parolini)
u.a. mit: Yul Brunner, Dean Reed, Pedro Sanchez (Ignacio Spalla), Gérard Herter
Im revolutionären Mexiko ist ein Goldschatz zwischen verbrecherisch-brutalem und korrupten Militär und von Revolverhelden unterstützten Revolutionären umkämpft. Soweit das klassische Setting. Es spielt diesmal aber nicht in der Revolution von 1910, sondern in den 1860er Jahren, rund um den Widerstand gegen das Regime des habsburgischen "Kaisers" Maximilian. So sind die gegnerischen Soldaten hier auch Österreicher, was historisch falsch ist - Maximilian wurde von französischen Truppen gestützt. Ich vermute mal, daß dies keine historische Ungenauigkeit war, sondern auf das in der Entstehungszeit des Films noch dankbare Habsburger/Österreich-Feindbild in Italien spekulierte. Brutale militärische Repression österreichischer Soldaten ist ja Teil des italienischen Risorgimento-Gedächtnisses, v.a. anläßlich der habsburgischen Herrschaft in der Lombardei und Venetien rund um die Revolution von 1848 bis in die 1850er/60er Jahre, die ja mühelos als Militärdiktatur zu bezeichnen ist. Die Jahre der "guten, alten Zeit" des so verklärten Kaisers Franz Joseph, als dessen Herrschaft knöcheltief im Blut watete. Aber das ist eine andere Geschichte.
Am auffälligsten ist an diesem Film sonst Yul Brunner als Indio bzw. Sabata, der hier fast genau seinen Glorreiche-Sieben-Part gibt. Beeindruckend ist aber v.a. die irrsinnig stimmungsvolle Musik von Bruno Nicolai. So muß Italowestern-Musik klingen. Ein netter, aber kein großer Western. Dafür fehlt mir eine Spur mehr Spannung, revolutionäre Leidenschaft im Revolutionswestern und, ich muß es sagen, auch Coolness des Helden.
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