Freitag, 19. Juni 2009

Blätter, Juni 2009



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 6/2009
128 S.








Zur Feier des 80. Geburtstags des deutschen Philosophen schreiben hier mehrere WeggefährtInnen über Arbeiten mit und von Jürgen Habermas. Alle von Person und Werk schwer beeindruckt.

Am spannendsten war Lars Normanns Artikel Pakistan im Mehrfrontenkrieg, in dem er die politische Lage des Landes analysiert, die islamistische Gefahr, die Taliban, Afghanistan, Kaschmir. Kontrastierend zum Tenor medialer Berichterstattung bzw. dessen, was davon bei mir hängen bleibt, wenn er schreibt, es "bilden lediglich die Kernprovinzen südlich der Hauptstadt Islamabad, die mehrheitlich von Pandschabi (Punjab) und Sindhi (Sindh) bewohnt werden, relativ stabile Räume. Diese bevölkerungsreichen Provinzen sichern durch ihre starken säkularen Kräfte maßgeblich die Existenz Pakistans. Allein dieser Provinzen wegen spielen die von den Medien zumeist überschätzten islamistischen Kräfte praktisch kaum eine Rolle, zumindest was den demokratischen Willensbildungsprozess Pakistans anbelangt. Des Weiteren wehren diese beiden Kernprovinzen bislang erfolgreich eine flächendeckende 'Talibanisierung' des ganzen Landes ab."
Man vergißt oft die Größe der Bevölkerung Pakistans (162 Mio.). Das Argument der Überschätzung der Dimension des islamistischen Einflusses klingt nicht unplausibel.

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