Donnerstag, 26. Dezember 2019

Belfast

26.12.2019

In der nordirischen Hauptstadt Belfast (irisch Béal Feirste) wurde ein Fußballspiel besucht. 342.000 Menschen leben hier.

Am Donegall Square befinden sich das Rathaus (City Hall, irisch Halla na Cathrach Bhéal Feirste) wurde 1898 bis 1906 gebaut. Es wurde an der Stelle der zuvor hier stehenden Leinenhandelsbörse White Linen Hall errichtet nachdem Belfast 1898 vom Borough zur City wurde.


Das Titanic Memorial wurde 1920 in Erinnerung an die Toten des 1912 untergegangenen Schiffs Titanic errichtet. Das Schiff war in Belfast gebaut worden und so waren unter den Toten auch 22 Besatzungsmitglieder aus Belfast. Im Titanic Memorial Garden wird seit 2012 allen 1.512 Opfern gedacht.


Mural für die Arbeiterinnen und Arbeiter, die in der Werft die Titanic gebaut hatten.


Die Wandmalereien, Murals, entstanden in der Zeit des Bürgerkriegs als eine typische eine Kunstform. Belfast wurde zu einer Industrie- und Hafenstadt. Im 17.Jh. bauten aus Frankreich wegen ihres protestantischen Glaubens geflohene Hugenotten die Leinenindustrie auf. In der Inustriellen Revolutuon des 18./19.Jh. wurde der Standort Belfast der größten Leinenproduzent der Welt.


Nicht alle, aber viele der Murals haben den Konflikt zum Inhalt indem Mörder und Ermordete aus der eigenen Bevölkerungsgruppe als Heilige verehrt werden. 1969 bis 1998 prägten der als troubles verharmloste Bürgerkrieg das Leben in der Stadt. Bombenanschläge, gegenseitiger Terror gegen Menschen der anderen Religion oder Nationalität, Morde, Massaker und zahllose Gewalttaten der auf der britischen seite stehenden Sicherheitkräfte prägten die Stadt und das Land. 1.600 Menschen wurde dabei allein in Belfast getötet. Jeweilige Kämpfer, die Angehörige der gegnerischen Gruppe attackiert und umgebracht haben werden zu großen Teilen als Helden und Verteidiger verehrt.


Straßenszenen. Die heutige Stadt wurde 1603 vom englischen Politiker Sir Arthur Chichester gegründet. In den Jahren 1603 bis 1660, nach der irischen Niederlage gegen das Königreich England im Neunjährigen Krieg (zu dieser Zeit England bereits in Personalunion mit dem Königreich Schottland befindlich) wurden britische Einwanderer protestantischen Glaubens aus England und Schottland in die Region Ulster in sogenannten Plantations teils zwangsumgesiedelt, teils materiell angelockt, um die englische Herrschaft in Irland zu stützen und die irische Bevölkerung zurückzudrängen.


Die St Anne's Cathedral der anglikanischen Church of Ireland wurde 1899 bis 1904 errichtet. Durch eine Bombe im deutschen Luftangriff wurde sie 1941 fast zerstört, aber nach dem Krieg wiederaufgebaut.


Kunstvolle Gestaltung am ehemaligen Gebäude der Transportarbeitergewerkschaft.


Straßenszenen. Bereits 1886 hatte es hier in den Auseinandersetzungen um den Vorschlag der Home Rule (Gründung eines irischen Parlaments) in Belfast Straßenkämpfe mit über dreißig Toten und hunderten Verletzten gegeben. In den gegenseitigen Morden und Kämpfen des Irischen Unabhängigkeitskrieges wurden 1920 bis 1922 rund 500 Menschen in der Stadt getötet.


Im 18.Jh. erfolgte eine Erweiterung des Hafens. 1912 lief die in der Belfaster Werft Harland & Wolff, damals die größte Schiffswerft der Welt, gebaute Titanic von hier zu ihrer ersten Fahrt aus. Bis zu 35.000 Menschen arbeiteten hier am Höhepunkt des Schiffbaus allein in dieser Werft. Im April und Mai 1941 wurde Belfast aufgrund des wichtigen Hafens im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Luftwaffe bombardiert. 900 Menschen wurden dabei getötet und tausende Häuser beschädigt.

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