1.9.2018
Im rumänischen Brașov, deutsch früher Kronstadt, wurde ein Fußballspiel besucht. 250.000 Menschen leben hier.
Die Stadt liegt im Südosten Siebenbürgens. Sie wurde von den Ritterbrüdern des Deutschen Ordens im frühen 13.Jh. als südöstlichste deutsche Stadt in Siebenbürgen unter dem Namen Corona gegründet. 1225 mussten die Deutschordensritter Kronstadt aber wieder verlassen und zogen zur Eroberung von Land und religiöser Umerziehung der eroberten Bevölkerung für die christliche Religion mittels Schwert und Gewalt in das Baltikum weiter. Nach Aufforderung der ungarischen Könige in Deutschland, aus wirtschaftlichen Gründen hierher auszuwandern, war die Stadt vom 12. bis ins 19.Jh. neben Hermannstadt kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Siebenbürger Sachsen. Bis ins 19.Jh. bildeten sie hier die Bevölkerungsmehrheit und in der Stadt wurde Deutsch gesprochen. Durch das Bevölkerungswachstum durch Zuzug aus anderen Regionen verringerte sich ihr Anteil. 1850 sprachen von 21.782 Einwohnerinnen und Einwohnern 41% deutsch, 40% rumänisch und 13% ungarisch. 2011 waren von 253.200 88% rumänisch, 6,5% ungarisch und 0,5% (1.188 Personen) deutsch.
Das Alte Rathaus war 500 Jahre Sitz der Stadtregierung. An den mittelalterlichen Turm wurde im 14. Jh. eine Verkaufslaube der Kürschner angebaut und darüber 1420 die Ratsstube. 1515 wurde der Turm erhöht. Wie die Schwarze Kirche wurde auch das Alte Rathaus durch den großen Brand 1689 stark zerstört. Zwischen 1770 und 1778 erhielt es größtenteils seine heutige Gestalt.
Die Schwarze Kirche (Biserica Neagră) ist der bedeutendste gotische Kirchenbau Siebenbürgens und Südosteuropas. Ihren Namen trägt die 1382 bis 1480 gebaute, hochgotische Hallenkirche wegen eines Stadtbrandes im Jahr 1689, der von der Kirche nur noch die geschwärzten Mauern stehen ließ. Österreichische Soldaten hatten damals Feuer gelegt. Mehr als 80 Jahre überragten die rauchgeschwärzten Ruinen der damaligen Marienkirche die Stadt, bevor das Gebäude in annähernd alter Gestalt wiederhergestellt wurde.
Statue des Johannes Honterus vor der Kirche. Der hier um 1498 geborene und ebenso hier 1549 verstorbene Johannes Hontert (latinisiert Honterus) spielte als evangelischer Reformator eine entscheidende Rolle in der Einführung der Reformation in Siebenbürgen.
Brașov-Schriftzug am Berg Tâmpa. Von 1951 bis 1961 hieß die Stadt Orașul Stalin („Stalinstadt“).
Das Katharinentor, Stadttor aus dem Jahr 1559.
Die Poarta Schei wurde 1827 bis 1828 neben dem Katharinentor errichtet, da das alte Stadttor dem gestiegenen Verkehr nicht mehr genügte.
Die Stadt war aufgrund der jahrhundertelang vielen Kriege von starken Befestigungsanlagen umgeben.
Der schwarze Turm.
Der weiße Turm.
Ausblicke auf die Stadt vom ehemaligen Wachturm Weißer Turm aus.
Weberbastei und Stadtmauer
Straßenszene.
Die neologische Synagoge wurde 1898 bis 1901 errichtet. 1828 wurde hier die erste jüdische Gemeinde gegründet. 1868 folgte sie nach der Glaubsspaltung der neologischen Richtung, woraufhin sich 1877 die orthodoxe Gemeinde abspaltete. 1930 lebten 2.594 Jüdinnen und Juden in der Stadt. 1940 wurden im faschistisch regierten rumänischen Staat die jüdischen Institutionen enteignet und die meisten Geschäfte und Firmen, die Jüdinnen und Juden gehörten, besetzt und geraubt. Jüdische Männer wurden zur Zwangsarbeit gezwungen und in Zwangsarbeitslager eingesperrt, wo viele umkamen.
Straßenszenen. Bereits 1987, zwei Jahre vor dem Wendejahr 1989, gehörte Brașov zu den ersten Städten Rumäniens, in denen es einen Aufstand gegen die Ceaușescu-Diktatur gab. Mehr als 20.000 Menschen demonstrierten gegen ihre Lebensbedingungen. Das Rathaus wurde besetzt. Polizei und Kräfte der Securitate konnten erst nach sechs Stunden in der Abenddämmerung, von Schützenpanzern der Armee unterstützt, die Revolte mit Tränengas und Wasserwerfern niederschlagen. Es gab bei der gewaltsamen Unterdrückung keine Toten, aber 300 (oder 400) Protestierende wurden verhaftet, rund 100 verurteilt und andere in verschiedene Städte zwangsumgesiedelt. Einige Gefangene blieben verschollen.
Die Zitadelle am Berg hoch über der Stadt.
Katze
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