22.9.2018
Im südbömischen Jindřichův Hradec (deutsch früher Neuhaus) wurde ein Fußballspiel besucht. 21.000 Menschen leben hier.
Das Schloss (Zámek Jindřichův Hradec bzw. deutsch Schloss Neuhaus oder Heinrichsburg) wurde aus der Burg des Mittelalters un 16.Jh. zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Vermutlich im 10.Jh. wurde ein slawischer Burgwall errichtet, der im Lauf der Jahrhunderte zur Burg ausgebaut wurde. Um 1200 herrschte hier das Adelsgeschlecht der Herren von Neuhaus (bis 1604). 1220 wurde die Burg als Novum castrum (lateinisch „neue Burg“) schriftliche erwähnt und 1223 der um die Burg liegende Ort als nova domus (lateinisch für „Neuhaus“). In den Landessprachen wurde der Ort 1255 als Gradecz und für 1265 als Newenhaus schriftlich erwähnt. Das vom Herrschernamen Heinrich/Jindřich abgeleitete tschechische Ortsnamen-Attribut „Jindřichův“ wurde erst ab 1410 benutzt.
Die Stadt liegt auf einer Landzunge der Flüsse Nežárka (deutsch Naser) und Hamerský potok (deutsch Hammberbach) am Teich Vajgar (deutsch Waigerteich).
Mitte des 19.Jh. war die Stadtbevölkerung mehrheitlich tschechisch, während das Umland bis zur Vertreibung nach den Verbrechen der Nazis nach 1945 meist deutschsprachig war. Am Städtischen Gymnasium wurde 1861 Tschechisch zweite, ab 1866 alleinige Unterrichtssprache. 1875 errichtete die jüdische Gemeinde eine deutschsprachige Privatschule, die bis 1909 bestand. Seit dem 13.Jh. hatten Jüdinnen und Juden hier gelebt, 1930 waren es circa 230 Menschen. 1942 wurden die nicht geflüchteten jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner von den Nazis zur Ermordung in KZ deportiert.
Straßenszenen der Altstadt mit Gebäuden aus Renaissance und Barock
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