8.8.2015
In der niederländischen Stadt Rotterdam wurde ein Fußballspiel besucht. 618.000 Menschen leben hier.
Die Stadt liegt größtenteils unter dem Meeresspiegel und ist durch Deiche geschützt. Rotterdam muss ständig durch Pumpen entwässert werden, da der Grundwasserspiegel sonst oberhalb des Straßenniveaus liegen würde.
Rotterdam wurde 1230 gegründet, als ein Damm am Fluss Rotte gebaut wurde. Ab dem 14.Jh. entwickelte sich Rotterdam zu einer reichen Handelsstadt. Doch der Entwicklungsschub zum größten Hafen Europas kam 1853, als ein schleusenloser Kanal zur direkten Verbindung mit der Nordsee errichtet wurde. Rotterdam wurde zum wichtigsten Hafen für die rasch expandierende Industrie im rheinaufwärts gelegenen deutschen Ruhrgebiet. Zwischen 1869 und 1913 vervierfachte sich die Bevölkerung von 116.000 auf 462.000. Ansichten am alten Leuvehaven.
Rotterdam liegt an der Mündung des Rheins in die Nordsee. Der Hafen von Rotterdam ist der größte Hafen Europas. Ansichten Rotterdams am Fluss Maas.
Das Denkmal De Verwoeste Stad („Die zerstörte Stadt“) erinnert an die Bombardierung Rotterdams durch die deutsche Luftwaffe am 14. Mai 1940 während des Zweiten Weltkriegs. Die 1953 errichtete Statue stellt einen einen Mann ohne Herzen dar und symbolisiert das Herz der Stadt, das damals verloren ging. Mit einem 15-minütigen Bombardement lösten die deutschen Flugzeuge einen Großbrand aus. 800 Menschen wurde getötet, 80.000 Menschen wurden obdachlos. Mehr als 24.000 Häuser wurden zerstört, nur einige wenige massiver gebaute öffentliche Gebäude blieben trotz Brandschäden zumindest in der Grundsubstanz erhalten. Ansonsten war das Stadtzentrum praktisch dem Erdboden gleichgemacht. Die Deutschen waren von ihrem Werk so begeistert, dass sie die zerstörte Innenstadt in ihrer Besatzungszeit unter Kunstschutz stellten. Als die Deutschen den Niederlanden am Nachmittag dieses Tages als nächstes dieselbe Zerstörung Utrechts androhten, kapitulierte das Land.
Das Rathaus (Stadthuis) wurde zwischen 1914 und 1920 errichtet und ist eines der wenigen Häuser im Stadtzentrum, die den Luftangriff 1940 überstanden haben.
Das Denkmal für alle Gefallenen 1940−1945 (Monument voor alle gevallenen 1940−1945) wurde 1957 am Rathausplatz aufgestellt und erinnert an diejenigen Frauen und Männer, die im Freiheitskampf von den deutschen Besatzungssoldaten im Zweiten Weltkrieg getötet wurden. Die Figuren symbolisieren das Leid der Vergangenheit und Vertrauen in die Zukunft: Eine Frau, die zurückschaut, ein Kind und ein Mann, die sich anblicken, sowie ein Mann mit einer Schaufel für den Wiederaufbau mit Blick in die Zukunft.
Am 10. und 11. November 1944 nahmen deutsche Besatzungssoldaten in einer Razzia etwa 50.000 Männer zwischen 17 und 40 Jahren in Rotterdam fest, über 80% aller Männer dieses Alters in Rotterdam. In der Nacht hatten 8.000 Soldaten alle wichtigen Brücken und Plätze besetzt und den Telefonverkehr gekappt. 10.000 wurden zur Zwangsarbeit in den östlichen Niederlanden eingeteilt, der Rest ging in Zwangsarbeitslager in Deutschland. Etwa 20.000 hatten zu Fuß abzumarschieren, 20.000 wurden per Schiff weggebracht und 10.000 mit der Eisenbahn.
Die Grote Kerk oder Laurenskerk ist der einzige mittelalterliche Überrest in Rotterdam. Die Kirche entstand zwischen 1449 und 1525. Durch den deutschen Luftangriff 1940 wurde die Kirche zwar schwer beschädigt, konnte aber von 1952 bis 1968 wiederaufgebaut werden.
Statue des Desiderius Erasmus, genannt Erasmus von Rotterdam. Der berühmte Humanist und Renaissance-Philosoph wurde um 1468 in Rotterdam geboren.
Die Lagerhalle Loods 24 wurde 1942 von den deutschen Besatzern als Sammellager benutzt, von wo die verhafteten jüdischen Rotterdamerinnen und Rotterdamer in die KZ deportiert wurden. Etwa 15.000 Menschen wurden von hier aus deportiert. Die meisten wurden in Auschwitz und Sobibor umgebracht. Ein Denkmal erinnert heute daran.
Auf der Grünfläche des Mahnmals lebt eine Gruppe scheinbar wilder Hasen.
Übersichtsplan über die Orte der Deportation.
Heute sieht man auch noch einen kleinen Rest der einstigen Begrenzungsmauer des Gefangenenlagers. Unter den Deportierten waren 686 Kinder von 0 bis 12 Jahren. Ihre Namen sind zur Erinnerung an ihre Ermordung an einer Tafel vermerkt.
Der Hauptbahnhof Rotterdam Centraal wurde zwischen 2007 und 2014 neu errichtet und ersetzte den nach der Kriegszerstörung 1940 in den 1950er Jahren erbauten alten Bahnhof.
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