Montag, 24. August 2015

Herzogenburg

23.8.2015

Im niederösterreichischen Herzogenburg wurde ein Fußballspiel besucht. 7.700 Menschen leben hier.

Der Name Herzogenburg leitet sich von Burg der Herzöge ab. Seit 1014 ist der Name für eine hier im 9.Jh. gegründete bayrische Grenzfestung nachweisbar.


Der gesamte Ort wurde zu Beginn des 14.Jh. mit einem zwei Kilometer langen und vier Meter tiefen Graben und einem Erdwall umgeben. Mehrfache Eroberungen und Zerstörungen auch des Stiftes in diversen Kriegen im Spätmittelalter wurden dennoch nicht verhindert. Zwischen 1477 bis 1529 wurde ein Stadtmauerring um das gesamte Herzogenburg, das Stift und beide Ortsteile, errichtet. 1866 wurden die Stadttore abgerissen. Im Norden ist ein Teil der Mauer erhalten.


Das Stift Herzogenburg. Das Kloster wurde 1112 in St. Georgen an der Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet, aber 1244 wegen der häufigen Hochwasser nach Herzogenburg verlegt. Der mittelalterliche Klosterbau wurde ab 1714 komplett abgerissen und im Barockstil neugebaut.


Der Festsaal als ein Beispiel barocker Prachtentfaltung, Ausdruck von Macht und Reichtum der Augustiner-Chorherren des 18.Jh. Besonders schön ausgeprägt ist hier die Architekturmalerei.


In den Ausstellungsräumen gibt es u.a. die Gründungsurkunde, mittelalterliche sakrale Kunstschätze und einen Brief von Martin Luther zu sehen (der darin zur Beendigung der Beziehung zwischen einer Adeligen und einem seiner evangelischen Prediger aufruft).


Die Stiftsbibliothek.


Die Stiftskirche.


Das aus dem 16.Jh. stammende Haus war ab 1740 Rathaus des Oberen Marktes. Nach der Verlegung des Klosters hierher kamen viele Arbeitsplätze mit, Dienstleute und Handwerker siedelten sich in einem neuen Ortsteil nahe des Stifts an, dem Oberen Markt, dessen Bewohnerinnen und Bewohner grundherrschaftliche Untertanen des Stifts Herzogenburg waren.


Straßenszene


Das ehemalige Rathaus des Unteren Marktes. Der Untere Markt ist der älteste Teil Herzogenburgs und entstand um die Burg des Herzogs. Im Jahr 1192 tauschte der Babenberger-Herzog den Unteren Markt für Gebiete um Neunkirchen mit dem bayrischen Stift Formbach am Inn. Über 600 Jahre lang waren die im Unteren Markt Herzogenburgs lebenden Menschen dann grundherrschaftliche Untertanen dieses bayrischen Stiftes.


Der Marktplatz und das Zentrum des Unteren Marktes befand sich auf dem heutigen Rathausplatz. Beide Märkte blieben infolge der unterschiedlichen Grundherrschaftsverhältnisse streng voneinander getrennt. Jeder hatte eine eigene Verwaltung, eigene Gerichtsbarkeit und ein eigenes Amtshaus. Erst 1808 wurden beiden Teile Herzogenburgs zu einer Gemeinde vereinigt.


Straßenszene


Sowjetischer Soldatenfriedhof mit 412 Gräbern. In den letzten Kämpfen des Zweiten Weltkriegs im April 1945 wurde noch äußerst erbittert gekämpft. Noch 2014 wurden in der Umgebung die Überreste eines keine 20 Jahre alt gewordenen sowjetischen Soldaten gefunden.

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