Donnerstag, 6. August 2015

Brügge

5.8.2015

In der belgischen Stadt Brügge (niederländisch Brugge, französisch Bruges) wurde ein Fußballspiel besucht. 118.000 Menschen leben hier in der größten Stadt Westflanderns.

Der Grote Markt war im Mittelalter mit dem Schiff erreichbar. Hier wurde Stoffe und Textilien gehandelt. Über einen Seearm der Nordsee, den 1134 in Folge einer Sturmflut entstandenen Zwin, und den kanalisierten Fluss Reie war die Stadt im Mittelalter direkt mit dem Meer verbunden und konnte so am Fernhandel partizipieren. Die Region um Brügge wurde zu einem Zentrum der Textilherstellung und Textilveredlung. Im Spätmittelalter (14./15.Jh.) war Brügge eines der Zentren der Textilindustrie und des Fernhandels in Europa und damit eine der Geburtsstätten des Frühkapitalismus. In der Stadt residierten zeitweise die Herzöge von Burgund, unter deren Herrschaft Brügge zu einer der wirtschaftlich und kulturell reichsten Städte im damaligen Europa wurde.


Statue von Jan Breydel and Pieter de Coninck.. Die beiden Brügger Bürger führt 1302 einen Aufstand der Brügger Bürger gegen französische Besatzungssoldaten an, die Brügger Frühmette (frz. Matines de Bruges, nl. Brugse Metten). Brügge hatte die exklusiven Rechte am Wollhandel mit England. Als die Engländer aber die Brügger Zwischenhändler umgingen und ihre Wolle direkt an die Weber verkauften, wandten sich die Brügger Bürger an ihren Lehnsherrn, den französischen König Philipp den Schönen um Hilfe. Dieser verlegte französische Truppen in die Stadt, die aber die Bevölkerung durch Hilflosigkeit und Brutalität gegen sich aufbrachten. Die Soldaten waren in verschiedenen Häusern in der Stadt einquartiert. In den frühen Morgenstunden des 18. Mai 1302 drangen Aufständische unter Führung von Jan Breydel und Pieter de Coninck in die Häuser ein und töteten alle, die sie antrafen.


Der 83 Meter hohe Brügger Belfried erhebt sich aus den Hallen am Grote Markt. Er wurde ebenso wie diese im 13.Jh. erbaut. Im Spätmittelalter demonstrierte der alle Bauwerke der Stadt überragende Turm die Macht des selbstbewussten reichen Bürgertums und diente als Brandwache. Noch heute darf ihn kein Neubau überragen. Der aus Stein erbaute Turm hatte ursprünglich eine hölzerne Spitze, die aber mehrmals abbrannte. 1822 wurde anstelle einer hölzernen Spitze die neogotische steinerne Krone auf den mittelalterlichen Turm gesetzt.


Rozenhoedkaai. Die Kanäle, die die Stadt durchziehen, werden hier Reien genannt, nach dem im Mittelalter kanalisierten Fluss Reie, über den Brügge direkt mit der Nordsee verbunden war.


Ansichten am Wasser. Da Brügge nie durch Kriege oder großflächige Brände zerstört wurde, sind mittelalterliches Stadtbild und historische Gebäude sehr gut erhalten.


Kathedrale


Kunstwerk aus alten chinesischen Fenstern


Im Mittelalter war Brügge faktisch eine Festung umgeben von Wällen und Wassergräben. Die Mauern gibt es nicht mehr, aber noch die Stadttore, hier Kruispoort und Smedenpoort.


Auf einem der Wälle, nahe dem Stadttor Kruispoort stehen noch vier von einst 20 Windmühlen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen