Sonntag, 29. Januar 2012

Faro

28.1.2012

An die portugiesische Algarve führte der Weg im Gefolge von Rapid. In der Provinzhauptstadt Faro leben etwa 42.000 Menschen. Am Ort des heutigen Faro befand sich bereits in der Antike ein einst phönizischer und dann römischer Handelsstützpunkt. Geprägt wurde die Stadt wie der ganze Landstrich (das Wort Algarve kommt vom arabischen Al-Gharb für „der Westen“) von den fünf Jahrhunderten maurischer Herrschaft von 713 bis 1249. Zum Zentrum der Algarve wurde Faro nach dem Erdbeben von 1755, als der Verwaltungssitz vom zerstörten Lagos hierher verlegt wurde.

Palmenidylle am Kai des Jachthafens. Von Winter ist hier untertags wenig zu spüren − mit Ausnahme des Fehlens touristischer Massen, was allerdings kein Nachteil ist.


Die kleine Altstadt ist von einer teils erhaltenen Stadtmauer umgeben. Hier das reich geschmückte Stadttor Arco da Vila aus dem 18.Jh.


Im Zentrum der Altstadt steht der Dom (Igreja da Sé). An dieser prominenten Stelle befand sich wohl einst das römische Forum, dann eine christliche Kirche, eine maurische Moschee und anschließend eben diese Kathedrale. Sie ist eine beeindruckende Mischung an Baustilen, da von der ursprünglichen Gotik des 13.Jh. nach der Plünderung der Stadt durch englische Freibeuter 1596 und, noch schwerwiegender, nach dem großen Erdbeben von Lissabon 1755 nur der Glockenturm und zwei der Kapellen übrig blieben. Der heutige Kirchenbau ist eine Mischung aus Renaissance und Barock.


Vor dem Dom, am Largo da Sé steht eine Reihe an Orangenbäumen. Ich habe es nicht gewagt, eine zu pflücken.


Die Altstadtgassen bestechen durch in landestypischem Weiß gehaltene Häuser.


Blick auf einen Teil der Stadtmauer.


Die Karmeliterkirche Nossa Senhora do Carmo aus dem 18.Jh. ist weniger durch ihr Antlitz bemerkenswert, sondern durch die ihr angeschlossene Capela dos Ossos, eine 1816 eingeweihte Kapelle, deren Wände und Dach aus menschlichen Skelettteilen zusammengesetzt wurde. Danke, das habe ich mir nicht angeschaut.


Durch die überall anzutreffene portugiesische Tradition der Kunst der Azulejos, der bemalten Fliesen, werden hier sogar schlichte Straßenschilder zu kleinen Kunstwerken.


Faro liegt nicht direkt am Meer, dazwischen liegt eine Lagune.

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