Europäische Rundschau
36. Jg., Nr. 3/2008
136 S.
ÖVP-Spitzenkandidat Wilhelm Molterer darf sich prominent präsentieren (die folgende Wahl hat er trotzdem verloren, ätsch). Der Deutsche Walter Schilling darf wieder verrückte Verschwörungstheorien spinnen: Das Parteiprogramm der SPD von 2007 beinhalte die Absicht "einige fundamentale Bestimmungen des Grundgesetzes mißachten" zu wollen, da sich darin das Bekenntnis zum demokratischen Sozialismus befindet (padautz!). Aber Schlling beruhigt, "das Kalkül der SPD-Führung, mit der Benennung des derzeitigen Außenministers Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat die wahren Koalitionsabsichten zu verdecken, wird nicht aufgehen." Was für ein Szenario! Den Rechten zum Kandidaten machen, um mit der Linkspartei eine Koalition einzugehen und den Kapitalismus zu stürzen. Aber: "Niemand sollte sich damit beruhigen, daß die von einer Regierungskoalition der extremen Linken konkret angestrebten Maßnahmen des Systemwechsels zum Sozialismus letztlich ein Fall für das Widerstandsrecht gemäß Artikel 20 des Grundgesetzes wären." Diese Drogen möchte ich nicht nehmen.
Zur SPÖ schreibt Peter Michael Lingens einen wie üblich verqueren Artikel (der späte Nenning ist fast erreicht), Anton Pelinka einen diskussionswürdigen Beitrag und Trautl Brandstaller eine streitbaren Text anläßlich des gerade aktuellen Buchs von Norbert Leser (beutel) über die SPÖ. Leider verliert der Artikel durch einige historische Faktenfehler (da bin ich i-tüpferl-fixiert...) - ein (besseres?) Lektorat hätte abhelfen können. Wie hat Anton Pelinka bei der Präsentation von Lesers Buch so schön gesagt: Es ist mehr ein Buch über Leser als eines über die SPÖ.
Interessant sind die Skizzen aus dem heutigen Serbien von Vedran Džihić.
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