Dienstag, 29. Juli 2025
Kolárovo
29.7.2025
Im südwestslowakischen Kolárovo (slowakischer Name) bzw. Gúta (ungarischer Name) habe ich ein Fußballspiel besucht. 10.000 Menschen leben hier, davon sind 75% ungarisch und 20% slowakisch.
1268 wurde die Ortschaft am Zusammenfluss der Waag mit der Kleinen Donau zum ersten Mal in einer lateinischen Urkunde als Gutta schriftlich erwähnt. Über einen Flusslauf führt die nach eigener Angabe längste überdachte Holzbrücke Europas.
In früheren Jahrhunderten wurden die Flussläufe von zahlreichen Schiffsmühlen genutzt. Die letzte erhaltene hier wurde 1965 in ein Museum nach Martin gebracht. 1980 kam die Idee auf, zur Erinnerung an die Tradition einen Nachbau zu errichten und so ist hier heute als Museum eine nach historischem Vorbild neugebaute Schiffsmühle zu sehen
Denkmal aus dem Jahr 1965 in Gedenken an die Einwohnerinnen und Einwohner, die von ungarischen Faschisten und deutschen Nazis in die KZ Dachau und Schönberg (Schömberg?) deportiert und ermordet wurden.
Bis 1948 hieß der Ort auf ungarisch Gúta und auf slowakisch Guta. Im Zuge der Umbenennung von Orten ohne slawischen Namensursprung im Süden der Tschechoslowakei erhielt die Stadt den offiziellen Namen Kolárovo nach dem slowakischen Dichter Ján Kollár, der selbst aber keine Verbindung hierher gehabt hatte. Das war eine der staatlichen Maßnahmen mitsamt der hier 1947 durchgeführten Zwangsaussiedlung von 2.000 in der Stadt lebenden ethnisch ungarischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern der Tschechoslowakei nach Ungarn zur Umgestaltung der Bevölkerung und Erhöhung des slowakischen Anteils (1930 waren von den damals 10.282 Einwohnerinnen und Einwohnern 10.221 ungarisch und 97 tschechoslowakisch gewesen). Während sich der neue Name im Slowakischen einbürgerte, blieb der alte Name im Ungarischen gebräuchlich. 2012 gab es eine Volksabstimmung über Wiedereinführung des alten Namens, sie war aber aufgrund der geringen Wahlbeteiligung (39,7%) nicht gültig.
Katholische Kirche, im barocken Stil im frühen 18.Jh. an der Stelle einer ausgebrannten älteren gotischen Kirche neu errichtet. Eine ältere Wehrmauer mit runden Eckbastionen aus dem 17.Jh., um den Kirchenbau in Kriegen als Verteidigungsanlage militärisch nutzen zu können, umgab das Gelände, wurde aber in den 1950er Jahren abgerissen.
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