Mittwoch, 16. Juli 2025
Jabing
16.7.2025
Im burgenländischen Jabing habe ich ein Fußballspiel besucht. 720 Menschen leben hier.
Heute sind nur mehr rund 3% der Jabinger Bevölkerung burgenlandungarisch. Im 17.Jh. war es noch die Hälfte, 1910 schon nur mehr 10% im ungarisch Vasjobbágyi heißenden Jabing. Um die Jahrhundertwende 1900 lebten hier aber auch noch doppelt so viele Menschen wie heute. 1900 waren es 1.387 im Vergleich zu 720 im Jahr 2025.
Das Evangelische Schul- und Bethaus wurde 1875 errichtet. Die Reformation des 16.Jh. teilte das damals westungarische Dorf in religiöser Hinsicht. Die evangelisch gewordene Bevölkerung gehörte nach der Legalisierung ihrer Religion im 18.Jh. zunächst zur 1561 rstmals gegründeten und nach der darauffolgenden Unterdrückung nach der Legalisierung in den 1780ern im Jahr 1785 wiedergegründeten evangelischen Pfarrgemeindegemeinde Siget in der Wart und erbaute sich dann 1875 ihr eigenes Kirchen- und Schulgebäude. Im damaligen Ungarn gehörten die Schulen in den Bereich der Kirchen. Mit dem Anschluss des Burgenlands an Österreich 1921 wurde der Schulunterricht staatlich und das Gebäude nur mehr zur Kirche. Mit nur mehr 89 Angehörigen der evangelischen Religion gehört man wieder zur Pfarrgemeinde von Siget. In der Jabinger Turmschule werden zweimal im Monat Gottedienste abgehalten.
Die auf einer Anhöhe thronende katholische Pfarrkirche wurde 1788 erbaut. Zuvor gehörte die katholische Bevölkerung zur Pfarre Großpetersdorf.
Ein verdienstvolles Denkmal aus dem Jahr 2017 erinnert an die von den Nazis in KZ verschleppten und großteils ermordeten mindestens 93 Jabinger Romnija und Roma, die bis 1938 in einer Siedlung im Süden der Ortschaft gelebt hatten. Diese wurde anschließend geplündert und ausgeraubt und danach komplett zerstört, damit nichts an die hier lebenden Menschen übrig bleiben sollte. Das Denkmal listet die 77 Menschen aus Jabing namentlich auf, deren Mord in Auschwitz belegt ist und nennt die weiteren, deren Sterbeort unbekannt ist.
Straßenszenen. 1971 wurde die Gemeinde Jabing per Landesgesetz in die Gemeinde Großpetersdorf eingegliedert, trennte sich 1992 aber ab und ist seither wieder eine eigene Gemeinde.
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