Samstag, 5. Juli 2025

Grein

5.7.2025

Im oberösterreichischen Grein habe ich ein Fußballspiel besucht. 3.000 Menschen leben hier.

Grein ist der Hauptort des Strudengaus, der Landschaft an der Donau im Osten von Oberösterreich und im Westen von Niederösterreich.


Das Stadttheater Grein wurde 1791 von Greiner Bürgern und der Stadt gegründet und in einem Getreidespeicher des 1562/63 errichteten (alten) Rathauses eingerichtet. Es ist das älteste, noch regelmäßig bespielte Stadttheater Österreichs.


Straßenszene


Der Schiffsverkehr auf dem als Handelsweg genutzten Donaustrom machte den Ort Grein aufgrund der abwärts liegenden Flussenge bedeutend. Entsprechend wurde der Ort in den kriegerischen zeit des 15.Jh. bedroht und angegriffen. 1476 war Grein vom Heer des böhmisch-ungarischen Königs Matthias Corvinus belagert. Eine Burg zur besseren Verteidigung gab es noch nicht, weswegen die Pfarrkirche zu einer Festung umgebaut wurde. Die böhmischen Soldaten schossen Grein in Brand und zerstörten es weitgehend, verloren aber die Schlacht und die Überlebenden wurden gefangengenommen. Später wurde mit dem Bau der Greinburg begonnen. Die scher beschädigte Kirche baute man wieder auf.


Das Franziskanerkloster ließ der damalige Statthalter von Niederösterreich und Schlossherr der Greinburg 1622 gründen, um die katholische Gegenreformation in seinem Herrschaftsbereich voranzutreiben, also mit katholischer Präsenz und staatlicher Gewalt die evangelische Bevölkerung entweder mehr oder weniger gewaltsam „katholisch zu machen“. 1784 hob Kaiser Joseph II. das Kloster im Zuge seiner Kirchenrefor4men auf und verstaatlichte den Klosterbesitz.


Grein liegt an der Donau, ist jahrhundertelang von der Schifffahrt geprägt worden und man kann hier heute mit einer Donaufähre auf einem Holzboot auf das gegenüberliegende niedeeerösterreichische Donauufer übersetzen. Dabei hat man prächtige Perspektiven vom Wasser aus.


Hoch über der Donau steht das Schloss Greinburg, das auf eine spätmittelalterliche Burg aus den Jahren 1488 bis 1493 zurückgeht und im 16./17.Jh. zur heutigen Ansicht umgebaut wurde. Die Festungsanlage diente ursprüngliche der militärischen Verteidigung in der kriegerischen Zeit und gehörte im Lauf der Jahrhunderte mit der Herrschaft über Grein verschiedenen Adeligen. Seit 1823 ist das Schloss im Privatbesitz der Sachsen-Coburg und Gotha. Im Zweiten Weltkrieg wurde im Sommer 1944 in den gegen Luftangriffe gesicherten Kelleranlagen unter dem Schloss eine Fabriksanlage der Firma Voigt & Haeffner errichtet, die elektrische Schaltgeräte und –anlagen für die Kriegsführung der Nazis produzierte. Für den Ausbau der Anlagen durch Zwangsarbeit brachte die Nazis im Februar 1945 aus dem KZ Mauthausen rund 120 Gefangene hierher, die nahe dem Schloss in einem KZ-Außenlager gefangen gehalten wurden. Es waren vor allem aus Italien und der Sowjetunion verschleppte Menschen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen