Samstag, 29. Juni 2024

Pinkafeld

29.6.2024

In der burgenländischen Stadt Pinkafeld (ungarisch Pinkafő) habe ich ein Fußballspiel besucht. 5.900 Menschen leben hier.

Der ehemalige Bahnhof. 1888 war die Pinkatalbahn von Szombathely nach Altpinkafeld als ungarische Lokalbahn (Szombathely–Pinkafő-vasútvonal) in Betrieb genommen worden. 1925 wurde die Eisenbahn, mittlerweile in Österreich, nach Friedberg in der Steiermark verlängert. 2011 hat man im Zuge der Reduktion des Bahnverkehrs den Personenverkehr auf der Strecke eingestellt.


Industriegeschichte der ehemaligen Textilindustriestadt Pinkafeld


Evangelische Pfarrkirche aus dem Jahr 1785. Damals noch ohne Turm gebaut, weil Kirchtürme nur katholischen Kirchen erlaubt waren. Evangelische Kirchenbauten wurden damals unter Kaiser Joseph II. 1780 erlaubt, mussten aber versteckt und abseits der Hauptstraße stehen. Der Turm kam dann 1822 dazu.


Straßenszenen. Von der magyarischen Eroberung des Landes um das Jahr 900 bis zur Abtrennung und Angliederung an Österreich 1921 war Pinkafeld ein Jahrtausend lang Teil Ungarns. Die Bevölkerung war hier auch der ungarischen Seite der Grenze zur Steiermark überwiegend deutschsprachig. 1920, im letzten Jahr in Ungarn, waren 12% der Bevölkerung Pinkafelds ungarisch. Heute ist es nur mehr 1% und damit weniger als der kroatische Anteil von 1,6%). Bei den ungarischen kriegerischen Aktionen gegen die österreichische Gendarmerie und deren Inbesitznahme des Burgenlands 1921 wurde auch in Pinkafeld gekämpft.


Seit 2020 gedenkt am Platz der Erinnerung vor dem Rathaus ein Denkmal den von den Nazis ermordeten 33 Pinkafelderinnen und Pinkafeldern. Es waren Jüdinnen und Juden, Widerstandskämpfer, Roma und Opfer der NS-Euthanasiemorde von Behinderten. Das Denkmal des Künstlers Gottfried Reszner besteht aus abgebrochenen Steintafeln als Symbol für die Zerstörung sowie aus Glas, das für die Zerbrechlichkeit steht. Über 1.000 südburgenländische Roma wurden von den Nazis vom Bahnhof Pinkafeld zur Ermordung in KZ deportiert.


Katholische Pfarrkirche, 1773 bis 1807 errichtet und 1786 eingeweiht.


Neues Rathaus aus dem Jahr 1954


Straßenszene


Das Rindsmaullsche Gutshaus („Altes Rathaus“) wurde Anfang des 17.Jh. errichtet und ist das älteste erhaltene Bauwerk in der Stadt. Von 1728 bis 1954 wurde es als Rathaus genutzt. Seit 1989 ist hier das Stadtmuseum.
Nachdem der Habsburgerkaiser Friedrich III. 1445 die Herrschaft über Pinkafeld bereits einmal als Pfand erhalten hatte, aber 1459 ein ungarisches Heer den Ort wieder erobert hatte, hielten die Habsburger von 1463 bis 1644 erneut die Herrschaft über Pinkafeld. 1644 erwarben sich die Batthyány die Herrschaft über Bernstein mitsamt Pinkafeld und teilten sie 1669 unter verschiedenen Familienmitgliedern in zwei Herrschaften Bernstein und Pinkafeld auf. In Pinkafeld ließen sich die Batthyány auf Kosten ihrer Untertanen das Schloss Batthyány im 18./19.Jh. als Residenz errichten. Mit Umbauten aus den Jahren 1949 bis 1952 zum heutigen Aussehen wird die Anlage nun als Berufsschule genutzt.


PinkAfeld

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