Donnerstag, 13. Juni 2024

Kremsmünster

13.6.2024

Im oberösterreichischen Kremsmünster habe ich ein Fußballspiel besucht. 6.900 Menschen leben in der aus 24 Ortschaften bestehenden Marktgemeinde Kremsmünster.

Das Stift Kremsmünster ließ im Jahr 777 der bayrische Herzog Tassilo III. gründen. Wie bei allen Klostergründungen gab es auch damals eine Legende dazu. Der Sohn des Herzogs namens Gunther soll hier während einer Jagd von einem Eber getötet worden sein. Tatsächlich hatten die Klostergründungen wichtige wirtschaftliche und politische Funktionen zur landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets und Beherrschung der dafür eingesetzten Bevölkerung. Die heutigen Gebäude stammen vom großangelegten Umbau im Stil des Barock im 17.Jh.


Im Jahr 1299 wurde das Dorf Kremsmünster erstmals schriftlich erwähnt. Mit der Aufhebung der Grundherrschaft über die Bevölkerung 1848 und der Bildung von Gemeinden entstanden hier 1850 fünf selbständige Gemeinden, die 1879 zu zwei Gemeinden Kremsmünster-Land und Kremsmünster-Markt fusioniert worden. 1938 wurde die beiden dann zur heutigen gemeinsamen Marktgemeinde Kremsmünster zusammengeschlossen.


Stift Kremsmünster


Seit 1549 betreibt das Stift eine Schule. Jahrzehntelang gab es von verschiedenen Mönchen und Priestern sexuellen Missbrauch der in Internat und Gymnasium befindlichen Jugendlichen. Die Polizei schritt 2008 und 2010 ein und eröffnete Verfahren gehen Lehrer und Erzieher aus den 1970er bis in die 2000er Jahre. Es folgten gerichtliche Verurteilungen. Seit 2014 erinnert eine Gedenktafel an die Opfer.


Die Sternwarte wurde ab 1748 als 50 m hoher Mathematischer Turm am Rand des Stiftsgeländes gebaut. Schon lange waren Mathematiker und Astronomen im Benediktinerstift tätig gewesen. Der Bau war eines der ersten Hochhäuser in Europa und daher von Schwierigkeiten geprägt. Kirchtürme waren damals teilweise schon viel höher, allerdings hatte die Sternwarte im Unterschied dazu große Stockwerke mit verschiedenen Einrichtungen und Funktionen. Nach dem teilweisen Einsturz eines Stockwerks wurde der Bau um 1750 mit verbesserter Statik fortgeführt und 1758 fertiggestellt.


Stiftsgarten

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