Sonntag, 30. Juni 2024

Passau

30.6.2024

In der Stadt Passau im deutschen Bundesland Bayern habe ich ein Fußballspiel besucht. 54.000 Menschen leben hier.

In Passau fließen Donau, Inn und Ilz zusammen, weswegen die Stadt „Dreiflüssestadt“ genannt wird. Das historische Stadtgebiet Passaus, die Altstadt, liegt auf einer langgestreckten Halbinsel zwischen Donau und Inn. Blick vom Innsteg, auch Fünferlsteg nach der früheren Brückenmaut von fünf Pfennigen genannt.


Am Ufer des Inn.


Mahnmal an der Passauer Innpromenade aus dem Jahr 1996 an die Verbrechen der Nazis


Der Dom St. Stephan ist die von 1668 anstelle von Vorgängerkirchen in barockem Stil errichtete Bischofskirche. Bereits im Jahr 739 war Passau Bischofssitz. Passau lag zwar jenseits der Grenze, der Großteil der kirchlichen Zuständigkeit des Bistums lag auf österreichischem Territorium. In mehreren Jahrhunderten erreichten Habsburgerkaiser durch neue Bistumsgründungen Verkleinerungen des Passauers Bistumsgebiets bis schließlich 1783 mit den Gründungen der Bistümer von Linz und St. Pölten auch die letzten Reste an Passauer Diözesangebiet in Österreich wegfielen. Weltlich regierten die Passauer Fürstbischöfe von 1217 bzw. 1262 bis zur Säkularisation 1830 mit dem Hochstift Passau ein eigenes Fürstentum, dessen staatliche Grenzen aber nicht mit den kirchlichen Diözesangrenzen übereinstimmten. Zwischen den expansionsinteressierten Herrschaftsgebieten der bayrischen Kurzfürsten und Könige auf der einen Seite und der Habsburgermonarchie auf der anderen Seite war die Unabhängigkeit des Passauer Hochstifts immer bedrängt. Passau lebte vom Bistum und seinen großen Einnahmen aus den Zahlungen der Gläubigen an die Kirche. Beliebt war die religiöse Herrschaft der Bischöfe aber oft nicht und es gab zahlreiche Aufstände, zuletzt 1367/68, welche die Bischöfe allerdings blutig niederschlagen ließen. In ihren Kerkern und Verließen ließen die Bischöfe Evangelische, Täufer und anderen vom Katholizismus abtrünnige gefangen halten und hinrichten.


Auf dem Domplatz steht ein Denkmal für den bayerischen König Max I. Joseph. Es diente zur Machtdemonstration des neuen Herrschers nach der Eingliederung des Fürstentums Passau nach der Säkularisation 1803 in das Königreich Bayern.


Straßenszene


Rathaus


Straßenszenen. Die Altstadt ist von Häusern im Inn-Salzach-Stil geprägt.


Die Veste Oberhaus steht als Burg hoch oben auf der linken Seite der Donau, gegenüber der Altstadt von Passau. Gegründet im Jahr 1219, war sie für die meiste Zeit die Burg und Residenz des fürstlichen Bischofs vom Hochstift Passau. Die weit sichtbare Inschrift 1499 (mit der mittelalterlichen Schreibweise der 4 als halbe Ziffer 8) auf der Fassade zeigt nur eines der Baujahre der bis 1800 immer wieder erweiterten Burg. Mit der Säkularisation 1802 verlor der Bischof den Besitz. Napoleon I. benutzte die Festung in seinem Feldzug gegen Österreich. Sie wurde dem Verbündeten Bayern als Grenzfestung gegen Österreich zur Verfügung gestellt. 1805 ergab sich die Festung der österreichischen Armee. Nach dem Wiener Kongress wurde sie für fast ein Jahrhundert von der bayerischen Armee sowohl als Festung als auch ab 1822 bis 1918 als Staatsgefängnis für politische Gefangene und als Militärstrafanstalt benutzt.


Das Niederhaus wurde um 1250 als Burg auf der Spitze der felsigen Landzunge am Zusammenfluss von Ilz und Donau unterhalb der Veste Oberhaus gebaut. Im Krieg von 1805, in dem Bayern mit dem napoleonischen Frankreich gegen die angrenzende Habsburgermonarchie stand, wurde die Anlage einerseits als Magazin für Kriegsgerät und andererseits als Sperrfort zur Absperrung des Schiffsverkehrs auf der Donau genutzt. Damit die Artillerie auf der Veste Oberhaus auf von österreichischer Seite angreifende Soldaten schießen konnte, wurde der neunstöckige Turm auf vier Stockwerke abgebrochen und der östliche Bergfried zur Hälfte abgerissen.


Blick über die Donau auf Passau


Brauerei Hacklberg

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