Sonntag, 23. Oktober 2022
Porto Torres
23.10.2022
In der Stadt Porto Torres, auf Sardisch Portu Tùrre, auf der Insel Sardinien wurde ein Fußballspiel besucht. 21.000 Menschen leben hier.
Antike römische Ruinen gegenüber des Hafenbahnhofs Porto Torres Marittima. Die Stadt wurde in der römischen Antike im 1.Jh.v.u.Z. als erste römische Kolonie namens Colonia Iulia Turris Libisonis auf der Insel Sardinien gegründet. Das lateinische Wort turris für „Turm“ prägte den Namen der Stadt, die dann in nachrömischer Stadt nur mehr Turris und im Mittelalter dann Torres hieß. Sie war Bischofsstadt und regionales Zentrum im Norden der Insel, wurde dann aber in diesen Funktionen von Sassari abgelöst. Aufgrund andauernder Piratenüberfälle war das Leben in Küstenstädten lebensgefährlich und große Teile der Bevölkerung siedelten ins Landesinnere um.
Wehrturm am Hafen aus dem Jahr 1325, aus der Zeit der aragonesischen Herrschaft über Sardinien. Unter der Herrschaft von Aragon (und dann Spanien) wurde die Stadt aufgrund ihrer Hafenfunktion für Sassari in altkatalanischer Sprache schlicht Port genannt. Im 19.Jh. vermischten sich die beiden Namen zu Portotorres und 1960 wurde die bis heute gültige Schreibweise Porto Torres eingeführt.
Porto Torres ist wie der Name schon sagt eine Hafenstadt. Sowohl für den Warenverkehr als auch für die Personenschifffahrt. Im Ersten Weltkrieg wurde eine 1885 auf der Insel Asinara gegenüber von Porto Torres angelegte Strafkolonie, die bis 1998 als Militärgefängnis in Betrieb war, als Kriegsgefangenenlager genutzt. 23.861 hauptsächlich österreichisch-ungarische Kriegsgefangene wurden dorthin 1915 und 1916 gebracht, wobei 23.339 den Schiffstransport überlebten. Vor Ort starben elendiglich, hauptsächlich an Infektionskrankheiten, fast 8.000 Kriegsgefangene, davon 7.048 Soldaten der Habsburgermonarchie.
Die Basilika San Gavino wurde ab 1065 nach Anleitung von Baumeistern aus Pisa im romanischen Stil errichtet. Zuvor stand hier eine ältere byzantinische Vorgängerkirche auf dem Gebiet einer antiken römischen Nekropole. Im 12.Jh. erhielt die Basilika ihr heutiges Aussehen. Sie ist der größte romanische Kirchenbau Sardiniens. Bis 1441 war Porto Torres ein Bischofssitz und die nachmalige Basilika die Kathedrale des Bistums.
In der Krypta unterhalb der Kirche.
Straßenszenen
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