Freitag, 17. September 2010
Porto
15./16.9.2010
Porto, die zweitgrößte Stadt Portugals, wurde anläßlich eines Spiels von Rapid besucht. 216.000 Menschen leben in der Stadt, eine Million im Ballungsraum.
An der Mündung des Flusses Douro in den Atlantik gelegen, errichteten bereits in der Antike griechische Händler an diesem natürlichen Hafenbecken eine Siedlung, die sie Kalós (καλός, schön) nannten. In römischer Zeit hieß der Ort dann in Abwandlung Portus Cale (portus lateinisch für Hafen). Im Mittelalter wurde hier 1096 die Grafschaft Portucale als Teil des spanischen Königreichs Leon gegründet, aus der das spätere unabhängige Portugal wurde.
Das Rathaus (Paços de Concelho) an der Spitze der zentralen Prachtstraße Avenida dos Aliados. Es schaut älter aus als es ist, denn es wurde in historistischem Stil erst zwischen 1920 und 1957 erbaut.
Die Halle des Bahnhofs São Bento (Estação de São Bento), der bis 1906 in das damals leer stehende Kloster São Bento de Avé Maria mitten im Stadtzentrum hineingebaut wurde. Tunnel führen die Züge aus der Stadt hinaus. Die Halle wurde vom Künstler Jorge Colaço 1930 mit 20.000 bemalten Fliesen, die historische Motive zeigen, ausgeschmückt. Die bemalten blauen Fliesen (azulejos) findet man hier überall. In ganz Portugal dienen sie, auch in verschiedenen Farben, als Dekor oder Fassadengestaltung. Die ältesten wurden für den portugiesischen König Manuel I. im 15.Jh. im damals maurischen Sevilla von arabischen Handwerkern angefertigt. „Al-zulayi“ nannten diese sie auf arabisch, „kleine polierte Steine“.
Der Kirchturm der spätbarocken Igreja dos Clérigos (1732−1750) ist mit 76 Meter der höchste Portugals. Da das Gebäude auch noch auf einem Hügel steht, diente der Turm hoch über der Stadt früher Seeleuten zur Orientierung.
Die hölzerne Jugendstileinrichtung der 1906 eröffneten Buchhandlung Livraria Lello & Irmão beeindruckt.
Am 78 Meter hohen Hügel Pena Ventosa, auf dem sich schon eine römische Siedlung befand, wurde im 12.Jh. die Bischofskirche (Sé do Porto) errichtet, die in den folgenden Jahrhunderten bis zu ihrer heutigen Gestalt oftmals aus- und umgebaut wurde. Trotz ihrer Eigenschaft als Kathedrale erscheint sie mehr als festungsartige Wehrkirche, was sie auch war. Verstärkt durch die Optik des Granitsteins, aus dem ein großer Teil der Altstadt gebaut ist. Das eckige Gebäude rechts neben der Kirche überbaut die Casa da Câmara, das erste Rathaus der Stadt und mittelalterlicher Versammlungsort.
Porto ist unglaublich reich an pittoresken Fassaden in allen Teilen der Altstadt. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an ihnen. Hier quasi ein Symbolbild, Häuser am Ufer des Flusses Douro. Allerdings ist auch zu sehen, daß die alten Häuser entweder großteils leer stehen oder von sehr armen Leuten bewohnt werden.
Abendstimmung an der Mündung des Rio Douro in den Atlantik.
Sonnenuntergang am Atlantischen Ozean.
Die gigantische Schmiedeeisenbrücke Ponte Dom Luís I. überspannt den Douro. Sie wurde 1881−1885 nach den Plänen von Théophile Seyrig erbaut, einem Mitarbeiter von Gustave Eiffel. Von Eiffel selbst stammt die bereits 1876 eröffnete, ähnliche Eisenbahnbrücke Ponte Maria Pia ein kleines Stück flußaufwärts.
Die Brücke führt von seinem nördlichen Ufer des Douro, an dem Porto liegt, an das südliche Ufer. Hier liegt Vila Nova de Gaia, der Weinort. Hier liegt der Portwein in den Weinkellern.
Von Vila Nova de Gaia aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt von Porto.
Auf den historischen Booten, die am Ufer ankern, wurde er früher transportiert. Heute liegen sie zum Zweck der Demonstration und gelungenen Attraktion vor Anker.
Blick von der oberen Fahrbahn der Ponte Dom Luís I. auf das alte Hafenviertel Portos, der Ribeira. Was für eine Aussicht!
Des weiteren wurde auch ein weiteres Stadion besichtigt (Boavista).
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