Donnerstag, 8. Dezember 2022
Modena
8.12.2022
In der italienischen Stadt Modena wurde ein Fußballspiel besucht. Nach einem gut in Erinnerung gebliebenen Spaziergang 2007 wurde die Stadt diesmal eingehender besichtigt. 185.000 Menschen leben in der Stadt in der Emilia-Romagna.
Bahnhof
Straßenszene
1598 verlegte Cesare d'Este den Herrschaftssitz seines Herzogtums von Ferrara nach Modena. Der ab 1634 errichtete Herzogspalast (Palazzo Ducale) repräsentiert die Macht der Herzöge und war ihre Residenz bis zum Ende des Herzogtums 1859, als der Herzog in den Kriegen zur Gründung des Königreichs Italien seine Herrschaft aufgeben musste.
Vor der ehemaligen Herzogsresidenz steht ein Denkmal des Ciro Menotti. Er war 1831 an einem italienisch-nationalistischen Aufstand führend beteiligt, als der im Rahmen der habsburgischen Familienpolitik repressiv regierende Habsburger Franz IV. (Francesco IV.) von Österreich-Este Herzog war. Dies war Teil der Aufstandsbewegungen von 1830-1831. Der Aufstandsversuch von Modena wurde von Soldaten des österreichischen Kaiserreichs niedergeschlagen. Franz IV. ließ alle Verhafteten zum Tod oder zur Galeerenstrafe (was einer verzögerten Todesstrafe nahekommt) verurteilen. Die Anführer Ciro Menotti und Vincenzo Borelli ließ er am Galgen hinrichten.
Denkmal des in Modena geborenen und verstorbenen Opernsängers Luciano Pavarotti vor dem 1841 eröffneten Opernhaus von Modena, das 2007 nach ihm benannt wurde.
Die Synagoge wurde 1869 bis 1873 erbaut. Aus dem Jahr 1025 stammt der erste Nachweis über Jüdinnen und Juden in Modena. 1393 gab es bereits eine stabile jüdische Gemeinde. Von 1638 an bis zum Ende des Herzogtums von Modena und Reggio 1859 mussten alle Jüdinnen und Juden in einem Ghetto leben und konnten nicht nach freiem Ermessen wohnen. 1931 waren es 474 Jüdinnen und Juden. Im Zweiten Weltkrieg deportierten die deutschen Besatzer 70 Jüdinnen und Juden aus der Provinz Modena in KZ, wo 15 Menschen von den Nazis ermordet wurden. Heute leben rund 100 Jüdinnen und Juden in Modena.
Straßenszene
Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg von deutschen Soldaten getöteten Menschen aus Modena
Rathaus
Der in romanischem Stil errichtete Dom (cattedrale metropolitana di Santa Maria Assunta in Cielo e San Geminian) steht über der tradierten Grabstelle des katholsichen Schutzpatrons von Modena, dem San Geminiano. Eine ältere Kirche wurde Mitte des 11.Jh. abgerissen und durch den größeren heutigen Dom ersetzt, der ab 1099 errichtet, 1184 eingeweiht und 1389 fertiggestellt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom an der Südseite 1944 bei Luftangriffen beschädigt, aber danach wiederhergestellt.
Straßenszenen
An der früher als Exerzierplatz des Militärs genutzten Piazza d'Armi befand sich im 19./20.Jh. eine Pferderennbahn, deren Tribüne noch steht. Beim Bau einer Tiefgarage hat man hier auch antike römische Fundstücke zutage gefördert. So führte eine römische Straße einst quer über den heutigen Platz.
Foro Boario, früherer Viehmarkt.
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