29.12.2021
Im portugiesischen Guimarães wurde ein Fußballspiel besucht. 157.000 Menschen leben hier.
Denkmal des Afonso Henriques aus dem Jahr 1887.
Guimarães ist der Gründungsort Portugals. Nach der christlichen Eroberung der Gegend von den hier eineinhalb Jahrhunderte lebenden und herrschenden muslimischen Mauren für das Königreich Asturien unter dem Adligen Vímara Peres Mitte des 9.Jh., mit dem Höhepunkt der Eroberung von Portucale, dem heutigen Porto, im Jahr 868, wurde hier in der Nähe von Braga eine nach dem genannten Adligen benannte Ortschaft namens Vimaranes gegründet. Mitte des 10.Jh. soll hier um das Jahr 960 die galicische Mumadona Dias – Gräfin von Portucale und zu ihrer Zeit die mächtigste Frau im Nordwesten der iberischen Halbinsel – eine Klosteranlage Kloster São Mamede sowie zu dessen militärischer Verteidigung eine Burg errichten haben lassen (Castelo de Vimaranes). 1096 verlieh Heinrich von Burgund, portugiesisch Conde Dom Henrique, als Graf von Portucale dem angewachsenen Guimarães das Stadtrecht und machte es zur Hauptstadt seiner Grafschaft. In der ausgebauten Burg wurde ca. 1109 sein Sohn und Nachfolger Alfons geboren. Nach einem erfolgreichen Töten in der Schlacht von Ourique 1139 gegen ein maurisches Heer nützte er die Begeisterung über den militärischen Sieg dazu, sich vom Graf von Portugal zum König von Portugal zu ernennen und sich damit aus der Lehensabhängkeit des spanischen Königreichs Kastilien-León unabhängig zu machen. Alfons war als Alfons I. nun König und Guimarães die Hauptstadt eines Königreichs (die Hauptstadt wurde aber bald nach Coimbra verlegt). Kastilien-León anerkannte die Unabhängigkeit Portugals im Jahr 1143. Dass aus der erfolgreichen Abspaltung eines eigenwilligen Fürsten über Jahrhunderte ein eigener Staat und durch „die Gesamtheit der durch Schicksalsgemeinschaft zu einer Charaktergemeinschaft verknüpften Menschen“ (Otto Bauer) eine eigene Nation werden sollte, war bei dem politischen Abenteuer des Afonso Henriques, wie er portugiesisch heißt, weder absehbar noch wohl intendiert. Die Burganlage gilt als eine der besterhaltenen romanischen Festungen Portugals. Ihr heutiger baulich prächtiger Zustand stammt aber im wesentlichen aus den 1940er Jahren, als der Diktator Salazar die Burg aufgrund ihres Stellenwerts für nationalistische Propaganda renovieren ließ.
Die Capela São Miguel do Castelo, Anfang des 12.Jh. unterhalb der Burg errichtet. Im Jahr 1111 wurde hier der spätere erste portugiesische König Afonso I. (Henriques) getauft.
Der Herzogspalast Paço Ducal bzw. Paço dos Duques de Bragança, der Palast der hier im 15.Jh. resierenden Herzöge von Bragança, die von 1640 bis 1853 die Könige von Portugal und von 1822 bis 1889 auch die Kaiser von Brasilien stellten. Sie ließen sich den Palast um 1420 von ihren Untertanen nach französischem Vorbild im normannisch-burgundischen Stil am Hügel unterhalb der mittelalterlichen Burg bauen.
Barock
Am Largo dos Laranjais stehen nomen est omen Orangenbäume.
Straßenszenen
Der Alpendre, eine quadratische manuelinisch-gotische Säulenhalle aus dem Jahr 1342 vor dem Westportal der Kirche Igreja de Nossa Senhora da Oliveira am Largo da Oliveira („Ölbaumplatz“).
Das alte Rathaus (antigos paços do conselho) aus dem 14. Jh, erneuert Ende des 17.Jh.
Straßenszenen
Very nice!
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