Freitag, 24. September 2021

Stara Zagora

24.9.2021

In der bulgarischen Stadt Stara Zagora (Стара Загора) wurde ein Fußballspiel besucht. 138.000 Menschen leben hier.

In der Antike bestand hier im 5./4.Jh.v.u.Z. eine thrakische Siedlung, Beroe oder Beroia genannt. In der römischen Zeit wurde die Ortschaft zur römischen Festungsstadt Augusta Traiana ausgebaut. Damals war die Bevölkerung griechisch, römisch und thrakisch. Ruinen des Forums, des Odeons (kleines Theater) und die teilweise Rekonstruktion eines Stadttors sind frei zugänglich im Stadtzentrum zu sehen.


Straßenszene. Ab dem 6.Jh. wurde die Stadt Vereja genannt und Ende des 8.Jh. im damaligen Byzantinischen Reich nach der byzantinischen Kaiserin Irene von Athen Irinopolis. Nach der bulgarischen Einwanderung nannten diese den Ort Boruj und Schelesnik. Im Osmanischen Reich hieß die Stadt dann türkisch Eski Hisar (اسكى حصار, ‚alte Festung‘) und Eski Zagra (اسكى زغره), von dem der heutige Name der Stadt abgeleitet ist. Seit 1871 trägt die Stadt ihren heutigen Namen.


Zu Zeiten des Osmanischen Reiches nach der osmanischen Eroberung 1371 war die Stadt berühmt für ihre Seiden-, Leder- und kupferverarbeitende Industrie. Viele Moscheen wurden errichtet, darunter die große Eski-Moschee. Sie ist heute ein Museum.


Denkmäler für die Getöteten des Septemberaufstands von 1923, zu dem die Kommunistische Partei aufgerufen hatte nachdem nach einem zunächst von ihr neutral betrachteten Militärputsch neben tausenden anderen auch etwa 2.500 Mitglieder ihrer Partei eingesperrt worden war. Nur im Nordwesten Bulgarien sowie in Stara Zagora und Plovidiv kam es zu nennenswerten Kämpfen, die aber schnell von der Armme blutig niedergeschlagen wurde. Dbaei und vor allem bei den Erschießungen von mutmaßlichen Aufständischen nach der Beendigung wurden etwa 5.000 Menschen umgebracht. Rund 15.000 Menschen wurden eingesperrt.


Straßenszenen


Das Denkmal aus dem Jahr 1977 erinnert an blutige Geschichte der Stadt 1877. In den bulgarischen Aufständen und Kriegen der 1870er Jahre gegen die ein halbes Jahrtausend währende Herrschaft des Osmanischen Reichs war die Stadt Schauplatz blutiger Kämpfe, u.a. beim Aufstand von Stara Zagora 1875, dem Aprilaufstand 1876 sowie im Zuge des Russisch-Osmanischen Kriegs 1877 bis 1878. Im Juli 1877 eroberten russische Soldaten und bulgarische Kriegsfreiwillige die Stadt. Nach wenigen Tagen wurde sie aber von osmanischen Truppen zurückerobert. Die russische Armee verbarrikadierte sich am Schipkapass außerhalb, während die osmanische Armee in einer Racheaktion die Stadt niederbrannte und zerstörte sowie die verbliebene Bevölkerung umbrachte. Dabei wurden rund 14.000 Einwohnerinnen und Einwohner ermordet und 10.000, vor allem Frauen, in die Sklaverei geführt. Die danach menschenleere Stadt wurde später langsam wiederaufgebaut. Bis 1885 blieb sie osmanisch und kam dann nach einem Militärputsch im damaligen Ostrumelien an den 1878 gegründeten Staat Bulgarien.

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