Freitag, 10. September 2021

Arad

10.9.2021

Im rumänischen Arad wurde ein Fußballspiel besucht. 160.000 Menschen leben hier.

Rathausplatz mit Rathaus in Neorenaissancestil aus den Jahren 1872 bis 1874. Zu Beginn des 11.Jh. gewann das ungarische Königreich in Kriegen die Herrschaft über das Gebiet und warb erstmals um deutsche Siedler zur Ansiedlung hier. Nach dem Zerfall des Ungarischen Staats nach der Kriegsniederlage gegen die Osmanen 1526 eroberte ein osmanisches Heer 1552 Arad, 1595 eroberte ein siebenbürgisches Heer Arad wiederum für das autonome Fürstentum Siebenbürgen. Dieses ordnete sich im 17.Jh. dem Osmanischem Reich unter und kam in dessen Machtbereich. 1687 eroberte ein Heer der Habsburger im Rahmen von deren Expansionskriegen Arad. Eine große Festung wurde errichtet und Arad zum Zentrum der österreichischen Militärgrenze, in der die Bevölkerung Freiheitsrechte erhielt aber dafür in den häufigen Kriegen die Grenze als Soldaten verteidigen mussten. In der Zeit der Unterdrückung durch Monarchen und Religionen nahmen das einige an und siedelten sich hier an. Die Bevölkerung der Stadt war gemischt rumänisch, serbisch, deutsch und ungarisch. 1880 war die Bevölkerung des heutigen Stadtgebiets 47% ungarisch, 25% deutsch, 22% rumänisch und 4% serbisch. Heute ist die Stadtbevölkerung 85% rumänisch, 11% ungarisch und etwa 1% deutsch.


Straßenszene. Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie am Ende des Ersten Weltkriegs proklamierte ein rumänischer Nationalrat die Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien. Die Besetzung Arads durch französische Truppen im Dezember 1918 und schließlich die rumänische Armee im Mai 1919 setzte dies praktisch um.


Palais der Arader Fabriksherren-Familie Neumann aus dem Jahr 1891. In der Phase zwischen der Machtübernahme der kommunistischen Partei mithilfe der sowjetischen Besatzung des Landes 1944/46 und der Abdankung des Königs und Ausrufung der kommunistischen Staats im Dezember 1947 revoltierten die Arbeiterinnen und Arbeiter der ehemaligen Neumann-Textilfabrik gegen das neue Regime und ermordeten in ihrem Aufstand im April 1947 den kommunistischen Parteisekretär der Fabrik. Es folgte massive staatliche Unterdrückung.


Kulturpalast


Denkmal für vom kommunistischen Regime getötete Menschen. In der Wende 1989/90 war Arad nach Massendemonstrationen vor dem Rathaus im Dezember 1989 die zweite rumänische Stadt, in der die kommunistische Führung gestürzt werden konnte.


Fluss- und Straßenszenen. Die Männer deutscher Herkunft mussten im Zweiten Weltkrieg zunächst in der mit Hitler verbündeten rumänischen Armee und dann in deutscher Wehrmacht und Waffen-SS beim Töten und Getötet werden Kriegsdienst leisten. Nach der sowjetischen Eroberung Rumäniens Ende 1944 wurden hier wie anderswo rund 70.000 bis 80.000 rumänische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ethnisch deutscher Herkunft in die Sowjetunion deportiert, um sie weit weg vom Kriegsgeschehen zu haben und dort zur Zwangsarbeit zu verpflichten.


Römisch-katholische Kirche


Straßenszenen


Theater


Evangelische Kirche


In der ungarischen Revolution von 1848/49 gegen die Habsburgerherrschaft hatte Arad eine wichtige Rolle. Der Armeestützpunkt wurde im Juli 1849 von einem ungarischen Aufstandsheer erobert und war als Rückzugsgebiet dann Regierungssitz der Revolutionsregierung. Nach der Niederschlagung des Aufstands durch russische Truppen nutzte die österreichische Armee die Festung als Gefängnis für 500 ungarische Offiziere. 219 von ihnen verurteilten sie zum Tode und richteten öffentlichkeitswirksam 13 hochrangige Generäle hin. Sie gingen in die Heldengeschichte des ungarischen Nationalismus als sogenannten Märtyrer ein. Das Denkmal wurde 1890 zu Ehren der 13 hingerichteten Generäle errichtet. 1925 wurde das Denkmal als ungarisch-nationalistisch und damit rumänenfeindlich abgebaut und in der Festung gelagert. 2004 wurde es im Park der Versöhnung (rumänisch Parcul Reconcilierii) wiederaufgestellt.


Rumänisches Denkmal im Versöhnungspark


Griechisch-katholische Kirche


Straßenszene

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