Samstag, 18. September 2021
Friesach
18.9.2021
In der Kärntner Stadt Friesach (slowenisch Breže) wurde ein Fußballspiel besucht. 4.875 Menschen leben in der aus 43 Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde Friesach wobei es im eigentlichen Friesach selbst 1.923 sind.
Friesach liegt am Ausgang des Metnitztals zwischen dem Virgilienberg und dem Petersberg. Diese strategisch günstige Lage führte dazu, dass sich hier schon in den Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung Menschen ansiedelten. Nach der römischen Eroberung führte die römische Reichsstraße Via Julia Augusta von Aquleia an der Adria nach Norden verlief mitten durch die heutige Stadt. Im Hochmittelalter lag Friesach an einer der Haupthandelswege zwischen Wien und Venedig und dabei ein Stapelplatz im Italienhandel (das Stapelrecht war das Recht einer Stadt, von durchziehenden Kaufleuten zu verlangen, dass sie ihre Waren in der Stadt für einen bestimmten Zeitraum auf dem Stapelplatz abluden, „stapelten“, und zum Kauf anboten). Ab dem Jahr 860 gehörte Friesach erstmals und dann ab 1124 dauerhaft den Salzburger Erzbischöfen, die aus den Einkünften gut verdienten. Ihre Blütezeit erlebte die Handelsstadt Friesach in den ersten Jahrzehnten des 13.Jh., als man sich zur zweitgrößten Stadt des Erzstiftes Salzburg und zur wichtigsten Stadt des heutigen Kärnten entwickelte. 1130 ließßen die Salzburger Erzbischöfe erstmals den Friesacher Pfennig als Zahlungsmittel prägen, der über zwei Jahrhunderte lang überregionales Zahlungsmittel im Handel bis nach Ostungarn blieb. Die Erbischöfe ließen sich hier auch eine Residenz bauen und Friesach wurde mit Burgen und Befestigungsanlagen groß ausgebaut. Ende des 13.Jh. wurde im Rahmen von Kriegen der Salzburger Erzbischöfe mit den Habsburgern und mit Böhmen Friesach allerdings innerhalb weniger Jahrzehnte dreimal von Heeren erobert, viele Menschen getötet, die Stadt geplündert und in Brand gesetzt. Wirtschaftlich erholte man sich davon nicht mehr. Die Stadt blieb bis 1803 ein Teil des Fürsterzbistums Salzburg, verlor aber an Bedeutung. Eine erste Stadtmauer wurde um 1200 erbaut. Doch dieser erste Mauerring ließ sich wegen seiner Weitläufigkeit in Kriegen nur schwer verteidigen. Das zeigte sich als die Stadt Friesach in den Jahren 1275, 1289 und 1292 dreimal erobert wurde. Noch im 13.Jh. wurde daher die heute zu sehende neue, enger gefasste Ringmauer gebaut.
Im 6.Jh. wurde die Gegend slawisch besiedelt. Der Ort erhielt den Namen Breže („Ort bei den Birken“). Davon leitete sich später der deutsche Name Friesach ab.
Blick von der Stadt auf die Ruine der Burg Rotturm. Sie wurde als Teil der ehemaligen Stadtbefestigung an der Stelle errichtet, von der aus Friesach 1263 durch ein Heer des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl erobert worden war, um diese Position für nachfolgende Kriege zu verstärken.
Hauptplatz
Die katholische Pfarrkirche wurde im Jahr 1187 erstmals schriftlich erwähnt. Baulich wurde die Kirche aufgrund zahlreicher Brände im Laufe ihrer Geschichte (1298, 1557, 1582, 1673, 1804, und 1895) mehrmals neugebaut.
Der mittelalterliche Fürstenhof war bis 1804 ein Gebäudekomlex der Verwaltung des Erzstifts Salzburg. Im Spätmittelalter wurde von dem Bau des 13. Jh. die oberen Turmgeschoße abgetragen und die Obergeschoße umgebaut.
Die Kirchenruine am Virgilienberg ist der Überrest einer ehemals für Kriege befestigten Anlage einer Propstei mit Kirche. 1309 brannte die Propstei zum ersten Mal nieder. Die heute vorhandenen Mauern stammen vom Wiederaufbau der Kirche. 1606 wurde die Propstei aufgelassen und brannte 1752 erneut aus. Der endgültige Verfall der Kirche begann nach dem letzten Brand 1816.
Die Burg Geiersberg wurde im 12.Jh. errichtet. Ihr Bergfried war Teil der militärischen Befestigung der Friesacher Vorstadt. Die um 1750 unbewohnbar gewordene Anlage verfiel und wurde 1912 im Stil des Historismus wiederaufgebaut.
Die Ruinen der Burg Petersberg auf dem Petersberg über der Stadt. 1076 ließ der Salzburger Erzbischof Gebhard hier eine Burg errichten, um im damaligen Konflikt zwischen Papst und deutschem König zu verhindern, dass hier König Heinrich IV. mit einem Heer nach Italien durchziehen kann. Die Burg wurde eine Nebenresidenz der Erzbischöfe und diente bei diversen militärischen Auseinandersetzungen als Fluchtort. 1673 zerstörte ein Brand die Anlage weitestgehend. Sie wurde in der Folge aufgegeben und verfiel.
Ausblick vom Petersberg
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen