Samstag, 6. Juni 2020

Dukovany

6.6.2020

Im tschechischen Dukovany in der südmährischen Region Vysočina wurde ein Fußballspiel besucht. 895 Menschen leben hier.

Das Kernkraftwerk Dukovany (Jaderná elektrárna Dukovany) wurde in der damaligen Tschechoslowakei mit sowjetischer Technologie errichtet und zwischen 1985 und 1987 in Betrieb genommen. Für den Bau mussten ab 1976 die Einwohnerinnen und Einwohner von Heřmanice, Lipňany und Skryje ihre Heimat verlassen und die drei Dörfer wurden abgerissen. Sich dagegen aussprechen und wehren konnten sich die Menschen in der Diktatur nicht. Sie wurden in eine neuerrichtete Wohnsiedlung im Osten von Dukovany umgesiedelt. Der erste Reaktorblock aus dem Jahr 1985 soll 2025 nach der planmäßigen Laufzeit von 40 Jahren abgeschalten werden. Im April 2020 wurde ein Vertrag zwischen dem tschechischen Staat und der Betreiberfirma ČEZ über einen neuen Reaktorblock abgeschlossen, mit dem 2029 begonnen werden und der 2036 abgeschlossen werden soll. Wie andere baugleiche Kraftwerke hat das Kernkraftwerk Dukovany kein Containtment (gasdichte Umhüllung), die bei Unfällen oder z.B. einem Flugzeugabsturz über dem Kraftwerk die Umgebung vor Radioaktivität schützen kann. Es liegt etwa 35 Kilometer südwestlich von Brünn und 100 Kilometer nördlich von Wien.


Straßenszenen


Gedenktafel an einen Nazi-Justizmord, für die Brüder Bohuslav und Jaroslav Oulehla vor ihrem einstigen Wohnhaus. Während der Besetzung durch die deutschen Nazis wurden sie 1942 von der Gestapo verhaftet, in Brünn zum Tode verurteilt und erschossen.


Die Ortschaft wurde im Jahr 1279 erstmals schriftlich erwähnt, als der Bischof von Olmütz dem Templerorden den Besitz der Wenzelskirche (Kostel svatého Václava) in einer Urkunde bestätigte. Die ursprünglich frühgotische Kirche wurde Mitte des 17.Jh. im Barockstil umgebaut. Bis 1836 umgab die Kirche ein Friedhof.


Das Schloss Dukovany (Zámek Dukovany) geht auf einen Vorgängerbau unbekannter Zeit zurück, den sich die damals hier über die hier lebenden Menschen herrschenden Adeligen 1790 zum heutigen Bau im Spätbarockstil mit klassizistischen Elementen umbauen ließen. Nach dem Ende des kommunistischen Regimes fiel das Schloss in Gemeindebesitz und brachte der Gemeinde eine erhebliche finanzielle Belastung. 2015/16 verkaufte sie das Schloss, woraufhin hier ein Hotel, ein Restaurant und Privatwohnungen eingerichtet wurden.

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