Samstag, 13. Juni 2020

Veselí nad Moravou

13.6.2020

Im tschechischen Veselí nad Moravou (deutsch früher Wessely an der March) in der Mährischen Slowakei (Slovácko) im Südosten des Landes wurde ein Stadt Fußballspiel besucht. 11.000 Menschen leben hier.

Die katholische Kirche des Heiligen Schutzengels (kostel sv. Andělů strážných). Der 1739 geweihte und 1764 vollendete Kirchenbau war die Klosterkirche eines Servitenklosters (1717-1784). Nach dessen Auflösung und Säkularisation durch die Kirchenreformen des Kaisers Joseph II., wurde die Kirche 1784 zur Hauptkirche der Stadt und ist seit 1858 eine Pfarrkirche.


Der Jüdische Friedhof wurde 1784 angelegt. Nach der Besetzung des Landes durch die deutsche Wehrmacht 1938 wurden die Jüdinnen und Juden drangsaliert. Ende 1942 wurden die Jüdinnen und Juden der Region in ein Ghetto in Uherský Brod deportiert, von dort 1943 weiter in das KZ Theresienstadt und später zur Ermordung in Vernichtungslager im Osten deportiert. Ein Denkmal auf dem jüdischen Friedhof erinnert an die 34 ermordeten Jüdinnen und Juden aus Veselí nad Moravou.


Im Süden des Hauptplatzes befinden sich die Häuser des ehemaligen jüdischen Viertels. Jüdinnen und Juden lebten spätestens seit dem 16.Jh. in der Stadt, eine Ansiedlung von mehreren Familien entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 17.Jh. und Ende des 18.Jh. gab es eine politisch eigenständige jüdische Gemeinde, die 1890 durch ein Gesetz abgeschafft wurde. Die Synagoge wurde 1840 an der Stelle eines älteren jüdischen Gebetshauses errichtet. Nach dem Holocaust wurde das Gebäude in der Nachkriegszeit als Lagerhaus verwendet. 1991–1993 wurde es von der Religionsgemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten zu einem Gebetsraum umgebaut und wird seither von diesen dafür genutzt.


Die Ortschaft entstand im Mittelalter am linken Flussufer der March. Auf einer Flussinsel befand sich eine Wasserburg, die wahrscheinlich im 11.Jh. als eine ungarische Grenzfestung am damaligen Grenzfluss March zwischen den Königreichen von Böhmen (Mähren) und Ungarn (Slowakei) errichtet wurden. Im 14.Jh. wurde die Stadt um den heutigen Bartolomějské náměstí (Bartholomäusplatz) planmäßig angelegt. 1919 wurden die getrennten politische Gemeinden zur gemeinsamen Stadt vereinigt und die neue Stadtgemeinde erhielt den Zusatz nad Moravou / an der March.


Die katholische Kirche des Heiligen Bartholomäus (kostel sv. Bartoloměje) wurde zwischen 1733 und 1741 an Stelle von drei abgerissenen Bürgerhäusern als neue Stadtpfarrkirche errichtet.


Die Burg ließen sich die über die hier lebenden Menschen herrschten Adeligen zwischen 1530 und 1562 zu einem Renaissanceschloss umbauen. Umgeben ist es von einem Schlosspark im französischen und englischen Stil. Im April 1945 lag das Schloss an der Frontlinie des Zweiten Weltkriegs und wurde stark beschädigt. Nach Kriegsende wurde es wiederhergestellt. Heute ist der Park sehr gepflegt, das Schloss steht aber leer.

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