Montag, 3. Februar 2020

İstanbul

3.2.2020

Die türkische Millionenstadt İstanbul wurde zum Besuch von Fußballspielen am Vortag und auch am Abend dieses Tages wieder einmal besucht. Sehenswürdigkeiten hat die Stadt zur Genüge und nachdem bei den letzten beiden Besichtigungstouren 2010 und 2019 schon einiges abgegangen wurde, wurde diesmal eine Rundfahrt am Bosporus unternommen.

Am Hafen von Eminönü.


Das Boot.


Blick auf die Süleymaniye-Moschee aus dem 16.Jh. (2019 besichtigt)


Angler auf der Galata-Brücke (Galata Köprüsü) über das Goldene Horn.


Galata-Turm aus dem 14.Jh. (2019 wurde die Aussicht von oben genossen)


Am Wasser.


Dolmabahçe Saat Kulesi. Der Uhrturm von Dolmabahçe am Ufer von Beşiktaş wurde 1890 bis 1894 erbaut.


Das an alter Stelle neugebaute Stadion von Beşiktaş JK.


Dolmabahçe Sarayı, 1843 bis 1856 errichtetet osmanischer Sultanspalast und offizielle Residenz der Sultane von 1856 bis zum Ende der Monarchie 1922. Der politische Niedergang des Osmanischen Reichs kontrastierte zur Pracht, mit welcher sich die Sultane hier in einem der weltweit luxuriösten Paläste seiner Zeit umgeben ließen und Wichtigkeit demonstrierten.


Blick auf die erste Bosporus-Brücke, 1973 fertiggestellt.


Blick auf das europäische Ufer


Çırağan Sarayı, der letzte Palast, den sich ein osmanischer Sultan vor dem Ende des Osmanischen Reichs in zwölf Jahren Arbeit von seinen Untertanen bauen ließ (1857 fertiggestellt). 1910 wurde der Palast bei einem Brand zerstört. Nur die Außenmauern blieben erhalten. 1946 wurde die Gebäuderuine mitsamt dem Park vom Parlament an die Stadt übergeben. Die Gemeinde nutzte die Ruine am Bosporus als Baustoffdepot und Sportplatz. 1987 wurde die Anlage von einer japanischen Investorengruppe übernommen und zu einem Palasthotel gemacht.


Die Ortaköy-Moschee (Ortaköy Camii) und dahinter die erste Bosporus-Brücke.


Blicke ans Ufer


Galatasaray Adası, die Galatasaray-Insel. 1957 kaufte der Galatasaray SK die kleine Insel im Bosporus ein Stück nördlich der ersten Brücke und baute sie mit Sportanlagen aus. Im Schwimmbecken auf der Insel spielte so etwa die Wasserpolo-Mannschaft von 1957 bis 1968. 2002 bis 2007 wurde groß umgebaut. Heute betreibt Galatasaray auf der Insel Bars, Restaurants und zwei Swimming Pools.


Rumeli Hisarı. Die Rumelische Festung wurde 1452 am europäischen Ufer des Bosporus im Zuge der Vorbereitung der osmanischen Belagerung Konstantinopels 1453 errichtet. Fatih Sultan Mehmet II. ließ 3.000 Arbeiter unter Abriss der antiken Ruinen eines Zeus-Tempels und Verwendung der Steine als Baumaterial die Militäranlage in Rekordzeit von vier Monaten errichten, um hier gemeinsam mit der am gegenüberliegenden Ufer liegenden älteren osmanischen Festung Anadolu Hisarı an der hier schmalsten Stelle der Meerenge militärische Unterstützung für Byzanz über die Donau und dann über das Schwarze Meer zu verhindern. Nach der Eroberung Konstantinopels diente die Rumelische Festung zur Überwachung des Bosporus und im 16.Jh. als Gefängnis. Bis 1830 hatten die drei großen Türme Spitzdächer aus Blei. 1953 wurde die Rumelische Festung zum 500-Jahr-Jubiläum der Eroberung von Konstantinopel restauriert


Durchfahrt unter der zweiten Bosporus-Brücke (1988 fertiggestellt).


Anadolu Hisarı. Die Anatolische Festung wurde 1394 am asiatischen Ufer des Bosporus unter der Herrschaft von Sultan Beyazit I. als erste osmanische Burg an der Meerenge errichtet. Sie diente zur Unterstützung in den Kriegen der erstmaligen Belagerungsversuche von Konstantinopel gegen Ende des 14.Jh. und zur Kontrolle des Handels zwischen Konstantionopel und den verbleibenden byzantinischen Gebieten am Schwarzen Meer. Zusammen mit der nach der osmanischen Festsetzung auch am gegenüberliegenden Ufer dort errichteten Festung Rumeli Hisarı auf der europäischen Seite kontrollierten die beiden Festungen den regen Schiffsverkehr auf dem Bosporus und konnten im Zusammenspiel Konstantinopel von Osten her von der Außenwelt abschneiden. Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels diente die Festung zeitweise als Militärgefängnis.


Küçüksu Kasrı. Osmanisches Jagdschloss (1856). Die Sultane kamen nur für Ausflüge hierher und kehrten noch am selben Tag zurück. Daher gibt es in dem Palast kein einziges Bett.


Blicke ans asiatische Ufer


Beylerbeyi Sarayı. Osmanisches Sommerschloss der Sultane (1861 bis 1865 errichtet)


Auf einer kleinen Insel 180 Meter vor Üsküdar auf der asiatischen Seite steht seit dem 18.Jh. ein Leuchtturm. Heute ist darin ein Restaurant. Im Mittelalter soll auf der Insel das eine Ende der großen Kette befestigt gewesen sein, die bei Angriffen auf Byzanz über den Bosporus gespannt wurde, um die Anfahrt von Kriegsschiffen zu behindern. Im europäischen Westen heißt der Turm Leanderturm nach einer antiken Liebesgeschichte, die aber nicht am Bosporus sondern in den Dardanellen spielt. Der türkische Name Kız Kulesi, „Mädchenturm“, leitet sich von der Legende einer Prinzessin ab, der ein Wahrsager den Tod durch Gift vorausgesagt hatte und die daraufhin von ihrem Vater in dem Turm eingesperrt wurde. Dort wurde sie von einer Schlange, welche in einem Obstkorb zu ihr gelangt war, gebissen und getötet. Eine ähnliche Legende wird an zahlreichen Orten und Inseln, nicht nur der Türkei, erzählt.


Zurück am Festland. Straßenszenen.

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