Sonntag, 9. Februar 2020

Chemnitz

9.2.2020

In der ostdeutschen Stadt Chemnitz wurde ein Fußballspiel besucht. 247.000 Menschen leben hier.

Ostdeutschland.


Der Chemnitzer Hauptbahnhof wurde 1852 eröffnet, das heutige Hauptgebäude 1872.


Ein Denkmal aus DDR-Zeiten erinnert vor dem Hauptbahnhof an die Opfer des Chemnitzer Blutbads vom 8. August 1919. Nach dem Ersten Weltkrieg hungerte in Chemnitz wie in anderen Städten die Bevölkerung. Mit Soldaten der Reichswehr kam es bei einer Hungerdemonstration vor dem Bahnhof zu Straßenschlachten mit dutzenden Toten und hunderten Verletzten auf beiden Seiten (es gibt unterschiedliche Zahlenangaben). Die um Stabilität der Weimarer Republik ringende Reichsregierung ließ die Soldaten gegen die hungernden Menschen blutig und brutal vorgehen und in den nächsten Tagen die Stadt durch 9.000 Soldaten militärisch besetzen.


Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt erst spät zum Ziel alliierter Luftangriffe, ab Mitte Februar 1945 wurden dann die Bahnhöfe, Rüstungsfabriken und die Innenstadt bombardiert. Dabei wurden 3.700 Menschen getötet und die Altstadt zu 80% zerstört. Im Wiederaufbau der Nachrkriegszeit ließ der DDR-Städtebau mit der Straße der Nationen eine breite Hauptstraße für Aufmärsche errichten.


Der Theaterplatz mit dem 1909 eröffneten Opernhaus und der Petrikirche aus dem 19.Jh.


Straßenszene


Chemnitz hieß in der DDR von 1953 bis 1990 Karl-Marx-Stadt. 1971 wurde nach einem Entwurf des sowjetischen Künstlers Lew Kerbel (Лев Кербель)das Karl-Marx-Monument errichtet, das den markanten Kopf von Karl Marx zeigt. Die Büste ist sieben Meter hoch (mit Sockel 13 Meter) und vierzig Tonnen schwer. Auf der hinter dem Monument befindlichen Wand eines ehemaligen Gebäudes der DDR-Staatspartei SED wurde das Zitat aus dem Kommunistischen Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels aus dem Jahr 1848 „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch angebracht. Als Wahrzeichen diente das Monument bei Festtagen der DDR als Kulisse für Aufmärsche.


Der Rote Turm aus dem 12.Jh. ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt. Er diente zunächst als Bergfried (Fluchtturm) der umliegenden Siedlungen und war vermutlich schon um 1230 in die Chemnitzer Stadtbefestigungsmauern eingebunden. Bis etwa 1900 wurden der Turm und ein Anbau als Gefängnis genutzt, was ihn vor dem Abriss der übrigen Stadtmauern im 19.Jh. bewahrte. Bei einem der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm aus und wurde 1957 bis 1959 wiederhergestellt.


Straßenszene


Das spätgotische Alte Rathaus, zwischen 1496 und 1498 errichtet und mehrmals umgebaut, sowie das 1907 bis 1911 im Anschluss daran gebaute Neue Rathaus, für das damals mittelalterliche Häuser abgerissen wurden. Bei den Luftangriffen 1945 brannte das Rathaus aus und der barocke Hohe Turm (1620) stürzte 1946 ein. Die Turmruine wurde zunächst gesprengt und dann 1947 bis 1951 neu errichtet, wobei der Turm erst 1986 ganz wiederhergestellt wurde.


Straßenszenen

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