22.2.2020
Im ungarischen Celldömölk (deutsch früher Kleinmariazell) wurde ein Fußballspiel besucht. 11.000 Menschen leben hier.
Pórdömölk ist der älteste Teil der heutigen Stadt. Im 13.Jh. wurde hier ein Benediktinerkloster gegründet, das 1252 erstmals unter dem namen Demunk schriftlich erwähnt wurde. Im 14.Jh. verlor das Kloster seine Bedeutung in der staatlichen Herrschaftsverwaltung und wurde in den langen Kriegen mit dem Osmanischen Reich im 16. und 17.Jh. zerstört. Die Kirche mit wertvollen Fresken blieb jedoch erhalten bis 1946 der Hauptteil der Kirche durch eine unglückliche Granatenexplosion einstürzte und seither nur mehr eine Ruine ist. Der beschädigte, aber noch stehengebliebene Kirchturm wurde 1947–48 wieder mit einem Dach versehen.
Die evangelische Kirche aus dem 19.Jh.
Der Bahnhof von Celldömölk ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Am Bahnhofsgelände sind alte Züge zu besichtigen.
Der Bahnhof. Bis in das 19.Jh. war die Siedlung fast ausschließlich deutschsprachig. Zwischen 1835 und 1870 wurde die Bevölkerung im Zuge der ungarischen staatlichen Politik, welche die Verwendung der ungarsichen Sprache vorschrieb, magyarisiert. Mit dem Bau der Eisenbahn 1871 stieg dazu die Bevölkerungszahl zudem durch ungarische Zuwandererinnen und Zuwanderer stark an.
Die barocke katholische Marienkirche wurde 1744 bis 1748 errichtet. Damals wurden Marienwallfahrtskirchen gebaut, da der Marienkult ein wirksames Mittel zur Festigung der katholischen Kirche war nachdem viele Leute ihr im ganzen Land durch ihre enge Bindung an die Habsburgerherrschaft den Rücken zugekehrt hatten.
Straßenszenen. Die heutige Stadt mit dem Namen Celldömölk entstand 1907 aus der Zusammenlegung der Orte Kiscell und Nemesdömölk. Als deutsche Bezeichnung wurde der Name Kiscells, Klein Zell, übernommen. 1950 wurde Alsóság, 1978 Izsákfa eingemeindet. Der alte Ortskern von Kiscell wurde zum Zentrum ausgebaut. 1978 wurde Celldömölk zur Stadt erhoben.
1840 entstand im Ort Kiscell hier eine jüdische Gemeinde, die 1882 eine Synagoge errichtete. Nach der Religionsspaltung errichtete die orthodoxe Gemeinde 1908 eine eigene Synagoge. Nach der Niederschlagung der ungarischen Räterepublik 1919 wurden im Zuge des nachfolgenden Weißen Terrors nach Aufhetzung durch einen katholischen Priester, der die jüdischen Einwohnerinnen und Einwohnern als Sündenböcke für Krieg und Leid benannte, jüdische Wohnungen und Einrichtungen überfallen, die Synagoge verwüstet und sechs Juden umgebracht,. Im Juli 1944 deportieren die deutschen Nazis und ihre ungarischen verbündeten 394 Jüdinnen und Juden über Jánosháza zur Ermordung nach Auschwitz. Wenige Überlebende kehrten nach der Befreiung zurück und versuchten hier weiter zu leben, emigrierten aber bald nach Israel da das Leben hier nicht mehr so war wie zuvor. Die ehemaligen Synagogen existieren nicht mehr, aber in diesem Haus am Szentháromság tér hatte die Nachkriegsgemeinde ihren Gebetsraum eingerichtet.
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