Montag, 15. Juni 2015

Skalica

13.6.2015

Im nordwestslowakischen Skalica (deutsch Skalitz, ungarisch Szakolca) wurde ein Fußballspiel besucht. 15.000 Menschen leben hier.

Blick vom Kalvarienberg auf die Altstadt. Nach Ende des Ersten Weltkriegs war die an der tschechischen Grenze gelegene Stadt 1918 für acht Tage Sitz einer tschechoslowakischen Regierungsdelegation, welche von hier aus erfolglos versuchte, die Kontrolle über die noch ungarisch beherrschte Slowakei zu übernehmen.


Reste der um 1435 fertiggestellten mittelalterlichen Stadtmauer. Skalica wurde wegen seiner strategischen Lage an der mährisch-ungarischen(slowakischen) Grenze oft von verschiedenen Armeen erobert, besetzt, geplündert. Die Stadtmauer wurde bis ins 18.Jh. jeweils wieder erneuert, verfiel dann aber und wurde mangels Bedeutung großteils abgerissen. Die zwei Kilometer lange Mauer war ursprünglich über acht Meter hoch und fast zwei Meter dick.


Die St.-Georgs-Rotunde (Rotunda Svateho Juraja) aus dem 12.Jh. ist eines der ältesten Bauwerke auf dem Gebiet der heutigen Slowakei. Im 17. Jh. erhielt die romanische Rundkirche eine barocke Dachhaube aufgesetzt.


Direkt unterhalb der Rotunde befinden sich Reste des alten jüdischen Friedhofs, der hier in der ersten Hälfte des 19.Jh. angelegt wurde und wo bis 1944 Bestattungen stattfanden. Am Abhang des Hügels sind einige Grabsteine erhalten, welche Faschismus und deutsche Besatzung sowie Verwüstungen zwischen 1945 und 1981 überstanden haben. Der Friedhof erstreckte sich einst bis zur an die Stadtmauer angebauten Synagoge. Davor befindet sich heute ein Parkplatz am planierten Friedhofsgelände.


Stadtmaueransicht der 1760 errichteten ehemaligen Synagoge. 1940 lebten 800 Jüdinnen und Juden in Skalica. Nach 1938 waren sie im mit Hitler verbündeten slowakischen faschistischen Staat immer stärkeren Diskriminierungen ausgesetzt. Die meisten wurden aus Skalica Mitte 1942 in KZ deportiert und großteils ermordet.


Die Jesuitenkirche aus dem 18.Jh.


Die katholische Michaelskirche dominiert den Hauptplatz. Sie wurde Ende des 14.Jh. als einschiffige gotische Kirche errichtet und 1450-70 zur dreischiffigen Basilika erweitert. Die Kirche brannte mehrmals aus und wurde wiederhergestellt.


Das Rathaus aus der Spätrenaissance


Straßenszenen


Die evangelische Kirche wurde 1796/97 als Toleranzkirche errichtet, als protestantischen Kirchen nur mit der gesetzlichen Beschränkung erlaubt waren, von außen nicht als Kirche erkenntlich zu sein. 1938 wurde sie um einen Kirchturm ergänzt.


Gedenktafel für den in Skalica geborenen Widerstandskämpfer Mirko Nešpor, der 1944 am Slowakischen Nationalaufstand teilgenommen hatte. Nachdem er sich nach dessen Niederschlagung durch die deutschen Truppen versteckt hatte, wurde er am Bahnhof in Skalica verhaftet und in Bratislava eingesperrt, wo er in zweitägigen Verhören von Angehörigen der slowakischen Hlinka-Garde zu Tode gefoltert wurde.


Straßenszene

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen